Auszug - Austausch Jugendgipfel und Phänomene von Jugendgewalt  

 
 
16. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 23.03.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:12 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, BVV-Saal, 2. Etage, Raum A202
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Frau BzStRin Nagel gibt hier zu Beginn einen allgemeinen Überblick über den Sachstand zum Thema Jugendgipfel in Berlin und erläutert kurz mögliche Auswirkungen auf die Bezirke. Nähere Informationen über die Bereitstellung von finanziellen Mitteln (ca. 20 Millionen in 2023 und ca. 70 Millionen in 2024) stehen aktuell noch aus.

 

Frau Dettmer (Jug Dir komm.) erläutert anschließend in einem Vortrag (mit Flipchart, siehe Anlage zum Protokoll) die ‚Phänomene von Jugendgewalt‘. Frau Dettmer gibt hierbei einen Überblick über die Angebote und Leistungen des Jugendamtes im Zusammenhang mit praktischer Gewaltprävention durch die Leistungen des Jugendamtes. Seit 2016 hat es keinen Anstieg von Gewalttaten bei Jugendlichen in Neukölln gegeben.

 

Frau Dettmer führt weiter aus, dass es niemals zu sagen bzw. vorhersehbar ist, warum ein Kind oder Jugendlicher gewalttätig wird. Es gibt jedoch Faktoren wie z.B. Geschlecht, Alter, Entwicklungsstufen, Sozialisation, elterlicher Haushalt und die Familie eines jungen Menschen, die beeinflussen können, warum ein Kind oder jugendlicher Mensch gewaltbereit oder straffällig wird.  Eine große Rolle spielen hierbei Familie, Bindungen und elterliche Beziehungen. Auch persönliche Erlebnisse und Erfahrungen wie z.B. häusliche Gewalt oder Missbrauchserlebnisse können dazu beitragen, dass Kinder bzw. Jugendliche gewaltbereit werden. Es gibt hierbei jedoch keinen Automatismus oder einen Umkehrschluss. Auch eine Schuldistanz kann hier in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, ebenso wie Gruppenprozesse (Silvester), jedoch steht nichts von dem für sich allein, vielmehr stehen viele Dinge im Zusammenhang. Eine Gruppendynamik kann zu Gewalt führen, weitere Faktoren können Drogen und Abhängigkeiten sein.

 

Das Jugendamt, so berichtet Frau Dettmer, versucht in verschiedenen Bereichen präventiv aktiv zu sein, Kinder und Jugendliche zu stärken. Im Jugendamt gibt es verschiedene Interventionen wie z.B. Einzelberatungen und Elternarbeit, aufsuchende Arbeit, Gruppenarbeit in der Jugendsozialarbeit oder im therapeutischen Bereich. Die sozialräumliche Arbeit steht hierbei über allem.

 

Frau Kirstan (Leitung Jugendgerichtshilfe) erläutert hier abschließend noch einige Zahlen zur Jugendgerichtshilfe, die sich aus dem ‚Berliner Monitoring Gewaltdeliquenz‘ ergeben (zu finden im Internet unter: https://www.berlin.de/lb/lkbgg/_assets/bfg_74_heft2.pdf). In diesem Monitoring wird u.a. erwähnt, dass Neukölln in Berlin eine unterdurchschnittliche Gewaltauffälligkeit aufweist. Frau Kirstan erläutert hierzu einige Zahlen:

 

Einwohner Neukölln (Stand 2021): 327.100

Davon Jugendliche (14-21 Jahre):  30. – 35.000

Anklagen vor Gericht (Jugendliche) 2.000

Sog. Intensivtäter 50

 

Im Anschluss erfolgt eine kurze Diskussion bzw. ein Austausch zu den Ausführungen und Erläuterungen von Frau Dettmer und Frau Kirstan.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1_TOP 3 (927 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2_TOP 3 (284 KB)    

 
 

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