Auszug - Vorstellung der Arbeit Familienzentrum Manna  

 
 
6. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 01.06.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Malteser Familienzentrum MANNA
Ort: Lipschitzallee 72, 12353 Berlin
 
Beschluss

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Frau Blumenthal Frau Kasten und Herrn Henke von der Malteser Jugend Berlin

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Frau Blumenthal Frau Kasten und Herrn Henke von der Malteser Jugend Berlin. Herr Henke informiert zunächst im Allgemeinen zum Verband, bevor Frau Kasten näher auf die Situation in Berlin eingeht.

 

Die Malteser Jugend ist die in Gruppen zusammen geschlossener Jugendverband und eine Gemeinschaft von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Malteser Hilfsdienst e.V. Bundesweit sind rund 9.000 Jugendliche in verschiedenen Arbeitsschwerpunkten in der Malteser Jugend tätig. Die Malteser Jugend ist Mitglied im  Bund Deutscher katholischer Jugend (BDKJ)

 

Die Malteser Jugend hat vier Säulen als Schwerpunkte der Arbeit: Bildungsarbeit, aktive Freizeitgestaltung, malteserspezifische Ausbildung (z. B. Erste Hilfe) und soziales Engagement.

 

 

Die vier Grundlagen, nach denen die Malteser Jugend arbeitet lauten:

 

Lachen: Kinder und Jugendliche verbringen gemeinsam ihre Freizeit bei Veranstaltungen und Aktivitäten, die ihnen Spaß machen und die sie selber mitgestalten können. Auch Ferienfreizeiten bieten jungen Menschen eine erlebnisreiche Zeit.

Helfen: Helfen steht bei uns im Mittelpunkt und findet nicht nur in Form von Sanitätsdiensten statt. Wir engagieren uns auch in zahlreichen Projekten und Patenschaften und übernehmen so Verantwortung für uns und andere.

Lernen: Auch das Lernen kommt nicht zu kurz. Bei uns wird das nicht wie in der Schule verstanden, sondern wir wollen durch inhaltliches und thematisches Arbeiten Wissen vermitteln, sodass Kinder und Jugendliche ihre individuellen Talente entdecken und persönliche Fähigkeiten erweitern können. Wir möchten ihr Interesse für Neues wecken und sie zum Mitmachen anregen.

Glaube: Der katholische Glaube soll in all diesem Tun und in unserem Miteinander gelebt und erlebt werden und findet durch gemeinsame Gottesdienste, Feste oder Dienst am nächsten einen sichtbaren Ausdruck.

Anschließend erläutert Frau Kasten den Tätigkeitsbericht des Diözesanjugendführungskreises der Malteser Jugend Berlin für die Jahre 2015/2016 (siehe Anlage 1). Auf Nachfrage von Frau Blumenthal informiert Frau Kasten darüber, dass in Neukölln sechs ausgebildete Gruppenleiter tätig sind und die Gruppenarbeit in den Schulen stattfindet. Hierzu wurden Kooperationsvereinbarungen zwischen dem Verband und den Schulen geschlossen.

Herr Hecht bittet um Mitteilung, ob es in der Malteser Jugend Nachwuchsprobleme gibt. Hierzu erläutert Frau Kasten, dass in den 7. Klassen gezielt für die Arbeit der Malteser Jugend geworben wird und es dann dort zum Teil zwischen 50 und 60 Anmeldungen gibt und es daher aktuell keinerlei Probleme gibt, Nachwuchs zu bekommen.

Im Anschluss an die Ausführungen von Frau Kasten und Herrn Henke, informiert Frau Ripp über die Arbeit des Familienzentrums MANNA.

Das Familienzentrum wurde 2008 gegründet und ist im Jahr 2009 von den Räumlichkeiten in der Martin-Lichtenstein-Grundschule in den derzeitigen Standort in der Lipschitzallee gezogen. Die Freizeit- und Betreuungsangebote unseres Familienzentrums richten sich an 1-6jährige in der Kita, an 6-13jährige im Nachmittagsbereich, der Lernwerkstatt und dem Gartenprojekt, an Grundschul-klassen in den Schulprojekten, an Erwachsene in der Elternarbeit und an die Generation 65+ in der Seniorenarbeit. Im Folgenden erläutert Frau Ripp die Angebote vor Ort unter Bezug auf den Jahresbericht 2016 und den aktuellen Flyer des Malteser Familienzentrums MANNA (siehe Anlage 2 und 3). Täglich besuchen zwischen 50 und 60 Kinder das Familienzentrum. Aus der Not der Eltern heraus, einen Betreuungsplatz für ihre Kinder finden zu müssen, ist seinerzeit die Idee entstanden, in den Räumlichkeiten der alten Post eine Kindertagesstätte zu errichten wofür die Mutter-Kind-Gruppe eingestellt werden musste.

Die personelle Situation stellt sich wie folgt dar:

1 Stelle für die Leitung des Familienzentrums

1 Koordinatorin für die Lernwerkstatt

1 Kollegin für die offene Nachmittagsbetreuung

1 Stelle für das Gartenangebot (derzeit vakant)

1 FSJ – Stelle

Zeitweise sind Praktikantinnen bzw. Praktikanten im Familienzentrum tätig

Rund 20 Ehrenamtliche

Auf Nachfrage erläutert Frau Ripp, dass das Familienzentrum ein rein spendenfinanziertes Projekt ist, wodurch das Angebot in der Regel immer nur für ein Jahr ausfinanziert ist. Sie macht deutlich, dass die Finanzierung über Spenden zunehmend schwieriger wird. Sie betont, dass es auch keine Zuschüsse aus dem kirchlichen Bereich für das MANNA gibt.

Frau Schoenthal bittet um Mitteilung, wie die Ausflüge für sozial schwächere Familien finanziert werden und ob es einen Kontakt zu den Eltern gibt. Hierzu informiert Frau Ripp, dass in Einzelfällen die Ausflüge für sozial schwache Familien über private Stifter bzw. Spender teilfinanziert werden können. Dies stellt jedoch nicht den Regelfall dar und erfolgt ausschließlich nach Rücksprache mit den Eltern. In diesem Fall ist also auch der Kontakt zu den Eltern gegeben. Frau Ripp macht jedoch deutlich, dass sich die Elternarbeit als sehr schwierig erweist. Zu einigen Eltern gibt es einen sehr intensiven, zu anderen einen eher sporadischen bzw. gar keinen Kontakt. In Problemlagen wird aber auch der Austausch mit den Schulsozialarbeiterinnen bzw. Schulsozialarbeitern gesucht.

Auf Nachfrage von Herrn Pohl, teilt Frau Ripp mit, dass die soziale Lage der Nutzerinnen und Nutzer des Familienzentrums grundsätzlich sehr gemischt ist, eine Tendenz jedoch hin zu einkommensschwächeren Familien zu verzeichnen ist. In diesem Zusammenhang erläutert Frau Ripp auch, dass es Anstrengungen gibt, Leitungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket zu beantragen, um zum Beispiel Ausflüge zu finanzieren. In Teilen wird den Anträgen auch stattgegeben.

Herr Schmöker bittet um Auskunft, ob es Überlegungen gibt, das bestehende Angebot auch auf die Wochenenden auszudehnen. Hierzu macht Frau Ripp deutlich, dass damit sehr hohe Personalkosten verbunden wären und eine solche Ausweitung ohne eine Regelfinanzierung nicht nachhaltig und möglich wäre.

Frau Pienkny fragt nach, wie der Glaube im Familienzentrum MANNA erkennbar und erlebbar ist. Frau Ripp führt aus, dass rund 95 % der Besucherinnen und Besucher des Familienzentrums einen Migrationshintergrund haben und daher Überlegungen angestellt wurden, wie vor Ort mit dem Thema „Glauben“ umgegangen werden soll. Es hängen zwar Kreuze in den einzelnen Räumen und es werden auch Rituale, die den Kindern Struktur geben, gelebt, aber darüber hinaus gibt es keine religiösen Rituale, wie das Beten o.ä.. Die religiöse Ausrichtung findet in der Jugendverbandsarbeit statt.

 

Nachdem keine Fragen mehr bestehen, bedankt sich Frau Blumenthal für den ausführlichen Einblick in die Arbeit des Malteser Familienzentrums MANNA und beendet diesen Tagesordnungspunkt.


 
 

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