Auszug - Projekt "Aufsuchende Drogenhilfe im Bezirk Neukölln", Fixunkt berichtet  

 
 
4. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 04.07.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:05 - 18:40 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss

Herr Lüdecke begrüßt anlässlich dieses Tagesordnungspunktes Frau Blättner und Frau Riebe vom Fixpunkt e

Herr Lüdecke begrüßt anlässlich dieses Tagesordnungspunktes Frau Blättner und Frau Riebe vom Fixpunkt e.V.

 

Frau Blättner verteilt eine Tischvorlage mit einem Überblick für die Monate April bis Juni 2017 über die Kontakte im öffentlichen Raum, die Öffentlichkeitsarbeit, die Anzahl der Funde von Konsumutensilien sowie die bisher identifizierten belasteten Gebiete rund um den Standort des Beratungs- und Konsummobils in Neukölln. Frau Riebe erläutert die Tischvorlage ausführlich und weist dabei darauf hin, dass es ich hierbei um die Erörterung der Zahlen im Rahmen der aufsuchenden Straßensozialarbeit für drogenkonsumierende Menschen in Neukölln handele. Das Konsummobil selbst steht erst seit Anfang Juni 2017 vor Ort. An den bisherigen 11 Standtagen des Konsummobils wurden 12 Konsumvorgänge, 2 medizinische Hilfen und 9 medizinische Beratungen erfasst. Frau Blättner wertet das Angebot als Entlastung für den öffentlichen Raum. Des Weiteren informiert sie auf Nachfrage darüber, dass es derzeit noch zu früh sei, um Einschätzungen vorzunehmen, inwiefern die Öffnungszeiten in der aktuell vorliegenden Form verändert werden müssten. Hier sollten erst nach der vereinbarten Evaluation Schlüsse gezogen werden.

 

Auf Bitten von Herrn Dr. Hoffmann erläutert Frau Blättner, dass Abweisungen vorgenommen werden müssen, wenn gegen die geltende Rechtsverordnung verstoßen werden würde. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn der Klient minderjährig oder substituiert ist.

 

Nachdem Herr Hecht darauf hinweist, dass in der Aufstellung der belasteten Gebiete einige Straßen fehlen, für die jedoch Meldungen über Konsumierende vorliegen, informiert Frau Rieben, dass diese unter dem Reuterkiez Süd zusammengefasst wurden.

 

Sie erläutert weiter, dass der Weg zum derzeitigen Standort von den Konsumierenden sehr gut gefunden wird. Die Klienten werden auch durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der aufsuchenden Straßensozialarbeit auf das Angebot hingewiesen. Hierbei findet eine Ansprache auch auf den unmittelbar umliegenden Bahnhöfen statt. Frau Blätter weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass derzeit eine leichte Verschiebung der Szene in Richtung S-Bahnhof Sonnenallee zu verzeichnen ist. Gleichwohl ist der derzeitige Standort des Mobils ausreichend zentral gelegen.

 

Herr Schloßmacher bittet um Mitteilung, ob Gespräche auch abgelehnt werden und ob es Erkenntnisse darüber gibt, woher die Konsumierenden stammen. Hierzu führt Frau Blätter aus, dass die Erfahrungen gezeigt haben, dass ein hoher Anteil der Klienten einen osteuropäischen Hintergrund hat. Die Kontaktaufnahme, die bisher nicht mit dem Gesundheits- und Hilfesystem vertraut sind, gestaltet sich schwierig, da häufig irrtümlich von einer Zusammenarbeit mit der Polizei ausgegangen wird.

 

Auf Nachfrage von Frau Hall-Freiwald erläutert Frau Blättner, dass zwar Beratungsangebote anonym in Anspruch genommen werden können, der für die Nutzung des Konsummobils erforderliche Vertrag jedoch mit Personalien versehen werden muss. Dieser wird anschließend codiert. In dem Vertrag, der in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt wird, werden die geltenden Hausregeln verabredet. Frau Blättner informiert weiter darüber, dass eine sozialarbeiterische Beratung immer Bestandteil des Angebotes ist.

 

Frau Gebhardt bittet um Erläuterung, wie der Altersdurchschnitt der Konsumierenden ist und ob der Anteil von Frauen und Männern in Neukölln dem des Berliner Durchschnitts entspricht. Hierzu führt Frau Blättner aus, dass sowohl der Altersdurchschnitt mit rund 25 Jahren (+/- 5 Jahre) als auch die Geschlechteranteile dem des Berliner Durchschnitts entsprechen.

 

Frau Riebe informiert auf Nachfrage darüber, dass die Informationsveranstaltung in der Kindertagesstätte Ringelsöckchen sowohl von Erzieherinnen als auch von Müttern besucht wurde. Ziel der Veranstaltung war es, durch Aufklärung Sicherheit zu vermitteln, da von der in Rede stehenden Einrichtung regelmäßig die Spielplätze in der Hasenheide genutzt und auch wiederkehrend Konsumierende im öffentlichen Raum wahrgenommen werden.

 

Bei Bedarf könnten auch Informationsveranstaltungen für Oberschüler durchgeführt werden.

 

Nachdem die Fragen der Anwesenden beantwortet sind, bedankt sich Herr Lüdecke für die interessante und ausführliche Berichterstattung und schließt diesen Tagesordnungspunkt.

 


 
 

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