Auszug - Anti-Bias-Training für Schüler*innen - Umgang mit Voreingenommenheit  

 
 
29. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: zurückgezogen
Datum: Di, 06.05.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Hans-Fallada-Grundschule, Mehrzweckraum
Ort: Harzer Straße 73-74, 12059 Berlin
0844/XIX Anti-Bias-Training für Schüler*innen - Umgang mit Voreingenommenheit
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:GrüneBildung, Schule und Kultur
  Schulze, Karsten
Drucksache-Art:AntragMitteilung - 2. Lesung
 
Beschluss

Der Ausschussvorsitzende schlägt vor, beide Anträge aufgrund der inhaltlichen Nähe zusammen zu beraten

Der Ausschussvorsitzende schlägt vor, beide Anträge aufgrund der inhaltlichen Nähe zusammen zu beraten. Das Gremium ist einverstanden.

 

Frau BV Christians-Roshanai verteilt die in der 23. Sitzung des Integrationsausschusses beschlossenen Änderungsanträge zu den Ursprungsanträgen 844/XIX und 845/XIX und bringt sie ebenfalls als Änderungsanträge in den Bildungsausschuss ein. Im Anschluss begründet sie ihre Initiative, Anti-Bias-Trainings für SchülerInnen und pädagogisches Personal anzubieten. Heterogenität gehöre in Neukölln zum schulischen Alltag, jedoch gebe es immer wieder Unruhe und Unfrieden an den Schulen. Mit Hilfe des Anti-Bias-Trainings würden Kinder den Umgang mit Vielfalt lernen und eigene Handlungen kritisch hinterfragen. Dieses Training hätte einen inklusiven Charakter und wäre auch für pädagogisches Personal geeignet. Interkulturelle Kompetenz sei an Neuköllner Schulen unabdingbar. Wünschenswert wären an dieser Stelle auch Anti-Bias-Kurse der VHS Neukölln.

 

Frau BzStRin Dr. Giffey erläutert, dass das Bezirksamt auf die pädagogische Arbeit der Schulen keinen Einfluss hat. Dafür ist die regionale Schulaufsicht zuständig.

Der Vorschlag im Änderungsantrag zur Drs. 845/XIX, die VHS Neukölln könne Anti-Bias-Kurse für Pädagogen anbieten, entspricht nicht dem Anspruch der Volkshochschulen, Angebote für eine möglichst breite Bevölkerung bereit zu halten.  Fortbildungen für spezifische Berufsgruppen sind nicht das erklärte Ziel.

 

Frau Oberschulrätin Unruhe begrüßt Anti-Bias-Kurse vom Grunde her, da sie eine Form der Demokratiebildung darstellen, die immer unterstützenswert ist. Die regionale Schulaufsicht hält es allerdings für nicht notwendig, dass sie vom Bezirksamt auf diese Weiterbildungen aufmerksam gemacht wird. Die Schulaufsicht berät die Schulen regelmäßig über Fortbildungsmaßnahmen zur Demokratieerziehung.

 

Frau BzStRin Dr. Giffey erwähnt in diesem Zusammenhang den lokalen Aktionsplan für Toleranz und Demokratie im Bezirk. Die Kommune arbeitet hier eng mit lokalen Akteurinnen und Akteuren der Zivilgesellschaft, von Vereinen und Verbänden über religiöse Gemeinschaften, Migrantenorganisationen bis hin zu engagierten Bürgerinnen, Bürgern und Jugendlichen eng zusammen. Aufgrund konkreter Problemlagen in einzelnen Stadtteilen werden gemeinsame Strategien gegen rechtsextreme, fremdenfeindliche und rassistische Tendenzen vor Ort entwickelt. Die Zusammenarbeit mit Schulen ist ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit.

 

Frau BV Christians-Roshanai weist daraufhin, dass die Volkshochschulen in Mitte und Tempelhof-Schöneberg Anti-Bias-Trainings anbieten. Es sei ihrer Auffassung nach daher eine Ermessenssache der Bezirksverwaltung, die Einfluss auf das Programm der VHS hat.  

 

Frau BzStRin Dr. Giffey entgegnet, dass in dem Änderungsantrag konkret Anti-Bias-Angebote für pädagogisches Personal gefordert werden und demnach für ganz bestimmte Berufsgruppen. Angebote der VHS könne es nur geben, wenn es eine klare Abgrenzung zur Lehrerfortbildung gibt. Frau BzStRin Dr. Giffey erklärt sich bereit, dieses Thema mit der VHS zu erörtern. 

 

Herr BV Glücklich bittet in diesem Zusammenhang um einen Überblick der VHS, welche Kurse von Bürgerinnen und Bürgern gewünscht und an die VHS herangetragen, jedoch nicht durchgeführt werden (können) und worin die Gründe dafür liegen.

 

Frau BV Christians-Roshanai bittet Frau Unruhe um Information, welche Angebote zum Thema Diskriminierung an den Schulen derzeit durchgeführt werden und wer die Träger dieser Angebote sind.

 

Frau Oberschulrätin Unruhe sagt zu, dies zu prüfen, ebenso, ob Anti-Bias-Trainings an Schulen als Forbildungsmöglichkeit aufgenommen werden können.

 

Daraufhin zieht Frau BV Christians-Roshanai die Anträge zurück. Im nächsten Bildungsausschuss wird ein Antrag eingebracht, der einen allgemeinen Prüfauftrag zur Einführung von Anti-Bias-Kursen an der VHS Neukölln beinhaltet.

 

Das Thema steht somit erneut auf der Tagesordnung der Juni-Sitzung.


 
 

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