Auszug - Vorstellung des Exposés zum Neuköllner Familiengesundheitszentrum  

 
 
24. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 04.02.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:02 - 19:03 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Zur Vorstellung des Familien-Gesundheitszentrums übergibt Herr Koglin das Wort an Herrn Liecke, der das vorliegende Exposé und das Konzept erläutert. Das Exposé wird den Anwesenden ausgeteilt und dem Protokoll beigefügt.

 

Herr Fischer: Was spricht gegen ein MVZ in kommunaler Trägerschaft? Werden die erforderlichen Arztsitze vorhanden sein? Gibt es Probleme, interessierte Ärzte nach Neukölln zu holen? Soll es ein gemeinsames Dach für das Zentrum geben?

 

Herr Liecke: Ja, es soll ein gemeinsames Dach geben und nur eine Anlaufstelle für alle Leistungen des Zentrums. Als Bezirk dürfen wir nicht einfach so eigene Wirtschaftsunternehmen gründen, wir bräuchten dazu landesweite Beschlüsse oder sogar ein Gesetz. Das dauert zu lange und ist nicht mit guten Erfolgsaussichten versehen. Zudem ist Herr Liecke nicht der Auffassung, dass der Staat der bessere Unternehmer ist. Das entscheidende Argument gegen das MVZ ist aber ein anderes. Denn ein angestellter Arzt arbeitet in der Regel maximal 40 Stunden pro Woche, besetzt dafür aber einen Kassensitz, der von freiberuflich tätigen Ärzten mit sehr viel mehr Wochenstunden ausgefüllt wird.

Die Abteilung Jugend und Gesundheit hat bei der GKV einen Förderantrag für eine Koordinationsstelle für das Familien-Gesundheitszentrum beantragt, dessen Bewilligung zu erwarten ist.

Arztsitze sind grundsätzlich verfügbar. Jedenfalls für Allgemeinmediziner und Kinderärzte sind Sitze verfügbar. Frauenärzte sind derzeit schwieriger zu bekommen, werden aber auch in geringer Zahl neu vergeben. Zudem ist Neukölln laut LoI unterversorgt und eine Verlegung aus besser versorgten Bezirken ist ohne Probleme möglich.

Herr Schulze: Das Konzept ist sehr interessant. Gibt es bereits interessierte Ärzte?

Herr Liecke: Ja, es gibt einen interessierten Allgemeinmediziner, der gerne nach Neukölln kommen möchte. Die Gespräche dazu laufen derzeit noch.

Herr Schröter: Gibt es ein Kostenrisiko des Bezirks?

Herr Liecke: Die Kalkulation kommt von der KV und dient als Modell. Der Bezirk stellt lediglich das bereits verfügbare Personal, das in das Zentrum geschickt wird. Zudem müssten Räume im Zentrum von den Ärzten gemietet werden. Diese Details sind jedoch dann zu besprechen, wenn konkrete Vereinbarungen getroffen werden.

 

Herr Posselt: Wie funktioniert das aus Patientensicht?

Herr Liecke: Die Kooperation und Abläufe zwischen dem ÖGD und den niedergelassenen Ärzten sind Teil der Koordinationsaufgabe, die durch den Förderantrag an die GKV finanziert werden soll. Die genauen Abläufe sind daher aktuell noch nicht beschreibbar.

Herr Dr. Savaskan: Derzeit gibt es keine direkte Sozialberatung im Umfeld der ambulanten medizinischen Versorgung. Das soll durch die Verzahnung der Angebote vor Ort ermöglicht werden.

Herr Hecht: Die soziale Komponente könnte bei der Fülle der sozialen Problemlagen sehr umfangreich ausfallen. Könnte der Fokus dadurch aus dem Blick geraten?

Herr Liecke: Es soll soziale Beratung im Umfeld der ärztlichen Versorgung geben. Das bedeutet, dass es grundsätzlich Anknüpfungspunkte geben kann, aber im Grundsatz das Angebot vorgehalten werden soll, für das es einen Bedarf gibt. Es wird sicherlich auch noch an die Realität anzupassen sein, wenn es erst einmal läuft. Der Bezirk hat ein sehr breites Portfolio und ist in diesen Fragen sehr flexibel in seinen Beratungsmöglichkeiten.

 

Frau Gebhardt: Die Rechnung auf der letzten Seite des Exposé ist nicht konkret genug. Gibt es außerdem schon Bauplanungen? Wie werden die Exposés verteilt?

Herr Liecke: Ja. Das ist eine Modellrechnung der KV, die sicherlich auch noch eine Ausarbeitung am konkreten Fall benötigt. Grundsätzlich vertraut das Bezirksamt jedoch der Expertise der KV. Wenn es soweit ist. Bauplanungen gibt es. Und die Ärzte können sogar den Innenausbau mit gestalten, wenn sie rechtzeitig an Bord kommen. Die Exposés werden über die KV sowie über die Berufsverbände der Ärzte verteilt. Insbesondere die Niederlassungsberatung der KV ist für die Zielgruppe relevant.

Herr Posselt: Gibt es datenschutzrechtliche Hürden?

Herr Liecke: Jeglicher Datenaustausch muss über die Einwilligung der Patientinnen und Patienten ermöglicht werden müssen.


 
 

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