Auszug - Vorstellung der Einrichtung und des Trägers EJF Lazarus  

 
 
20. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 17.04.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Kinder- und Jugendhilfezentrum Neukölln
Ort: Girlitzweg 1, 12357 Berlin
 
Beschluss

Herr Dr

Herr Dr. Eckhoff, Mitglied des Vorstands des EJF-Lazarus, entschuldigt Herrn Piekara, der es sehr bedauert, an dieser Sitzung nicht teilnehmen zu können. Er stellt den EJF-Lazarus allgemein vor, dessen Träger die Diakonie ist. Der EJF-Lazarus beschäftigt 3.000 Mitarbeiter im gesamten Bundesgebiet mit Angeboten „von der Wiege bis zur Bahre“.

 

Der EJF-Lazarus ist mit seinen Einrichtungen in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Bayern, Sachsen und Thüringen tätig. Allein in Berlin und Brandenburg werden 19 Kindertagesstätten betrieben, hinzu kommen Einrichtungen der Behinderten- und Altenhilfe (ambulante und stationäre Hospize) sowie Jugendhilfeeinrichtungen.

 

Von den 900 stationären und teilstationären Unterbringungsplätzen für Jugendliche befinden sich 400 in Berlin. Neben den ambulanten und stationären Angeboten gibt es auch therapeutische Angebote, die nicht nur delinquente Jugendliche, sondern auch deren Familien betreuen.

 

Im Bezirk Neukölln hat der EJF-Lazarus am 1.12.2006 die Einrichtung des Jugendaufbauwerkes im Girlitzweg übernommen. Frau Potschka, Leiterin der Einrichtung Girlitzweg, informiert darüber, dass der EJF-Lazarus 34 Plätze für Jugendliche, junge Kinder und deren Familien im Girlitzweg bereit hält. Für das 1970 gebaute Gebäude laufen die Verhandlungen über einen Pachtvertrag mit dem Bezirksamt.

 

Für den zur Zeit brachliegenden Standort Buckower Damm bestehen Ideen für ein integriertes Wohn- und Schulprojekt. Angedacht ist ein Wohngruppenangebot mit einem zusätzlichen Nachsorgeangebot besonders für Jugendliche, die aus Forstenwalde zurückkehren.

 

Zum Thema Migration und den damit verbundenen Problemen arbeiten Herr Piekara und Herr Khalil eng im deutsch-arabischen Zentrum zusammen, um den immer weiter zunehmenden Anteil an arabischen Jugendlichen ein sinnvolles Angebot zur Verfügung stellen zu können. Die arabischen Vereine sollen hierbei miteinander kooperieren.

 

Der Gedanke des deutsch-arabischen Konzeptes ist, dass viele Jugendliche für Monate untergebracht sind und sich danach die Frage der Resozialisierung stellt. Werden die Jugendlichen aufgefangen, kann dies weiteren Problemen vorbeugen. Ein Beirat steuert die Zusammenarbeit. Am 1.06.2008 wird das deutsch-arabische Zentrum in der Werkstatt der Kulturen vorgestellt. Herr Schreiner ergänzt, dass auch das Jugendamt an diesem Projekt in den Bereichen Bildung, Ausbildung, Erziehung und Nachsorge mitarbeitet. Das Projekt ist ein Berlinweites Unikat.

 

Nachfragen bestehen zu der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer und den Altersgruppen, welche die Einrichtung in Anspruch nehmen. Herr Arnold, Mitarbeiter des EJF-Lazarus, informiert, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14/15 Jahren sowie deren Familien die Angebote der Einrichtung nutzen.

 

Kinderschutzfälle können in der kurzen Krise bis zu 3 Monaten untergebracht werden. Längeren Unterbringungen bieten die WAB-Gruppen (wöchentlich alternierende Betreuung), bei denen bis zu sechs Kinder von drei Erziehern betreut werden und dort eine zweite Heimat finden können. Zusätzlich bestehen Familiengruppen, in denen Eltern unterstützt werden, aktiv etwas an ihrer Situation zu ändern, und praktische Lösungen für den Umgang mit ihren Kindern zu erlernen.

 

Um einen Eindruck von den Einrichtungen zu erhalten, sind die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses an einer Fahrt zu der Einrichtung in der Uckermark interessiert und stimmen einer Sondersitzung zu, bei der die Einrichtung Forstenwalde besucht werden soll. Frau Finger wird das Interesse bei der nächsten Einladung konkret abfragen und die weiteren Schritte einleiten.

 

Herr Rühlmann bittet um Auskunft zum in der Presse veröffentlichen Fall einer Mutter, die darum bittet, ihren Sohn wegzusperren. Frau Vonnekold informiert dazu, dass das Jugendamt bereits 70.000 Euro für verschiedene Hilfen zur Erziehung investiert hat. Dem Sohn wurde ein Platz in einem Schulz-Hencke-Heim außerhalb Berlins mit Beschulung zugewiesen. Bereits zu Weihnachten ist er aus der Einrichtung geflohen. Die Mutter bittet nun darum, dass der Sohn hier weiterhin die Schule besuchen soll. Von Seiten des Jugendamtes wird ein Besuch einer Berliner Schule aus verschiedenen Gründen als nicht Ziel führend erachtet, es lässt aber der Mutter die Wahl. Die Schulpflicht besteht für den Jugendlichen nicht mehr.

 


 
 

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