Auszug - Feststellung der AnwesenheitBericht über Arbeit des Fachbereichs Museum, Stadtgeschichte, Erinnerungskultur  

 
 
18. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 30.03.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Museum Neukölln - Gutshof Britz
Ort: Alt-Britz 81, 12359 Berlin
 
Beschluss


Frau Korte leitet den Tagesordnungspunkt ein. Sie nimmt Bezug auf die Beantwortung der Großen Anfrage 0601/XXI, in der sie mehrfach auf das Leitbild des Museums eingegangen ist. Sie freut sich über die Möglichkeit einer näheren Erläuterung der Arbeit des Fachbereichs durch Herrn Dr. Henkel.

Herr Dr. Henkel erklärt zum Selbstverständnis des Museums, dass es Museum für die Menschen und mit den Menschen sein solle. Die Arbeit des Fachbereichs baut auf dem Wirken von Dr. Gößwald auf, der dem Fachbereich noch immer fachlich zur Seite steht. Die Arbeit des Fachbereichs fußt auf sechs Grundwerten:

  • faktisch: die Arbeit ist faktenbasiert, das Museum ist ein wissenschaftlich geführtes Haus
  • hybrid: Dies umfasst v.a. den Ausbau der digitalen Präsenz. Auch der digitale Raum wird authentisch kuratiert.
  • dialogisch-partizipativ: Hier geht es um einen Dialog mit der Stadtgesellschaft (z.B. über das Hochzeitsbarometer in der Ausstellung „Der schönste Tag“)
  • emotional: die Arbeit soll berührend, ansprechend und authentisch sein
  • kulturell nachhaltig: Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung und der Musikschule am Standort Schloss und Gutshof Britz, der gemeinsam entwickelt wird
  • sinnstiftend: z.B. bei der geplanten Ausstellung „Stein des Anstoßes“ zur Dekolonisierung mit begleitender Akademie in einer Jurte auf dem Gelände in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule. Zudem gibt es bereits eine fachliche Begleitung eines Schüleraustauschs des Albert-Einstein-Gymnasiums mit Namibia

Der Fachbereich ist mehr als ein Museum: wichtig sind auch die Stadtgeschichte und die Erinnerungskultur. In diesem Zusammenhang verweist Herr Dr. Henkel auf den Gedenkort in der neuen Clay-Schule, der gemeinsam mit der Schule entwickelt wird. Wichtig sind zudem der Dialog mit der Stadtgesellschaft und Kooperationen mit anderen Fachbereichen. Der Stadtraum wird als Denkraum begriffen: Ziel ist es, die Stadt lesbar und begreifbar machen. Die Arbeit ist deshalb nicht auf das Museum als Ort beschränkt. Geplant sind z.B. hybride Informationen zu besonderen Orten, Gedenktafeln, Stolpersteinen und Denkmalen.

 

Frau Reichenbach dankt Herrn Henkel für die Vorstellung.

 

Frau Klein wirbt für die Mitgliedschaft beim Förderverein Schloss und Gutshof Britz. Sie erkundigt sich nach internationaler Reichweite des Museums und ob es weiter das Mobile Museum geben wird. Herr Henkel bejaht und kündigt ein neues Konzept für das Mobile Museum an. Hierbei sei die Schnittstelle Bibliothek – Museum sehr wichtig.

 

Herr Hecht erkundigt sich, inwieweit das Museum sich anstehenden Jubiläen widmen werde. Herr Henkel erwidert, als kleiner Fachbereich könne nicht jedes Jubiläum mit einer Ausstellung oder Veranstaltung gewürdigt werden. Durch das Konzept Stadtraum als Denkraum kann auf bestimmte Themen besser eingegangen werden. Außerdem gibt es neuerdings einen Blog. Die Konzeption von Ausstellungen sei zudem immer ein langfristiger Prozess.

 

Frau Reichenbach erkundigt sich, ob in der geplanten Ausstellung zur A100 auch die politische Auseinandersetzung eine Rolle spielen wird. Herr Henkel erwidert, die A100-Ausstellung sei als Kunstausstellung konzipiert: Fotograf*innen haben über Jahre die Baustelle begleitet. Zudem sei ein begleitendes Aktionswochenende „Schule der Entschleunigung“ als Kontrapunkt geplant.

 

Herr Sahin erkundigt sich, ob eine Zusammenarbeit mit mehr Schulen und die verstärkte Einbeziehung von migrantischen Communities geplant sind. Herr Henkel bejaht und verweist auf den Schüleraustausch des Albert-Einstein-Gymnasiums mit Namibia. Das Museum hat die Neuköllner Schüler*innen vorbereitet, den Gegenbesuch finanziell unterstützt und einen gemeinsame Workshop konzipiert. An der Clay-Schule gibt es eine aktive Einbeziehung der Schüler*innen in die Entwicklung des Gedenkorts. Zusammenarbeit mit Schulen soll ausgeweitet werden, die Fritz-Karsen-Schule ist kürzlich dazu gekommen. Eine Fortsetzung des Namibia-Austauschs ist geplant.

 

Herr Szczepanski erkundigt sich, welchen Stellenwert das Museum bei der migrantischen Bevölkerung hat. Herr Henkel verweist auf die Hochzeitsausstellung und die Ausstellung 99x Neukölln, in der Migrant*innen repräsentiert sind.


 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

BVV-Büro Neukölln

Zimmer: A 201

Verkehrsanbindungen

Sprechzeiten

Montag bis Donnerstag
nach Vereinbarung

an Sitzungstagen des Ältestenrats
geschlossen

an Tagen der BVV-Sitzungen
geschlossen