Auszug - Entwicklung der Sonnenallee als Ort der Integration und als wichtige Geschäftsstraße: - Einladung eines Vertreters*in zur Vorstellung des Projektes Unternehmen Neukölln (mpr Unternehmensberatung) - Teilprojekt Stadtteilmanagement - Vorstellung eines Präventionsprojektes durch den Verein Al-Huleh e.V.   

 
 
5. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 16.05.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Wohltätigkeitsverein Al-Huleh e.V
Ort: Weisestraße 23, 12049 Berlin
 
Beschluss

Herr Mutscheller und Herr Abusalem aus dem Teilprojekt Stadtteilmanagement Son-nenallee des Projekts „Unternehmen Neukölln“ der Wirtschaftsförderung berichten

Herr Mutscheller und Herr Abusalem aus dem Teilprojekt Stadtteilmanagement Sonnenallee des Projekts „Unternehmen Neukölln“ der Wirtschaftsförderung berichten. Ziel des mehrsprachigen Teams ist es, das Gebiet am oberen Teil der Sonnenallee in seiner Attraktivität zu fördern, während gleichzeitig die bestehenden internationalen Angebote der Nahversorgung erhalten und stabilisiert werden sollen. Genau handelt es sich dabei um das Gebiet zwischen Hermannplatz und S-Bahnhof Sonnenallee und zwischen Donaustraße und Weserstraße. Der verfolgte Ansatz ist, vielfältige Unterstützungsleistungen für alle Gewerbetreibenden im Gebiet anzubieten. Bei den Unterstützungsleistungen für die Gewerbetreibenden spiele das Matching, also die Vermittlung zwischen Arbeitsuchenden und Gewerbetreibenden in enger Kooperation mit dem JobPoint und dem Jobcenter eine wichtige Rolle. Daneben sei das Stadtteilmanagement auch mit anderen Projekten wie den Stadtteilmüttern und dem DTZ gut vernetzt. Die konkreten Unterstützungsbedarfe werden erfasst, indem die Gewerbetreibenden direkt vom Team aufgesucht und nach Problemlagen befragt werden. Herr Abusalem schildert, dass es darauf ankomme, mit offenen Ohren durch das Gebiet zu gehen und sich als Ansprechpartner bekannt zu machen. In den anderthalb Jahren, seitdem das Projekt existiert, hätten mehrere erfolgreiche Matchings stattgefunden. Zielgruppe sind die  erwachsenen Arbeitslosen, da es speziell für jugendliche Arbeitslose bereits ein anderes Projekt gibt. Daneben sei die Nachfrage von Gewerbetreibenden zur Unterstützung bei der Legalisierung von Beschäftigungsverhältnissen hoch. Hierbei könne wichtige Hilfe geleistet werden.

Frau Schoenthal stellt bezugnehmend auf TOP 3 die Nachfrage, ob die beiden die Stimmung entlang der Sonnenallee als aggressiv einschätzen.

Herr Mutscheller schildert, dass die persönlichen Erfahrungen von rundum positiver Resonanz bis gleichgültig oder ablehnend reichten. Aggressiv sei ihnen aber nie begegnet worden. Auch die Stimmung auf der Sonnenallee schildert er als geschäftig aber nicht aggressiv. Konfliktpotential sehe er allerdings deshalb, weil es einige „big player“ gebe, die zunehmend Geschäftsräume entlang der Sonnenallee aufkauften und damit immer mehr an Marktmacht im Gebiet gewännen. Bei Neuvermietungen oder dem Verkauf von Geschäftsräumen könne das Stadtteilmanagement nicht intervenieren, da es in diesen Geschäftsräumen vorher meist überhaupt keinen Leerstand gab.

Frau Bayraktar stellt die Nachfrage, woher das Team von freien Stellen erfährt.

Herr Mutscheller schildert, dass kleinen Gewerbetreibenden meist die Zeit fehle selbst nach geeignetem Personal zu suchen, der Bedarf aber oftmals da sei und an das Team herangetragen würde. In Kooperation mit JobPoint und der Spezialgruppe für Langzeitarbeitslose im Jobcenter könne das Team anstelle der Unternehmen eine Vorauswahl geeigneter Kandidaten treffen und somit unterstützend tätig sein. Ein Beispiel für die praktische Unterstützungsleistung sei auch die Präsenz des Teams bei der Jobmesse für Neuberliner der VHS Neukölln und der Arbeitsagentur am 17. Mai. Kleingewerbetreibende hätten nicht die Zeit, dort ganztätig vor Ort zu sein, um über ihre freien Stellen zu informieren. Deshalb übernehme das Team des Stadtteilmanagements diese Aufgabe.

In den nächsten anderthalb Jahren, die das Projekt noch andauert, stehe die Vernetzungsarbeit unter den Gewerbetreibenden der Sonnenallee im Fokus. Die bereits stattgefundene Hygienefachmesse für geflügelverarbeitende Unternehmen wurde zwar von den Gewerbetreibenden nachgefragt, war dann aber nur schlecht besucht. Herr Mutscheller zieht daraus den Schluss, dass das Angebot dadurch, dass die Messe im Rathaus stattfand von der Zielgruppe als „zu hochschwellig“ empfunden wurde.

Frau Dr. Giffey ergänzt, dass die Gewerbetreibenden, wie unter TOP 3 erwähnt, den Wunsch nach einem Treffen mit der Bezirksbürgermeisterin geäußert hätten. Diesem Wunsch komme sie gerne nach, da die Wirtschaftsförderung im Bezirk eine Priorität darstellt. Ihr Ziel sei es, ein Unternehmensnetzwerk der Sonnenallee nach Vorbild des Unternehmensnetzwerks Südring zu etablieren.

Herr Atashgahi stellt die Nachfrage, ob das Stadtteilmanagement Statistiken bspw. zu sozialversicherungspflichtigen Stellen im Gebiet erhebe.

Herr Mutscheller verneint dies. Einzig durchgeführt worden sei eine Erhebung der insgesamt existierenden Gewerbe im Gebiet. Es handele sich um ca. 800 Gewerbe. 53 Gewerbetreibende mit arabischem Hintergrund wurden gezählt zwischen Hermannplatz und Erkstraße. Zwei neue Geschäfte wurden von Geflüchteten eröffnet. Gewerbemieten steigen z.Zt. von bisher 10 €/m² auf 15 bis 20 €/m².

Herr Kontschieder stellt die Nachfrage, ob es eventuell auch im Interesse der angesprochenen „big player“ sein könnte gegen die vermehrte Ansiedlung von Wettbuden anzugehen. Bau- und gewerberechtlich stehen keine Mittel zur Verfügung deshalb könne es Sinn machen, gemeinsam mit den Gewerbetreibenden eine Strategie zu entwickeln.

Frau Dr. Giffey sagt zu, die Problematik der Wettbuden im Gespräch mit den Gewerbetreibenden zu thematisieren. Darüber hinaus informiert sie den Ausschuss darüber, dass das Projekt aus BIWAQ-Mitteln, das heißt aus Fördermitteln des Bundes und der EU finanziert wird und dass Ende des Jahres eine Prüfung stattfinden wird, ob ein Folgeantrag zur Förderung gestellt werden kann und soll.


 
 

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