Auszug - Bericht von Herrn Elias Geschäftsführung SoWo-Berlin GmbH zu Flüchtlingsunterkunft Karl-Marx-Str.  

 
 
37. öffentliche Sitzung des Sozialausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Sozialausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 17.02.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:15 - 18:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Wetzlar-Zimmer, 2. Etage, Raum A203
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss

Frau Schoenthal bittet Herrn Elias, das Konzept zu der Flüchtlingsunterkunft in der Karl-Marx-Str

Frau Schoenthal bittet Herrn Elias, das Konzept zu der Flüchtlingsunterkunft in der Karl-Marx-Str. näher zu erläutern.

 

Herr Elias bedankt sich für die Einladung und erklärt, dass er mit dem Projekt bereits 2013 begonnen hat und dabei frühzeitig mit seiner Idee auf die Bezirke zugegangen ist. Diesbezüglich hat sich Herr Elias einige Unterkünfte und Grundstücke angesehen. Das Grundstück in der Karl-Marx-Str. wurde für die nächsten zehn Jahre von Herrn Elias gepachtet.

 

Besonders wichtig war ihm bei der Grundstückssuche die Fläche. Der Senat hat eine Mindestanforderung von 6 m² pro Person in einem Zimmer vorgegeben. Dementsprechend wurde ein Gebäudekonzept entwickelt. Die Fläche ist so konzipiert, dass es ausreichend Platz für alle Flüchtlinge gibt. Unter anderem sind mehrere Küchen und gemeinschaftliche Aufenthaltsräume vorgesehen. Es wird keine Gemeinschaftsduschen geben. Jedoch ist noch keine endgültige Sanitär-Lösung gefunden worden. Die Unterkunft wird aus drei Gebäuden mit Platz für ca. 314 Personen bestehen. Darüber hinaus sind ebenfalls zwei Arzträume angedacht.

 

Herr Elias erklärt, es ist ihm ein persönliches Anliegen, dass den Flüchtlingen das Ankommen in der Gesellschaft ermöglicht und erleichtert wird. Hierbei soll Ihnen der Zugang zu Sprachkursen oder schulischen Abschlüssen aufgezeigt werden, indem Hilfestellung bei der Suche geleistet wird.

Darüber hinaus ist es ebenso wichtig, dass schnell eigene Wohnungen gefunden werden, dies kann jedoch ca. 3 – 6 Monate dauern.

 

Auf die Frage nach den Erwartungen der Verwaltung und des Bezirks, erläutert Herr Elias das Betreuungskonzept. Es sind bislang keine Therapien angedacht, jedoch haben sich zwei Ärzte (ehrenamtlich) freiwillig für die medizinische Erstversorgung gemeldet, die je eine Stunde pro Tag vor Ort sein werden.  Des weiteren ist eine sinnvolle Zeitnutzung, wie z. B. ein guter Personalschlüssel wichtig. Es wird insgesamt 15 feste Stellen geben. Vier Stellen bilden hierbei die Verwaltung und elf Stellen werden für die Betreuung aller Ankommenden eingestellt.

 

Frau Schoenthal fragt nach den Qualifikationen der Mitarbeiter. Herr Elias antwortet, dass es sich bei den BetreuerInnen um gut ausgebildete Sozialarbeiter handelt. Darüber hinaus muss es jedoch auch ehrenamtliche Stellen geben, damit eine gute Betreuung gewährleistet werden kann. Ebenfalls ist eine entsprechende Vergütung der Angestellten äußerst wichtig.

 

Herr Elias bejaht die Frage von Herrn Meseburg, ob die elf Mitarbeiter für alle Ankommenden da sind.

 

Auf die Frage von Herrn Hecht, ob es ein Projekt dieser Art schon einmal gegeben hat oder ob er ein neues Konzept entwickelt hat, gibt Herr Elias an, dass er sich die Inspiration unter anderem durch Gespräche mit verschiedenen Heimleitern, den Bezirken, aber auch den anderen Bundesländern geholt hat. Jedoch gab es bislang kein Konzept, welches seinem entspricht.

 

Frau Schoenthal fragt, wann Herr Elias mit dem Beginn des Baus rechnet. Herr Elias antwortet, dass dem Senat bereits alle Unterlagen zur Unterschrift vorliegen. Es hat bereits acht Verhandlungsrunden gegeben, die Kalkulation und das Gutachten sind beendet. Herr Elias geht von einer weiteren Zeitspanne von ca. fünf Monaten nach der Zustimmung des Senats aus.

 

Frau Gebhardt fragt, ob die Räume auch behindertengereicht sind. Herr Elias bejaht die Frage und gibt an, dass das Erdgeschoss barrierefrei sein wird.

 

Da das LaGeSo die Koordination der Unterbringung bzw. Zuteilung der Flüchtlinge übernimmt, fragt Herr Hecht, wie die geschlechterspezifische, räumliche Trennung vorgesehen sein wird. Herr Elias erwidert, dass es hierbei eine logische Trennung in der Mitte geben wird. Frauen mit Kindern und Männer werden jeweils getrennt voneinander untergebracht.

 

Frau Gebhard sagt, die TAZ informiert, dass sich die Flüchtlinge nicht trauen die Unterkünfte zu verlassen und Angebote nicht angenommen werden. Sie fragt wie hierbei unterstützt wird? Herr Elias sagt, dass dieser Punkt noch nicht geklärt ist. Die Verantwortung liegt hierbei bei ehrenamtlichen Mitarbeitern, den Flüchtlingen die Angst zu nehmen. Im Zuge dessen wird es ein Internetcafé geben, welches von der Refugees Emancipation geführt wird. Hierbei handelt es sich um ein von Flüchtlingen selbstorganisiertes Projekt. Es setzt sich dafür ein, dass den Asylbewerbern sowohl fachlich als auch strukturell Zugang zu Computern und dem Internet ermöglicht wird, um die Lebensqualität zu verbessern und die Isolationsmechanismen auszuhebeln. Das Internetcafé ist ein offener Raum, den die Asylbewerber selbst verwalten und in denen sie alternative Bildungsangebote wahrnehmen können. Zu den Bildungsangeboten gehören zum Beispiel Computer-, Radio- und Audiotechnik sowie Deutschkurse usw.

 

Frau Schoenthal bedankt sich nochmals bei Herrn Elias für sein Kommen. Herr Elias sagt, er ist jederzeit für Rückfragen verfügbar:

 

Michael Elias

Geschäftsführung

SoWo-Berlin GmbH

Friedrichstr. 4

12205 Berlin

 

Tel.: 0179 – 979 99 99

E-Mail: elias@sowo-berlin.de

 


 
 

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