Auszug - Bericht über die Neuköllner Bibliotheken  

 
 
5. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 04.04.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Helene-Nathan-Bibliothek
Ort: Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin
 
Beschluss

Herr Rämer begrüßt alle Anwesenden und berichtet, dass es derzeit keine offenen Stellen im Bibliotheksbereich gibt

Herr Rämer begrüßt alle Anwesenden und berichtet, dass es derzeit keine offenen Stellen im Bibliotheksbereich gibt. Die letzte Einstellung erfolgte am 01.04.2017. Das ist der Personalstand, der im Jahr 2002 zum letzten Mal erreicht wurde.

 

Herr Rämer ist stolz, dass Frau Erhold, als zweitbeste Auszubildende im Land Berlin ihre Ausbildung in der Helene-Nathan-Bibliothek mit der Gesamtnote 1.1 abgeschlossen hat.

In den letzten 3 Jahren wurden im Fachbereich Bibliotheken die 2 besten Auszubildenden des jeweiligen Jahrgangs im Land Berlin ausgebildet.

Frau Stussak freut sich, dass Frau Erhold auch nach Beendigung ihrer Ausbildung in der Bibliothek in Neukölln bleibt.

 

Frau Erhold stellt sich kurz vor:

- aufgewachsen in Ellrich, Kleinstadt im Thüringer Südharz

- 2009 Abitur am Staatlichen Herder-Gymnasium in Nordhausen

- 2009 bis 2013 Studium an der Universität Potsdam, Zwei-Fach-Bachelor: Politik- und Verwaltungswissenschaft / Geschichtswissenschaft, ohne Abschluss

- 2014 Shop-In-Shop Verkäuferin für Hunkemöller im Karstadt Potsdam

- 2014 bis 2016 ehrenamtliche Tätigkeit als Pate im Projekt "BeMentee" des Vereins SEKIZ e.V. in Potsdam, Unterstützung eines jugendlichen Migranten aus dem Tschad bei Alltagsfragen und ihm Nachhilfe für die 9. Klasse Abendschule / Hauptschulabschluss gegeben

- 1.9.14 bis 17.2.17 Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste im Fachbereich Bibliothek bei der Stadtbibliothek Neukölln / BA Neukölln

- sehr guter Abschluss, Notendurchschnitt der Schule 1,1 / Ergebnis der Abschlussprüfung 93 Punkte, von 9 Auszubildenden, die zur um 6 Monate vorgezogenen Prüfung zugelassen wurden, war ich die Zweitbeste

 

Nachdem Frau Erhold berichtet, wie viel sie nach Beendigung ihrer Ausbildung verdient, kommt es zu großem Ersetzen, dass Fachangestellte für Bibliotheks- und Mediendienste nur nach Entgeltgruppe 5 vergütet werden. Das liegt leider nicht an den Kommunen, sondern am Tarifvertrag der Länder. Damit stehen die Neuköllner Bibliotheken noch gut da, denn in einigen anderen Bibliotheken werden Fachangestellte für Bibliotheks- und Mediendienste nur in Entgeltgruppe 4 oder sogar 3 eingestuft.

 

Frau Stussak berichtet den Anwesenden etwas über die Helene-Nathan-Bibliothek. Die Bibliothek ist mittlerweile 18 Jahre alt. Sie ist die Hauptzentralbibliothek Neuköllns mit knapp 4000 m² Fläche. Der Medienbestand umfasst ca. 190.000 Bücher, Hörbücher, Filme, Noten, Tonträger etc. Die HNB umfasst 3 Bibliotheken:

 

        Musikbibliothek

        Kinder- und Jugendbibliothek (Zusammenarbeit mit Grundschulen und Kitas)

        Erwachsenenbereich (Sachbuch, Belletristik, PC Arbeitsplätze)

 

Die Nachfrage nach Medien steigt unbegrenzt.

1,6 Millionen Entleihungen im Jahr 2016.

Einzelne Medien werden manchmal 10-mal im Jahr ausgeliehen. Daneben wächst aber auch die Nachfrage nach digitalen Medien.

 

Ganz stolz ist die Bibliothek auf den Neubau in Rudow. 

 

Das Engagement der Mitarbeiter*innen ist enorm groß.

 

Derzeit kommen auch viele junge Menschen, die sich auf ihren Schulabschluss vorbereiten.

 

In der Besucherschaft spiegelt sich auch die Änderung der Bevölkerung. Kleine, sowie große Menschen nutzen gerne die große Vielfalt der Bibliothek.

 

Herr Rämer ergänzt, dass Frau Stussak die neue Leitung übernommen hat, um wieder mehr Leben in die Bibliothek zu bekommen und mehr Angebote für die Besucher
*innen zur Verfügung zu stellen.

Die Öffnungszeiten haben sich seit 2002 um 1/3 erhöht. Dafür benötigt es natürlich auch ein Mehr an Personal. Dass die Bibliotheken trotz der Tatsache, dass zuletzt bis zu 10 Stellen nicht besetzt waren, Öffnungszeiten und Service aufrechterhalten konnte ist dem enormen Engagement der Mitarbeiter*innen zu verdanken

 

Nachfrage Herr BV Babilon: Der Personalstand der Bibliotheken entspricht jetzt, wie er 2002 war. Durch die Zunahme an hoher Automatisierung könnte man doch Personal zurückstellen?

 

Frau Stussak erklärt, dass Technik natürlich nicht immer ohne Probleme läuft und auch mal repariert werden muss. Die Medien, die über die vorhandene Technik entliehen werden, werden zurückgegeben und müssen auch zurück in die Regale gestellt werden – 1.6 Mio./Jahr, d.h. ca. 6.000 pro Öffnungstag. Vor allem ältere Leute und Kinder brauchen Hilfe bei der Technikbewältigung. Automatisierung könnte eventuell minimal zu Personaleinsparungen führen, aber durch die Einführung von Technik sind neue Anforderungen an das Personal entstanden. Zudem sind sowohl die Besucherzahlen und die Nachfrage nach Einführungsveranstaltungen als auch der Anspruch an Beratung und Service gestiegen.

 

Herr Rämer ergänzt, dass Bibliotheken natürlich auch Bildungsorte sind.

 

 

Nachfrage Frau BV Klein: Was kann man sich unter Ausleihen der digitalen Medien vorstellen und wie hoch müsste der Ansatz des Haushaltes verstärkt werden?

 

Frau Stussak hat den Wunsch, dass der Medienbetrag um 50.000 Euro erhöht wird.

Für neues Mobiliar, insbesondere im Eingangsbereich der Helene-Nathan-Bibliothek könnten ca. 30.000 Euro ausgegeben werden.

Fortbildungen müssen auch von der Bibliothek bezahlt werden, da ein fachspezifisches Angebot für Bibliotheken bei der VAK nicht besteht. Hier kann Frau Stussak keine genaue Auskunft geben, die Kosten je Fortbildungstag und Person liegen im Durchschnitt bei ca. 80,00 €.

 

E-Books werden sowohl von Jugendlichen als auch von Erwachsenen entliehen, die Ausleihe von E-Books-Readern, die seit Januar 2017 möglich ist, erfolgt ausschließlich an Erwachsene.

 

In 2016 beschaffte Tablets werden ausschließlich für Medieneinführungen in der Bibliothek genutzt, eine Ausleihe ist zurzeit nicht vorgesehen.

 

 

Nachfrage Frau BV Reichenbach: Gibt es noch einen Wachschutz und wie werden die Besucher*innen gezählt?

 

Die Besucher*innen werden durch eine Lichtschranke am Eingang gezählt. Auch jede*r Mitarbeiter*in, die z.B. nach einer Pause die Bibliothek wieder betritt, wird mitgezählt. Das ist in allen Berliner Bibliotheken der Fall. Da nur wenige Mitarbeiter*innen im Laufe des Tages die Bibliothek kurz verlassen, führt das nicht zu einer nennenswerten Verzerrung der Besucherzahlen. Zudem werden z.B. kleine Kinder nicht erfasst, auch eng gedrängte Gruppen werden nicht zuverlässig gezählt.

Daneben werden auch die Entleihungen gezählt. 1,6 Mio. Entleihungen und eine halbe Mio. Besucher*innen im Jahr.

Ein Bibliotheksgesetz würde grundsätzlich begrüßt werden mit Bibliotheksstandards, z.B. erforderliche Mittel pro Einwohner. Für Berlin gibt es bestimmte Selbstverpflichtungen, z.B. Betrieb öffentlicher Bibliotheken nur mit Fachpersonal.

 

Wachschutz gibt es in der Bibliothek weiterhin. Anwesend ist in den Nachmittagsstunden ein e Person.

 

 

Nachfrage Herr BV Firat: Wie viele E-Books wurden entliehen?

 

Hierzu wird eine gesonderte Statistik zentral geführt. Da die Entleihungen überwiegend nicht vor Ort in einer Bibliothek erfolgen sondern über das Internet lassen sich nicht ermitteln, wie viele Entleihungen auf die einzelnen Bezirke entfallen. Herr Rämer ergänzt, dass es dafür den VöBB gibt und dort werden die Statistiken geführt.

 

 

Nachfrage Herr BD Ewert: Wird den Schulen angeboten, dass wenn Schüler*innen den MSA machen, fachliche Hilfe in der Bibliothek durch Recherchemöglichkeiten zur Verfügung gestellt wird?

 

Es wird angestrebt, Termine für eine besondere Betreuung den Schüler*innen anzubieten. Grundsätzlich besteht das Angebot der Hausaufgabenhilfe und Hilfe bei der Recherche für Schüler*innen, die die Bibliothek aus eigenem Antrieb besuchen. Zudem erfolgen regelmäßig Einführungen für Schulklassen und Kitas in die Nutzung von Bibliotheken, Internet und Medien.

 

 

Frau Ganter stellt sich vor.

Sie ist seit dem 01.Oktober 2016 Leiterin der Musikbibliothek in der Helene-Nathan-Bibliothek. Der Musikbestand wird weiter ausgebaut. In Neukölln befindet sich eine von 4 Musikbibliotheken der Berliner Bezirke. Streaming Dienste, die man auch zu Hause nutzen kann, werden angeboten. Ein Schwerpunkt ist der Bereich Jazzmusik, groß ist auch der Bestand an Noten

In Kooperation mit der Musikschule Paul Hindemith wird der Bestand gepflegt und es werden Musikveranstaltungen angeboten. Es werden für die Grund- und Oberstufe Kurse angeboten zur Recherche im Bereich Musik.


 
 

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