Auszug - Vorstellung Einrichtung Kubus mit seinen Projekten  

 
 
12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Bürgerdienste
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Soziales und Bürgerdienste Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 14.11.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Kubus
Ort: Teupitzer Straße 39, 12059 Berlin
 
Beschluss


Nach kurzer Einleitung durch die Vorsitzende erhält Herr Klaßen das Wort. Dieser begrüßt zunächst den Ausschuss im Kubium und stellt, unterstützt durch eine Präsentation, die Arbeit von Kubus vor. Fragen können gern während der Vorstellung gestellt werden.

 

Die Kubus gGmbH ist demnach ein klassischer Beschäftigungsträger (hauptsächlich im handwerklichen Bereich) und beschäftigt in Neukölln etwa 250 Menschen in verschiedenen Maßnahmen und Projekten. Kubus versteht sich hier in eigener Wahrnehmung auch als Stadtteilzentrum, obwohl die Bezeichnung aufgrund bestehender Förderkriterien nicht offiziell verwendet werden kann. Dennoch leistet Kubus einen wichtigen Beitrag in der Stadteilarbeit im Harzer Kiez. Hier am Standort gibt es 58 festangestellte Mitarbeiter*innen, welche die Verwaltungsarbeit vornehmen und die Maßnahmen koordinieren.

 

Aufgrund multipler Problemlagen, so z.B. fehlende Ausbildung, Langzeitarbeitslosigkeit, Sprachschwierigkeiten aufgrund von Analphabetismus, psychischen wie auch körperlichen Beeinträchtigungen, ist der Betreuungsbedarf in den Maßnahmen sehr hoch. Dies hat Auswirkungen auf die Inhalte der Maßnahmen selbst, was die Produktpalette und die Mengen betrifft.

 

Die Altersstruktur der Maßnahmeteilnehmer*innen liegt, wie Herr Rauter wissen möchte, bei über 45 Jahren (m/w ausgeglichen), die Hälfte von ihnen hat Migrationshintergrund. Frau Künnung fragt, was nach Ablauf der Maßnahmen mit den Menschen passiert. Die Laufzeit der Maßnahmen beträgt 12 Monate (maximal 36 Monate innerhalb von fünf Jahren). Es gibt aufgrund der benannten Probleme eine hohe Fluktuation. Bei sehr vielen Teilnehmer*innen reicht die Produktivität leider nicht für den 1. Arbeitsmarkt, so dass es nach Ablauf der Maßnahme keine Perspektiven gibt, wie Herr Klaßen erläutert. Etwa 20 Prozent der Teilnehmer*innen haben eine halbwegs akzeptable Chance für den 1. Arbeitsmarkt. Er wirbt in diesem Zusammenhang für längere Maßnahmezeiträume und erhofft sich von einer neuen Regierung, Bundesprogramme für Langzeitarbeitslose, die eine soziale Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen.

 

Frau Schoenthal fragt, welche Möglichkeiten Kubus anbieten kann, um psychisch Kranken zu helfen (Beratung, Behandlung). Herr Klaßen führt hierzu aus, dass seine Sozialarbeiter*innen gut vernetzt sind, auch die Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt ist gut (etwa bzgl. Maßnahmen nach §53 SGB XII). Er legt Wert auf die Feststellung, dass es trotz der vielen Problemlagen alles normale Menschen in den Maßnahmen sind. Es gibt großes Vertrauen in die Arbeit bei Kubus (Erfolgsgarant) und daher eine relativ geringe Abwesenheitsquote. Auch gibt es keine Drogenprobleme.

 

Frau Schoenthal möchte noch wissen, ob Kubus Kontakt zu Firmen hat, um die besseren Teilnehmer*innen vermitteln zu können. Die wird durch Herrn Klaßen bejaht. Die Vermittlungsquote (auch über Bildungsträger) liegt derzeit bei ca. 15 Prozent, Ziel sind 20 Prozent.

 

Herr Klaßen schildert dem Ausschuss nun die Kooperationen mit den anderen Trägern auf dem Gelände, insbesondere mit der GEBEWO (Die Teupe), mit der man sich im regelmäßigen Austausch befindet. Eine kooperierende Zusammenarbeit mit VITA e.V. ist indes nicht gegeben. Frau Schoenthal fragt in diesem Zusammenhang, wie sich die Eigentumsverhältnisse auf dem Grundstück darstellen. Wie Herr Klaßen erläutert, gehört das Grundstück zwei Eigentümern. Der Weg vom straßenseitigen Eingang zum Kubium bildet hierbei die Teilung, links davon ist die Kubus gGmbH Eigentümer, rechts davon VITA e.V..

 

Herr Klaßen stellt dem Ausschuss nun vor, wo sich der Träger ebenfalls engagiert, so im Harzer Kiez (z.B. Nikolausmarkt, Ostermarkt, Kiezfest), zur Zusammenarbeit mit den Quartiersmanagementgebieten (Gropiusstadt, Weiße Siedlung) und zur Kooperation im Senior*innenbereich (Seniorenwohnheim Britz, Gutschmidtstraße). Mit ein wenig Stolz stellt er das Kubium vor, welches größtenteils durch die Maßnahmeteilnehmer*innen mit aufgebaut wurde und als offener Treffpunkt und Begegnungscafe genutzt wird. Neben Kochkursen, kann das Kubium auch als Veranstaltungsraum zur Verfügung gestellt werden. Anfang 2018 soll auf dem Gelände eine Kita („Die Kubis“) mit 120 Plätzen eröffnet werden. Auf dem Gelände befindet sich zudem auch eine Papageienauffangstation, welche als einzige ihrer Art in Berlin anerkannt ist. Seit 01.01.2016 gehört die Bürgerhilfe Kultur des Helfens gGmbH zur Kubus-Familie. Herr Klaßen schildert hier die Zusammenarbeit. Abschließend berichtet er noch zur angelaufenen Kältehilfe hier am Standort, deren 25 Plätze zumeist belegt sind und gibt einen kurzen Ausblick über weitere Vorhaben im kommenden Jahr.

 

Frau Schoenthal bedankt sich für den ausführlichen Bericht und wünscht im Namen des Ausschusses weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Weitere Einzelheiten zur Arbeit von Kubus können der Präsentation entnommen werden, die als Anlage zum Protokoll zur Verfügung gestellt wird.

 


 
 

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