Auszug - Vorstellung der Pläne zum Umbau des ehem. Schnäppchencenters  

 
 
32. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 12.09.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 20:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Die Vorsitzende leitet den Tagesordnungspunkt kurz ein. Es handelt sich bei dem Objekt um eine Schlüsselimmobilie und der Ausschuss wird mit Interesse die Vorstellung des Konzepts mit Baudurchführung und Zeitschiene verfolgen. Sie übergibt das Wort an den Eigentümer Herrn Maruhn, der zunächst die Verkehrsplanerin Frau Pauen-Höppner von der FGS Berlin und sich selbst kurz vorstellt.

 

Er berichtet, dass das Projekt von ihm übernommen wurde, für welches bereits eine Baugenehmigung vorliegt. Das bestehende Konzept wurde überarbeitet und soll hier heute, begleitet durch eine Power Point Präsentation, vorgestellt werden.

 

Das ehemalige Kaufhausgebäude soll demnach vollständig entkernt werden und unter dem Namen Markthalle 101 nach Umbau neu eröffnet werden. In Richtung Karl-Marx-Straße wird es eine neue Steinfassade erhalten. Die Traufhöhe der Nachbargebäude wird hierbei aufgenommen. Das leerstehende Parkhaus in der Donaustraße, welches ebenfalls zur Immobilie gehört, soll eine heterogene Struktur erhalten und ist hauptsächlich als Bürofläche für Co-Working-Space Arbeitsplätze geplant. Im Untergeschoss ist Lebensmitteleinzelhandel vorgesehen, im gesamten Erdgeschoss als Markthalle mit Glaskubatur/Atrium weiterhin Food Market, Einzelhandel und Veranstaltungsflächen. Auf dem Dach ist eine öffentliche Dachterrasse und weitere Gastronomie geplant. Er übergibt das Wort an Frau Pauen-Höppner, die die weiteren Planungen vorstellen wird.

 

Diese erläutert zunächst die Zentrenfunktion des Bauvorhabens im Zusammenhang mit den bestehenden Sanierungszielen zur Karl-Marx-Straße und geht hierbei auf die bisherigen und künftigen Nutzungen ein. Im Weiteren stellt sie die Pläne zur Baustelleneinrichtung vor, welche sich in zwei Phasen unterteilt. Von Oktober bis Dezember 2019 soll das Gebäude eingerüstet und ein Bauzaun errichtet werden. Die Hauptbaustelle wird hierbei bis Mai 2021 zu etwa 4/5 den hinteren Teil der Immobilie ausmachen (Ganghofer Straße/Donaustraße). Baumschutz, Baumfällungen als auch Neupflanzungen sind bereits mit dem Straßen- und Grünflächenamt abgestimmt. In Phase 2 wird der Gebäudeteil an der Karl-Marx-Straße von Januar 2020 bis ebenfalls Mail 2021 Baustelle sein. Der Alfred-Scholz-Platz bleibt in seiner bisherigen Form bestehen.

 

Die Vorsitzende dankt für den Bericht und die Mitglieder haben nun die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Diese werden in der Folge von Herrn Maruhn und Frau Pauen-Höppner beantwortet (Frage Herr Scharmberg zur Baustellenzufahrt für LKW und künftigen Anlieferung für die Geschäfte, Herr Kontschieder zur künftigen Nutzung des Parkhauses für Co-Working-Space Arbeitsplätze, Herr Szczepanski zur  Fassade, Frau Künning und Herr Schenk zur Anzahl und Attraktivität von Fahrradstellplätzen und Herr Wittke zum Investitionsvolumen sowie Anzahl der Co-Working-Space Arbeitsplätze, Frau Jahke zu den prognostizierten Kundenströmen/vorhandenen Stellflächen und Klimakonzept, Frau Manteuffel zur sozialen Infrastruktur/Ärzte und Herr Mosbach zu Kontakten mit Nutzer*innen der Nachbargebäude).

 

Zusammengefasst wird der Baustellen- und spätere Lieferverkehr durch die örtlichen Gegebenheiten sicher nicht einfach, mangels wirklicher Alternativen aber nicht anders als gerade vorgestellt abzuwickeln sein. Für Fahrräder sind 232 Stellplätze für Pkw 70 Stellplätze eingeplant. Die Fassade mit großen Fensterflächen im Erdgeschoss wird aus hochwertigem Natur- und Kunststein bestehen und ist mit dem Fachbereich Stadtplanung und der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt. Man ist sich der direkten Nähe zur Alten Post und der dort ebenfalls geplanten Co-Working-Space Arbeitsplätze bewusst. Es sollen dennoch ca. 2.000 dieser Arbeitsplätze entstehen. Das Investitionsvolumen wird vermutlich bei etwa 100 Mio. € liegen. Bei den Kund*innen der gesamten Markthalle als auch den Nutzer*innen der Büroflächen geht man davon aus, dass diese überwiegend den ÖPNV nutzen werden. Soziale Infrastruktur ist vorstellbar, alle technischen Voraussetzungen sind dafür vorhanden. Die gesamte Immobilie soll so nachhaltig wie möglich betrieben werden. Ziel ist es, das Gebäude auch entsprechend zertifizieren zu können. Mit den Nutzer*innen aus der Nachbarschaft besteht Kontakt und diese sind über das City-Management zum weiteren Austausch eingeladen.

 

Herr Laumann berichtet von der Erörterung des Bauvorhabens in der Lenkungsgruppe Karl-Marx-Straße. Es wird zusammenfassend zwar eine neue Nutzung des leerstehenden Parkhauses begrüßt, jedoch grundsätzlich befürchtet, dass das Konzept mit hochwertigen Geschäften nicht an die Neuköllner Bevölkerung als Zielgruppe gerichtet ist und somit an der Zahlungsfähigkeit des Großteils der Bewohner*innen im Sanierungsgebiet vorbei geht. Er verteilt hierzu ein Positionspapier der Lenkungsgruppe an die Ausschussmitglieder.

 

Frau Fuhrmann fasst zusammen und äußert den Wunsch, dass auch hier wie bei der Alten Post Wohnraum geschaffen wird. Zudem würde sie bei der Fassade gern einen stärkeren Bezug auf die angrenzenden Gebäude bevorzugen. Die Sorge über die Baustellenerschließung und den späteren Lieferverkehr teilt sie abschließend und bittet die Verwaltung um Stellungnahme.

Herr Groth berichtet daraufhin von den intensiven Gesprächen und Abstimmungsprozessen zum Bauvorhaben, bei dem die hier gestellten Fragen natürlich ebenfalls Thema waren. Der Nutzungsmix ist bei solchen Projekten immer eines der Hauptthemen. Der Denkmalschutz hatte vorgeschlagen, dass sich die Fassade bewusst von den angrenzenden Gebäuden abgrenzen soll. Dies war bereits auch bei dem ehemaligen Kaufhaus der Fall. Ein Vorhaben in dieser Größenordnung ist eine Herausforderung für alle und in jeder Hinsicht. Mit den Ergebnissen der bisherigen Gespräche ist die Verwaltung zufrieden und man wird auch weiterhin im Gespräch bleiben. Zum Stand des Verfahrens teilt er abschließend mit, dass der Bauantrag für das veränderte Konzept mit dem Stadtentwicklungsamt zurzeit abgestimmt wird. Dabei gibt es noch einige Punkte, die für eine Genehmigungsfähigkeit zu überarbeiten sind. Dies sind insbesondere die Zahl und die Verortung der Fahrradstellplätze und die Art der Nutzung im Erdgeschoss an der Donaustraße sowie im 1. Obergeschoss am Alfred-Scholz-Platz.

Die Vorsitzende bedankt sich für die Einschätzung der Verwaltung und fragt an Herrn Maruhn gerichtet, ob die Präsentation zur Verfügung gestellt werden kann. Herr Maruhn hat keine Einwände. Sie bedankt sich, auch für die kurzfristige Bereitschaft, das Vorhaben hier heute vorzustellen und schließt den Tagesordnungspunkt.


 
 

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