Auszug - Vorstellung Konzept Jugendarbeit in Neukölln  

 
 
4. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 04.05.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Nachbarschaftsheim Neukölln
Ort: Schierker Straße 53, 12051 Berlin
 
Beschluss


Frau Blumenthal erläutert zunächst, dass sie sich gemeinsam mit Herrn BzStR Liecke und dem Jugendamtsdirektor, Herrn Gladisch, zu der thematischen Gestaltung der kommenden Sitzungen des Jugendhilfeausschusses ausgetauscht hat. Mit Blick auf die Haushaltsberatungen wird die Verwaltung am heutigen Tag ihr Konzept zum Ausbau und zur Qualifizierung der Jugendarbeit in Neukölln vorstellen. Da es sich hierbei um ein sehr umfangreiches Papier handelt, bittet Frau Blumenthal darum in der heutigen Sitzung ausschließlich Verständnisfragen zu stellen und erst in der Sitzung am 18. Mai 2017 in die inhaltliche Diskussion hierzu zu gehen. Damit hat jedes Ausschussmitglied auch ausreichend Zeit, um sich mit anderen Fachleuten auszutauschen. Anschließend bittet sie Herrn BzStR Liecke anlässlich dieses Tagesordnungspunktes um einige einleitende Worte. Dieser führt aus, dass er bereits in der vergangenen Legislaturperiode angekündigt hat, dass es erforderlich sein wird, die Neuköllner Kinder- und Jugendarbeit einer Veränderung zu unterziehen. Es gibt diverse Überlegungen im Jugendamt, die Jugendarbeit mit ihren Angeboten im Bezirk zu verbessern. Das Schließen von Einrichtungen wird dabei nicht betrachtet. Das heute vorzustellende Konzept zeigt vielmehr auf, an welchem Punkt die Neuköllner Kinder- und Jugendarbeit derzeit steht, welche Ausbaumöglichkeiten es gäbe und was für eine qualitativ und quantitativ hochwertigere Jugendarbeit benötigt wird. Anschließend stellen der Jugendamtsdirektor, Herr Gladisch, Frau Bethge aus der Fachsteuerung und Frau Sierks aus der Jugendhilfeplanung sowie die Sozialraumkoordinatorin aus der Region Nordost, Frau Hübner, das in Rede stehende Konzept vor (siehe Anlage 2).

 

Herr Pohl bittet im Rahmen der Vorstellung des Konzeptes um Mitteilung, ob bei der Ermittlung des Versorgungsgrades auch Belastungsfaktoren berücksichtigt werden. Hierzu informiert Frau Sierks darüber, dass der Versorgungsgrad eine in ganz Berlin geltende bauliche Größe ist. Als Bemessungsgröße für die Planung von Jugendfreizeitstätten gilt in Berlin die pädagogisch nutzbare Fläche. Pro Kind und Jugendlicher im Alter zwischen 6 und 25 Jahren wird eine Fläche von 2,5 qm zugrunde gelegt. Gleichwohl wurden intern im Jugendamt Neukölln auch Belastungsfaktoren berücksichtigt, was jedoch im Ergebnis zu keiner Veränderung bei der Reihenfolge der Versorgungsgrade für die einzelnen Regionen in Neukölln führte.

 

Weiterhin führt Frau Sierks auf Nachfrage aus, dass eine Angebotsstunde einer Stunde mit einem pädagogischen Angebot entspricht.

 

Auf Bitten von Herrn Hecht, wird dem Protokoll eine Übersicht über die Ausstattung bzw. den Versorgungsgrad der übrigen Berliner Bezirke beigefügt (siehe Anlage 3). Des Weiteren gibt Herr Hecht zu bedenken, dass es aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels auch für freie Träger eine Herausforderung sein dürfte, fachlich geeignetes Personal zu finden, um Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk anzubieten. Hierzu führt Herr Gladisch aus, dass ein freier Träger etwas flexibler hinsichtlich der Voraussetzungen für eine Einstellung agieren kann als ein kommunaler Träger, für den die Rahmenbedingungen bei der Einstellung von Personal sehr eng gefasst sind. Im Übrigen macht es aus seiner Sicht wenig Sinn zu warten, bis die Fachkräfte da sind. Sobald ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, kann und muss mit der Suche nach geeignetem Personal begonnen werden. In diesem Zusammenhang ergänzt Herr BzStR Liecke, dass der Bezirk nicht ohne weiteres zusätzliches Personal einstellen darf, da noch immer Grenzen seitens des Senats vorgegeben sind. Die Übertragung von Einrichtungen an freie Träger der Jugendhilfe, wie sie bereits in Neukölln zu finden ist, so z.B. der Betrieb durch die Falken, die AWO, den Kirchenkreis, Outreach etc., wäre daher eine gute Möglichkeit den Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit zu realisieren. Er macht aber auch deutlich, dass er es grundsätzlich als sehr wichtig bewertet, dass auch der Bezirk eigene Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit vorhält. Es stellt für ihn keine Alternative dar, alle Angebote aus der Hand zu geben und bewertet den vorliegenden Vorschlag der Verwaltung als sehr ausgewogen. Auch Herr Benecke unterstützt die Aussage, dass das Verhältnis zwischen kommunalen und freien Trägern ausgewogen bleiben sollte.

 

Herr Pohl stellt die Frage in den Raum, ob die freien Träger lediglich kostengünstiger sind, weil sie personell noch mehr unterausgestattet sind als die kommunalen Einrichtungen. Herr Gladisch erörtert hierzu noch einmal die Kosten-Leistungsrechnung in Berlin und die daraus resultierende Tatsache, dass die Angebotsstunde in einer kommunalen Einrichtung teurer ist als die eines freien Trägers. Dies hat zur Folge, dass aus dem Zuweisungsbetrag mehr Angebotsstunden durch einen freien Träger geleistet werden können als durch den Bezirk. Die Angebotsstunde in den kommunalen Einrichtungen ist deshalb teurer, weil hier auch die sogenannten Gemeinkosten des Bezirks aufgeschlagen werden müssen.

 

Anschließend bittet Herr Hecht um kurze Erläuterung, ob die Kinder- und Jugendarbeit nicht noch um einiges mehr aufgestockt werden müsste, wenn zukünftig auch die genannte erweiterte Zielgruppe erreicht werden soll. Hierzu macht Herr Gladisch darauf aufmerksam, dass der vorgeschlagene Ausbau bereits auch eine erweiterte Zielgruppe betrifft, so soll die Projektwerkstatt zum Beispiel für die Mädchenarbeit genutzt werden. Frau Hübner ergänzt an dieser Stelle, dass es hierbei auch um den Erhalt von derzeit aus Förderprogrammen finanzierten Angeboten für die in Rede stehenden Zielgruppen geht, die ohne anschließende Regelfinanzierung wegfallen würden.

 

Hinsichtlich der Zielgruppen bittet Frau Blumenthal um Mitteilung, ob auch die Angebote von unter 14-jährigen ausgebaut werden sollen. Hierzu erläutert Frau Bethge, dass sich in vielen Einrichtungen die Besucherklientel stark verjüngt hat und daher insbesondere das Angebot für die über 14- jährigen reaktiviert werden muss.

 

Nachdem keine Fragen seitens der Anwesenden bestehen, bittet Frau Blumenthal noch einmal alle Anwesenden sich auf die kommende Sitzung vorzubereiten, um dann das weitere Vorgehen diskutieren und verabreden zu können. Anschließend beendet sie Tagesordnungspunkt.


 
 

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