Auszug - Hörberatungsstelle Gast: Herr Knut Mildner-Spindler Stadtrat für Gesundheit, Soziales und Beschäftigung des Bezirkes Friedrichshain/Kreuzberg
Die
Ausschussvorsitzende eröffnet die Sondersitzung des Ausschusses, begrüßt die
Teilnehmer und stellt fest, dass keine Änderungswünsche zur Tagesordnung
vorliegen. Sie dankt den Gästen des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg,
Herrn Bezirksstadtrat Mildner-Spindler und Herrn Dr. Pitzing, für die
kurzfristige Zusage und die Teilnahme am Sonderausschuss. Die
Ausschussvorsitzende berichtet einleitend von den Beratungen in der letzten
Sitzung zur Hörbehindertenberatungsstelle und bittet zunächst Herrn
Bezirksstadtrat Mildner-Spindler um eine Stellungnahme zum aktuellen Sachstand. Herr
Bezirksstadtrat Mildner-Spindler erklärt, dass der Erhalt der beiden
Beratungsstellen in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg mit Inkrafttreten der
Gesundheitsdienstzuständigkeits-VO zum 01.04.08 gesichert ist und dies einen
großen Gewinn für die hörgeschädigten Patienten darstellt. Mit Inkrafttreten
der neuen Verordnung wurde dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die Verantwortung
für beide Standorte übertragen, die vorgesehene Verwaltungsvereinbarung
zwischen den Bezirken ist jedoch noch nicht zustande gekommen. Herr
Bezirksstadtrat Mildner-Spindler räumt ein, dass hier Schwierigkeiten bei der
Abstimmung mit der Senatsverwaltung und dem Bezirksamt Neukölln aufgetreten
waren. Nach Einschaltung des Neuköllner Bezirksbürgermeisters komme man bei der
Erarbeitung der Vereinbarung voran. Er geht davon aus, dass die Vereinbarung
bis zum 01.06.08 vorliegt. Die Vereinbarung wird Regelungen zum Personal, zur
Budgetübertragung sowie zum Übergang der Immobilie und des Inventars enthalten.
Auf Nachfrage der Grünen erklärte der Stadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg,
dass eine Verwaltungsvereinbarung auch ohne endgültige Klärung der Frage des
Personalbestandes abgeschlossen werden kann. Herr
Dr. Pitzing, Amtsarzt des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg und Leiter der
Hörbehindertenberatungsstelle, bestätigt, dass jetzt zügig an der
Verwaltungsvereinbarung gearbeitet wird. Als besonders problematisch hat sich
die geplante geringe Personalausstattung von nur 17 Stellen für beide Standorte
erwiesen. So ist in jedem Fall die Umsetzung von Personal erforderlich, für die
Überhangkräfte liegt aber bislang noch keine Regelung vor. Die Versetzung der
Neuköllner Mitarbeiter wird jetzt zum 01.06. angestrebt. Er betont weiterhin,
dass eine Weiterbeschäftigung der Überhangkräfte in anderen Funktionen sichergestellt
wird. Hinsichtlich
der Übernahme der Immobilie erklärt Herr Dr. Pitzing, dass nicht alle Räume im
Gebäude benötigt werden und zunächst sondiert werden muss, welche Räume für die
Funktionsfähigkeit der Beratungsstelle benötigt werden. Danach muss dann ein
Mietvertrag oder eine Nutzungsvereinbarung zwischen den Bezirken abgeschlossen
werden. Die Ausschussvorsitzende und die FDP forderten, dass bei der Übernahme
der Räume darauf geachtet werden muss, dass eine Qualitätsminderung in der
Beratungsstelle am Neuköllner Standort ausgeschlossen wird. Das betrifft ganz
besonders die Säuglingsberatung. Frau
Bezirksstadträtin Vogelsang hebt noch einmal die zentrale Bedeutung der
Personalausstattung hervor, die für die künftige Qualität der Beratungsstellen
ganz entscheidend ist. Mit den vorgesehenen 17 Stellen sind einige Maßnahmen
wie die Früherkennung und das medizinische Screening nicht mehr zu leisten.
Frau Vogelsang erklärt, dass sie sich daher weiterhin für eine adäquate
Personalausstattung der Beratungsstellen einsetzen wird. Sie verweist hier auch
auf eine Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses, der
eine Mindestausstattung von 20 Stellen für beide Standorte für erforderlich
hält. Mit einer Entscheidung ist jedoch in Kürze zu rechnen. So findet am
25.04.08 eine Sondersitzung der Gesundheitsstadträte zur Fusion der
Gesundheitszentren statt, in der die noch offenen Fragen mit der
Senatsverwaltung besprochen werden sollen. Die
LINKE kritisiert, dass trotz des Inkrafttretens der Zuständigkeits-VO noch
keine Verwaltungsvereinbarung vorliegt. Sie hält eine derartige Vereinbarung
zur rechtlichen Absicherung des Personals und der Behandlung für dringend
erforderlich. Die LINKE verweist dabei auf den langen Vorlauf der Verordnung seit
Mitte letzten Jahres und bittet um Frau Vogelsang um Auskunft, was Neukölln für
das Zustandekommen der Vereinbarung getan hat. Frau
Bezirksstadträtin Vogelsang weist die Vorwürfe der Untätigkeit zurück und
erklärt, dass die Verwaltungsvereinbarung für die Fusion der Hörberatungsstelle
nach Beschluss des Steuerungsgremiums federführend durch das künftig zuständige
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg erarbeitet werden muss. Zurzeit bestehen
aber unterschiedliche Auffassungen zur Personalausstattung der Beratungsstellen.
Während der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg der Senatsvorlage mit nur 17
Stellen für beide Standorte zugestimmt hat, kann Neukölln eine derart
unzureichende Personalbemessung nicht akzeptieren und hat sich daher für eine
Nachbesserung eingesetzt, ohne die sie eine Vereinbarung nicht unterschreiben
wird. Frau Vogelsang weist hier darauf hin, dass sie in dieser zentralen Frage
im Interesse der hörgeschädigten Patienten handelt und keine Qualitätseinbußen
in Kauf nehmen will. Auf Grund der notwendigen Verhandlungen und Abstimmungen
in verschiedenen Gremien (Senatsverwaltung, RdB, Steuerungsrunde) und der
notwendigen Beteiligung des Hauptpersonalrates handelt es sich hier um einen
langwierigen Prozess. Herr
Bezirksstadtrat Mildner-Spindler hält die Diskussion um Interpretationen und
mögliche Versäumnisse für nicht sachdienlich. Er bestätigt, dass der Bezirk
Neukölln die Verwaltungsvereinbarung vor allem an der Frage der
Personalausstattung festmacht und hier Nachbesserungen bei der Senatsverwaltung
für Gesundheit eingefordert hat. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wolle eher
pragmatisch vorgehen und die Verwaltungsvereinbarung vorläufig auf Grundlage
der zugewiesenen Stellen erarbeiten. Darüber hinaus bestehen auch
unterschiedliche Auffassungen bei der Übernahme der Immobilie, die nicht in
Gänze benötigt wird. Die
CDU weist die Kritik der LINKEN an Bezirksstadträtin Vogelsang zurück und
erklärt, dass die Einberufung einer Sondersitzung des Ausschusses völlig
überflüssig war. So wurden die Ausführungen von Bezirksstadträtin Vogelsang in
den letzten Sitzungen durch Bezirksstadtrat Mildner-Spindler bestätigt; die
Vorwürfe der LINKEN haben sich damit als haltlos erwiesen. Die
GRAUEN bitten Herrn Bezirksstadtrat Mildner-Spindler um Auskunft zur derzeitigen
Personalausstattung und Raumsituation der Beratungsstelle in Friedrichshain.
Weiterhin bitten sie um Mitteilung, wann die erste Kontaktaufnahme zum
Bezirksamt Neukölln erfolgt ist. Herr
Bezirksstadtrat Mildner-Spindler erklärt, dass die Beratungsstelle in
Friedrichshain zurzeit über 11,15 Stellen verfügt und in angemessenen
Räumlichkeiten in der Kappenstraße untergebracht ist. Die Räumlichkeiten sind
im Vergleich zu Neukölln wesentlich kleiner, entsprechen jedoch den
vorgesehenen KLR-Strukturkosten. Herr Mildner-Spindler teilt weiterhin mit,
dass er im Oktober letzten Jahres ein Schreiben zur Verwaltungsvereinbarung
übersandt habe. In der Januar-Sitzung der Gesundheitsstadträte wurde dann mit
der Senatsverwaltung vereinbart, zunächst die strittigen Fragen zum Inhalt der
Verwaltungsvereinbarung zu klären. Dieser Prozess hat einige Zeit in Anspruch
genommen. Neukölln wurde dabei in einem Schreiben vom 20.02.08 um Unterstützung
gebeten. In einem weiteren Schreiben vom 20.03.08 wurden dann konkrete Vorschläge
zur Übernahme des Standortes unterbreitet. Seit der Beteiligung des
Bezirksbürgermeisters von Neukölln am 02.04.2008 sind die Dinge in Bearbeitung. Frau
Bezirksstadträtin Vogelsang erklärt, dass sie ein zügiges Vorgehen zum
Abschluss der Verwaltungsvereinbarung eingefordert hat. Die daraufhin
eingegangen Vorschläge waren jedoch insbesondere im Hinblick auf die
Personalausstattung nicht hinnehmbar und konnten im Interesse der Betroffenen
nicht akzeptiert werden. Frau Vogelsang weist erneut daraufhin, dass auch nach
einer Zentralisierung eine höchstmögliche Versorgung der hörbehinderten Kinder
sichergestellt werden muss. Die
LINKE fordert Frau Bezirksstadträtin Vogelsang auf, bis zur nächsten Sitzung
eine Aufstellung aller Aktivitäten zum Abschluss der Verwaltungsvereinbarung
vorzulegen. Diese Zusammenstellung sollte alle Protokolle und den gesamten
Schriftverkehr in dieser Angelegenheit enthalten. Herr
Bezirksstadtrat Mildner-Spindler erklärt, dass eine Diskussion um Termine und
zum Eingang von Schreiben nicht weiterführt. Er versichert, dass jetzt von
beiden Seiten konstruktiv an der Verwaltungsvereinbarung gearbeitet wird.
Zielsetzung ist es, die bisherigen Angebote und die gewachsenen Strukturen der
Hörbehindertenberatung zu erhalten. Frau
Bezirksstadträtin Vogelsang weist zudem auf die Zusage der Gesundheitssenatorin
hin, dass durch die Fusion der beiden Hörberatungsstellen in Friedrichshain und
Neukölln keine Verschlechterung bei der Versorgung der Hörbehinderten eintreten
soll. Weiterhin erfordern alle fachlichen Veränderungen eine Zusage der
Steuerungsrunde, die den Zusammenschluss der Hörberatung für zwei Jahre
begleitet. Nur unter diesen Voraussetzungen hat sie der Zuständigkeitsverordnung
überhaupt zugestimmt. Mit
diesem Statement der beiden Bezirksstadträte beendet die Ausschussvorsitzende
die Diskussion zur Hörberatung im Rahmen der Sondersitzung. |
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