Auszug - Aktuelle Information zur Corona-Pandemie in Neukölln, Berlin und darüber hinaus  

 
 
27. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses Telefonnr.: 030 5679 5800 Deutschland Meeting-ID: 813 9493 4024 Passwort: 058078
TOP: Ö 3
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 05.05.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Videositzung
Ort:
 
Beschluss


Herr Koglin begrüßt im Rahmen dieses Tagesordnungspunktes Herrn BzStR Liecke, der zunächst einen Überblick über die aktuelle Situation gibt.

 

Mit Stand 04. Mai 16:00 Uhr wurden seit Beginn der Pandemie 666 Neuköllnerinnen und Neuköllner positiv auf SARS-CoV-2 getestet. 559 von ihnen sind bereits wieder genesen. 24 Erkrankte sind leider verstorben.

 

Nach Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf hat Neukölln mit 199,8 die meisten bestätigten Fälle auf 100.000 Einwohner. Aber auch bei in Neukölln gehen die täglichen Meldungen abgesicherter Fälle nach einer Spitze von 40 am 28. März kontinuierlich zurück und liegen tageweise im einstelligen Bereich.

 

Aktuell abgestrichen werden schon bei milden Symptomen einer Atemwegsinfektion und Wohn- oder Dienstort in Neukölln:

 

                      Beschäftigte

                      ambulanter oder stationärer Pflegeeinrichtungen

                      von Flüchtlingsunterkünften

                      von Einrichtungen der Eingliederungshilfe

                      von Suchthilfeeinrichtungen

                      von Obdachlosenunterkünften

                      in Kitas

                      der Polizei sowie

                      Hauptberufliche und ehrenamtliche Kräfte der Feuerwehr

 

Zunächst werden prioritär Menschen im Versorgungsumfeld von Menschen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19 Erkrankungsverlauf, sowie Menschen mit unumgänglich hohem beruflichem Personenkontakt als mögliche Multiplikatoren einer Infektion abgestrichen. Die für einen Abstrich in Frage kommenden Personengruppen werden nach Bedarf und verfügbaren Kapazitäten ausgeweitet.

 

Zu Pflegeeinrichtungen berichtet Herr BzStR Liecke:

 

Das Hermann-Radtke-Haus musste unter Quarantäne gestellt werden. Aktuell gibt es dort keine neu hinzugekommenen positiv Getesteten.

 

Im Ida-Wolf-Haus gibt es eine positiv getestete Person.

 

Im Haus Rudow wurde ein Rückkehrer aus dem Krankenhaus Neukölln positiv getestet. Weitere Verdachtsfälle wurden zwischenzeitlich abgestrichen. Ein Befund liegt hierzu noch nicht vor.

 

Des Weiteren informiert Herr BzStR Liecke, dass alle Pflegeinrichtungen in Neukölln hinsichtlich einer Testung angeschrieben wurden.

 

Hinsichtlich der Personalsituation berichtet Herr BzStR Liecke, dass im Bezirksamt heute beschlossen wurde, bis zu 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Ämtern des Bezirksamtes im Gesundheitsamt zur Verstärkung bis Ende des Jahres in den Pandemiestab zu entsenden. Eine Aufstockung auf 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann bei Bedarf sichergestellt werden. Hinzu kommen noch Einsatzmöglichkeiten für 10 Auszubildende.

 

Auch andere Möglichkeiten der Akquise von Unterstützungskräften werden geprüft, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ämtern aufgrund einer schrittweise Öffnung der Verwaltung wieder zunehmend benötigt werden. Es ist ein sehr hohes Engagement bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verzeichnen. Augenmerk muss aber dabei auch darauf liegen, dass sie nicht überlastet werden.

 

Auf Nachfrage von Herrn Posselt berichtet Herr BzStR Liecke, dass es massive Einschränkungen der anderen Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes gibt. Es wurde zum Beispiel berlinweit verabredet, dass Einschulungsuntersuchungen derzeit nicht mehr stattfinden. Auch therapeutische Gruppenangebote, Beratungen und Sprechstunden sind ausgesetzt. Die für die Familien so wichtigen Hausbesuche aller Neugeborenen fallen ebenfalls aus. Untersuchungen des zahnärztlichen Dienstes finden nicht statt.

 

Der Neuköllner Altersmedian liegt bei den bestätigten Fällen bei 40,5 Jahren. Die Menschen, die versterben sind 70 Jahre und älter und haben Vorerkrankungen.

 

Früherkennungsuntersuchungen sind Aufgaben der niedergelassenen Ärzte. Das Gesundheitsamt ist hier nur sozialkompensatorisch zuständig.

 

Auf Nachfrage informiert Herr BzStR Liecke darüber, dass Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz in erster Linie über das Ordnungsamt und die Polizei geahndet werden. Herr Dr. Savaskan teilt mit, dass kumulativ über den gesamten Zeitraum rund 300 Verstöße gezählt wurden.

 

BzStR Liecke bittet in diesem Zusammenhang dringend darum, Anfragen nicht doppelt zu stellen – also als Kleine Anfrage und parallel im Ausschuss-, um die Verwaltung nicht unnötig zu belasten.

 

Herr Dr. Savaskan informiert darüber, dass Impfungen für Kinder und Kleinkinder werden im Gesundheitsamt vorgehalten werden. Es ist jedoch kein Engpass in den niedergelassenen Praxen bekannt.

 

Dr. Savaskan berichtet auf Nachfrage weiter, dass es keine vom Land angeordnete Obduktionspflicht. Nach Rücksprache mit dem Vivantes Klinikum Neukölln wurde sich darüber verständigt auf Obduktionen hinzuwirken, bei Verstorbenen die infektiös sind und einen untypischen Verlauf haben.

 

BzStR Liecke teilt auf Nachfrage mit, dass aktuell keine Meldungen über Engpässe bei PSA in Pflegeheimen vorliegen. Dr. Savaskan bestätigt, dass nach seinem Kenntnisstand alle Pflegeheime durch eigene Bestellungen oder auch durch Hilfsleistungen des Gesundheitsamtes mit PSA ausgestattet sind.

 

Auf Nachfrage von Herrn Koglin teilt Herr BzStR Liecke mit, dass Neukölln sich auf eine mögliche Dunkelziffer durch das CAZ vorbereitet. Es ist schwierig eine Aussage über Höhe einer Dunkelziffer zu treffen.

 

Des Weiteren werden unter anderem Fragen zur Personalakquise, zu freigehaltenen Betten im Vivantes Krankenhaus Neukölln, Umgang mit dem Beschluss der Bundesregierung zur Aufstockung der Gesundheitsämter, zum Umgang mit positiv getesteten Kindern und Jugendlichen in Freizeiteinrichtungen und Schulen, zur Schutzausrichtung in Pflegeheimen, zur Öffnung von Arztpraxen, zu Besuchsmöglichkeiten im Freien in Pflegeheimen, zur Testung von symptomfreien Personen und zu Zugängen am CAZ besprochen.

 

Herr BzStR Liecke bietet an, eine Sitzung des Gesundheitsausschusses für den Besuch des CAZ zu nutzen, sobald Präsenzsitzungen wieder möglich sind.

 

Herr Koglin bedankt sich für die ausführliche Berichtserstattung und beendet diesen Tagesordnungspunkt.


 
 

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