Auszug - Aktuelle Sars-CoV-2-Situation an Schulen und im Bereich Kultur  

 
 
41. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 03.06.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:43 - 20:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, BVV-Saal, 2. Etage, Raum A202
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Frau Korte berichtet:

Die schrittweise Wiederöffnung der Schulen war nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Schulen – Lehrpersonal und Eltern –, Schulaufsicht und Bezirksamt zu bewältigen. Das Bezirksamt hat die Schulen darin bei der Umsetzung des Musterhygieneplans Corona unterstützt, zum Beispiel durch eine Intensivierung der Schulreinigung, die Beschaffung von Mund-Nasenschutzmasken und die Lieferung von Desinfektionsmittel.

Von der Senatsverwaltung für Bildung, Familie und Jugend wurden 4.000 Liter Desinfektionsmittel in 1.000-Liter-Kanistern an die Bezirke zur Verteilung an die Schulen geliefert. Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf teilen sich einen 1.000-Liter-Tank. Die Abfüllung in 5-Liter-Kanister und die Verteilung des Desinfektionsmittels organisiert das Schul- und Sportamt gemeinsam mit dem THW, die Lieferung an die Schulen erfolgte in der vorvergangenen Woche.

Außerdem hat das Bezirksamt 10.000 Mund-Nasen-Schutzmasken beschafft, von denen jede Schule 100 Stück erhalten hat. Allerdings besteht an den Schulen keine Maskenpflicht, daher werden nicht flächendeckend Masken an die Schüler*innen und das Lehrpersonal verteilt. Deswegen sollen die Masken auch nur verwendet werden, wenn an einer Schule ein Covid-19-Fall bekannt wird, um die betreffende Lerngruppe kurzfristig schützen zu können.

Berlin wird in den kommenden Sommerferien und auch in den Herbstferien eigene Sommerschulen einrichten, in denen Kinder und Jugendliche Lernrückstände aufholen können, die durch die Corona-bedingten Schließzeiten entstanden sind. Die Sommerschule 2020 richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler, die von der Zahlung des Eigenanteils bei Lernmitteln befreit sowie Anspruchsberechtigte nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz (LmB/BuT) sind. Es können auch Schülerinnen und Schüler ausgewählt werden, die aufgrund der Corona-Pandemie in eine Problemlage geraten sind, die zur Verursachung eines Lernrückstandes beigetragen hat. Die Schülerinnen und Schüler werden insbesondere von den Klassenleiterinnen und Klassenleitern für die Teilnahme an diesem Programm vorgeschlagen.

Die Teilnahme am Sommerschulen-Programm erfolgt auf freiwilliger Basis und dient dem Nachholen von Unterrichtsinhalten. Das Programm „Sommerschule 2020“ soll in den Sommer- und Herbstferien für die Jugendlichen der Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 sowie für Kinder der Jahrgangsstufen 1 und 2 angeboten werden. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie rechnet damit, dass hier kurzfristig berlinweit bis zu 8.000 Jugendliche und bis zu 4.800 Kinder erreicht werden können.

Die Lerngruppen bestehen jeweils aus maximal acht Personen, wöchentlich soll es 15 Stunden Lernangebot geben. Für Jugendliche soll es ein Angebot von mindestens zwei Wochen in den Sommerferien und von ein oder zwei Wochen in den Herbstferien geben. Das Lernangebot für Kinder der 1. und 2. Jahrgangsstufe erfolgt in der Regel in den Stammgrundschulen oder in einer Nachbarschule.

Als Förderkräfte werden in erster Linie pensionierte Lehrkräfte, Lehramtsstudierende, Willkommensklassenlehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen etc. auf Honorarbasis über einen freien Träger beschäftigt.

Das Bezirksamt begrüßt die Planungen des Senats zur Sommerschule 2020 grundsätzlich. Aus Sicht des Bezirksamts als Schulträger sind allerdings noch einige Fragen zu klären. So sind an mehreren Schulen Grundreinigungen und/oder Bau- und Sanierungsarbeiten geplant, die mit der Sommerschule kollidieren würden. Wenn die Sommerschule durch einen freien Träger organisiert und durchgeführt wird, müssten zudem Raumnutzungsverträge geschlossen werden. Auch die Einhaltung der Hygienebestimmungen, insbesondere des Musterhygieneplans Corona, muss gewährleistet sein.

Insgesamt ist die Sommerschule aber ein sinnvolles Konzept, um insbesondere benachteiligten Schüler*innen das Nachholen von Unterrichtsinhalten zu ermöglichen.

Bereits bei der letzten Ausschusssitzung wurde über das ebenfalls von SenBJF initiierte Programm LernBrücken berichtet. Es richtet sich an Kinder und Jugendliche, deren häusliches Umfeld während der Schulschließungen wenig zum eigenverantwortlichen Lernen beitragen kann. Mittlerweile wurde über die deutsche Kinder- und Jugendstiftung, die das Programm managt, bereits Kontakt zu allen Bonusschulen im Bezirk Kontakt aufgenommen. 32 von ihnen haben konkreten Bedarf angemeldet. An fünf Bonusschulen (Röntgen-Schule, Konrad-Agahd-Schule, Löwenzahn-Grundschule, Walter-Gropius-Schule, Hermann-von-Helmholtz-Schule) sowie an zwei weiteren Schulen (Albrecht-Dürer-Gymnasium, Matthias-Claudius-Grundschule) gibt es bereits Angebote.

Über die vom BEA initiierte und vom Bezirksamt unterstützte Laptop-Sammelaktion wurden bereits über 100 Laptops gesammelt. Die von SenBJF bestellten 9.500 Tablets sind mittlerweile alle an die Schulen ausgegeben worden. Die digitalen Endgeräte sind Eigentum des Landes Berlin und werden an die von den Schulleitungen benannten Schülerinnen und Schüler leihweise ausgegeben. 1000 der ausgegebenen Tablets verfügen zudem über eine SIM-Karte, weil die Schülerinnen und Schüler zu Hause über kein eigenes WLAN verfügen. Die Berliner Schulen hatten insgesamt 29 000 Schülerinnen und Schüler benannt, die hier Bedarf hatten.

Aus dem Sofortausstattungsprogramm des Bundes, das eine Zusatzvereinbarung zum Digitalpakt Schule ist, erhält das Land Berlin etwas über 25 Mio. Euro. Auch diese Mittel sollen zur Beschaffung von mobilen Endgeräten verwendet werden, die an die Schülerinnen und Schüler verliehen werden.

Alle vier Standorte der Neuköllner Stadtbibliothek sind jetzt geöffnet, es gibt jeweils Beschränkungen der Zahl von Menschen, die sich gleichzeitig in der Bibliothek aufhalten dürfen, um Abstandregelungen einhalten zu können. Ein Mund-Nase-Schutz soll getragen werden, Desinfektionsmittel steht auch für Nutzer*innen zur Verfügung.

Auch für die Mitarbeiter*innen stehen Desinfektionsmittel, Mund-Nase-Schutz (Einmal-Masken, wiederverwendbare Masken, Plexiglas-Visier) in ausreichender Anzahl zur Verfügung, die Arbeitsplätze im Publikumsbereich werden durch Plexiglas-Wände geschätzt, ein Hygienekonzept liegt vor.

Zwei Standorte (Britz Süd und Helene-Nathan-Bibliothek) sind zugänglich für Nutzer*innen, um Medien selbst in den Regalen zu suchen und zu entleihen

An zwei Standorten (Gemeinschaftshaus und Rudow) ist nur die Rückgabe entliehener Medien bzw. Abholung vorbestellter Medien im Eingangsbereich möglich. Bis spätestens 15.06.2020 sollen alle 4 Standorte zugänglich sein für Nutzer*innen, um Medien selbst in den Regalen zu suchen und zu entleihen.

Die Standorte Britz Süd und Gemeinschaftshaus stellen den eingeschränkten Service zu den bisherigen Öffnungszeiten zur Verfügung. In den Standorten Rudow und Helene-Nathan-Bibliothek wurden die Öffnungszeiten verkürzt, um die zusätzlich anfallenden Aufgaben insbesondere zu Hygieneschutzregeln erledigen und erforderliche Vertretungen sicherstellen zu können.

Arbeitsplätze, Leseplätze, Veranstaltungen, Bibliothekseinführungen etc. werden nicht angeboten.

Die Mediencoaches in der Helene-Nathan-Bibliothek bieten die Möglichkeit einer Beratung per Mail an, entsprechende Hinweise finden sich auf der Website, auf Handzetteln bzw. werden auf telefonische Anfrage mündlich gegeben.

Für weitere Informationen alle Neuköllner Bibliotheken betreffend wurde eine Hotline eingerichtet: 90239-4321.

Der Zulauf ist an allen vier Standorten stetig, es kam und kommt jedoch nicht zum befürchteten "Massenandrang". Warteschlangen entstehen nicht, alle Einschränkungen werden von fast allen Besucher*innen akzeptiert.

Die Galerie im Saalbau, die Galerie im Körnerpark, das Museum Neukölln und der Ausstellungsbereich im Gemeinschaftshaus sind geöffnet. Hygienekonzepte sind erarbeitet. Teilweise werden bereits wieder die Besucherzahlen der Vor-Coronazeit erreicht.

An allen drei Standorten des Young Arts Neukölln werden Kurse für bis zu 5 Personen inklusive Lehrkraft angeboten.

Die Vorbereitungen für die schrittweise Wiederöffnung unserer Musikschule sind abgeschlossen:

Seit Montag, 25.05.2020 sind die Türen der eigenen Standorte sowie auch einiger Schulstandorte für den Präsenzunterricht der Musikschule wieder geöffnet.

Möglich sind zunächst Einzel- und Gruppenunterricht bis zu 5 Personen.

Viele Unterrichtsräume vor allem an externen Standorten stehen z.Z. wegen der einzuhaltenden Sicherheitsanforderungen oder wegen Eigenbedarfen der Schulen nicht zur Verfügung.

Deshalb musste die Musikschule unter großen organisatorischen Anstrengungen einen Notfall-Raumplan erstellen.

Da Corona-bedingt längst nicht alle Musikschullehrkräfte in den Präsenzunterricht zurückkehren können, treibt die Musikschule eigeninitiativ durch den Ausbau von WLan und durch die Beschaffungen von notwendigen Endgeräten die Digitalisierung der Musikschule für den Online-Unterricht voran.

Die Volkshochschule Neukölln beginnt im Juni 2020 wieder mit der Beratung. Zuerst nur telefonisch, später dann auch wieder persönlich. Ab Juli 2020 fängt der Präsenzunterricht wieder an unter Einhaltung der Hygieneregeln und in Kleingruppen mit maximal 8 Teilnehmer*innen. Frau Korte danke allen Mitarbeiter*innen der Abteilung für ihre Arbeit unter den erschwerten Umständen der letzten Wochen.


 
 

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