Auszug - 1. und 2. Klassen an Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt erhalten  

 
 
4. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Di, 06.03.2007 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Adolf-Reichwein-Schule, Sonderpädogisches Förderzentrum
Ort: Sonnenallee 188, 12059 Berlin
0137/XVIII 1. und 2. Klassen an Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt erhalten
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDUBildung, Schule und Kultur
Verfasser:Kroll, ChristopherKroll, Christopher
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung - 2. Lesung
 
Beschluss

Herr Kulick begründet den Antrag seiner Fraktion:

Herr Kulick begründet den Antrag seiner Fraktion:

Die Lehrkräfte an den Grundschulen sind stark mit der Umorganisation nach dem neuen Schulgesetz belastet und können nicht  auch noch auf die lernbehinderten Kinder eingehen. So können für die betroffenen Kinder zwei Jahre Förderverlust entstehen. Zusätzlich könnten die überforderten Kinder den Schulbetrieb durch Verhaltensauffälligkeiten stören.

 

Frau Knörr entgegnet, dass Lernbehinderungen oft nicht so früh festzustellen sind. Störer gehören nicht zwangsläufig auf eine Sonderschule, Kinder mit Lernproblemen sollten nicht gleich in eine Schublade gepackt werden. Sie empfiehlt, die neue Vorgehensweise noch ein bis zwei Jahre zu testen und die Aktivitäten lieber auf die Unterstützung der Grundschulen zu legen, damit sie eine gute Betreuung und Förderung aller Kinder realisieren können.

 

Frau Dr. Kahlefeld hat zwar auch Bedenken, was die Belastung der Lehrer in der Grundschule angeht, begrüßt aber die Veränderungen in der Schullandschaft sehr. Es ist eher so, dass Lernmodelle von freien Schulen, die schon lange erfolgreich so arbeiten, nun auch in die staatlichen Schulen übernommen werden. Trotz eventueller Anfangsschwierigkeiten sollte das Konzept unterstützt werden. Die Fraktion der Grünen wird den Antrag deshalb ablehnen.

 

Herr Rühlmann ist ebenfalls der Meinung, dass durch tatkräftige Unterstützung der Grundschulen, z. B. kleinere Klassen und bessere Personalausstattung, das vorhandene Konzept erfolgreich sein kann.

 

Herr von Kieseritzky sieht nach den Ausführungen von Herrn Migulla Schwierigkeiten im Konzept. Es sollte nicht der Klassenverband im Mittelpunkt stehen, sondern jedes einzelne Kind, das nach Bedarf gefördert werden muss.

 

Herr Schimmang informiert, dass sich zum 01.08.2007 17 Schulen freiwillig für die Einrichtung von jahrgangsübergreifendem Unterricht entschieden haben.

25 Grundschulen werden noch jahrgangsweise unterrichten, jedoch auch diese werden dann zum Schuljahr 2008/2009 jahrgangsübergreifend unterrichten. Er schlägt vor, das Konzept nicht schon wieder zu verändern, bevor es überhaupt vollständig umgesetzt wurde.

 

Die CDU-Fraktion ändert den Text des Antrages wie folgt:

„Das Bezirksamt wird aufgefordert, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass an den Neuköllner Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt wieder 1. und 2. Klassen eingerichtet werden, um Schülern, die keine flexible Schulanfangsphase mit jahrgangsübergreifendem Unterricht einer Grundschule besuchen, einen Schulbesuch in einer solchen Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt in Neukölln zu ermöglichen.“

 

Herr Kroll ist der Meinung, dass eine Förderung von Kindern in einem Sonderpädagogischem Förderzentrum ab der 1. Klasse keine Stigmatisierung sei. Es sei schlimmer, wenn diese Kinder zu spät an eine Sonderschule kommen und in den ersten zwei Schuljahren nicht genügend Förderung erhalten. Die Anforderungen an Grundschüler sind höher als an Sonderschüler, die Grundschulen können den erhöhten Betreuungsbedarf nicht leisten.

 

Frau Schneider merkt an, dass es notwendig wäre, sofort zu handeln, um auch den Kindern, die sich momentan in der Schulanfangsphase befinden, die notwendige Förderung zukommen zu lassen.

 

Herr Koglin plädiert dafür, die Schulen nach den gravierenden Umstellungen nach dem neuen Schulgesetz erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen. Die Bestrebungen sollten eher dahin gehen, dass jedes Kind in der Gemeinschaft angemessen gefördert werden kann, gruppendynamische Effekte genutzt werden. Dies betrifft nicht nur Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.  Deshalb wäre ein Antrag, dass die Ressourcen und Rahmenbedingungen in der Grundschule verbessert werden sollen, der richtigere Weg.

 

Der Antrag der CDU kommt zur Abstimmung und wird mit den Stimmender SPD, der Grünen und der Linke.PDS und Enthaltung der Grauen gegen die Stimmen der CDU und FDP abgelehnt.


 
 

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