Auszug - Bericht der psychosozialen Betreuung nach §16 a SGB II  

 
 
49. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Bürgerdienste
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Soziales und Bürgerdienste Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 08.06.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:40 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Videositzung
Ort:
 
Beschluss


Die Vorsitzende leitet zum Tagesordnungspunkt über und Herr BzStR Biedermann fügt hinzu, dass er das Thema anlässlich des Jahresberichtes der psychosozialen Betreuung vorgeschlagen habe.

Frau Gummert vom freien Träger mitHilfe erhält im Anschluss das Wort. Sie arbeitet seit sechs Jahren bei mitHilfe als Sozialarbeiterin, einem Träger der Wohnungslosenhilfe, der vor allem Hilfen nach § 67 SGB II anbiete. Sie möchte nun einen Überblick über das Angebot der kommunalen Leistungen nach § 16 a SGB II geben. Jeden Montag stünden zwei Sozialarbeiter*innen für jeweils drei Termine zur Verfügung. Sie selbst mache das nun schon seit drei oder vier Jahren. Das Angebot richte sich an Menschen, die Leistungen beziehen oder aber Ansprüche haben. Grundsätzlich erfolge die Vermittlung über das Jobcenter, aber mittlerweile vermittele auch das Bezirksamt - beispielsweise durch das Präventionsteam oder den sozialpsychiatrischen Dienst. Die Beratung beruhe auf absoluter Freiwilligkeit. Es drohen also keine Sanktionen, wenn die Hilfe nicht angenommen werde. Ganz unterschiedliche Schwierigkeiten machten es unmöglich, die Arbeit aufzunehmen. Die am meisten genannten Schwierigkeiten bezögen sich auf die Wohnungssituation. Viele Menschen hätten keine Wohnung, lebten in beengten Verhältnissen, wohnten bei Freunden und Bekannten oder hätten keinen Strom oder kein Gas. Auch grundsätzliche Überforderung, Verschuldung, psychische Störungen, Sucht oder soziale Probleme würden häufig auftreten. Im letzten Jahr haben die Sozialarbeiter*innen gemerkt, dass sich die Problemlagen etwas in Richtung Schulden und finanzielle Schwierigkeiten verschoben hätten. Die Hilfe bestehe sowohl in Beratung aber auch in ganz praktischer Hilfe. Aufgrund der beschränkten Zeit lasse sich eine Begleitung meistens aber nicht darstellen. Häufig kämen die Menschen über mehrere Wochen wöchentlich vorbei, bis ein Problem erledigt sei. Wenn Menschen vom Jobcenter kommen sei man meistens in Kontakt mit den Fallmanager*innen, um die nächste Schritte gemeinsam zu besprechen. Momentan gebe es gemeinsame Treffen mit dem Fallmanagement und auch mit dem Präventionsteam des Bezirksamtes. Die Auslastung habe im letzten Jahr bei 84 Prozent gelegen und im vorangegangenen Jahr bei 97 Prozent. Der Rückgang hänge sehr wahrscheinlich auch mit Corona-Krise zusammen. Frau Gummert nimmt die Hilfe insgesamt als sehr positiv war. Kurzfristige Hilfe sei ebenfalls möglich.

Die Ausschuss-Vorsitzende Frau Schoenthal bedankt sich bei Frau Gummert. Frau Hascelik fragt nach dem Alter der Ratsuchenden. Frau Gummert sagt, es sei sehr durchmischt – beginnend bei Anfang 20. Herr Szczepanski bedankt sich ebenfalls für den Bericht und für die Arbeit. Er fragt, ob ein Zusammenhang zwischen der Schließung des Jobcenters und der gesunkenen Auslastung bestehe. Frau Gummert bejaht diesen Zusammenhang, aber das Problem habe sich geklärt, weil die Fallmanager*innen dann telefonischen Kontakt aufgenommen und vermittelt hätten. Die Menschen fänden aber auch den direkten Weg und hätten Termine angeboten bekommen. Frau Schoenthal fragt nach dem Rücklauf bzw. einer Hilfequote. Man konnte 69 Menschen helfen und dafür 262 Termine vergeben. Die Diskrepanz gehe auf die häufige Inanspruchnahme mehrerer Termine zurück, so Frau Gummert.

Herr Szczepanski fragt, ob man beim Thema Schulden auch mit der Schuldnerberatung zusammenarbeite. Die Hilfesuchenden seien oft nicht so gut organisiert, weswegen man sich erst mal einen Überblick verschaffe und dann den Kontakt zur Schuldnerberatung herstelle, antwortet Frau Gummert. Herr Rauter von der Schuldnerberatung berichtet, mitHilfe sei ein sehr guter Partner auf den man sich schon immer verlassen könne. Frau Staudt fragt nach der Mehrsprachigkeit des Angebots. Frau Gummert antwortet, dass nur Englisch angeboten werde. Auch wenn es absurd klinge, habe es bisher nicht den Bedarf nach anderen Sprachen gegeben. Den richtigen Menschen zu finden, der im Zweifel auch übersetzen könne, gehöre aber auch zur Arbeit dazu.

Frau Schoenthal bedankt sich erneut und kündigt ein erneutes Interesse des Ausschusses an.


 
 

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