Auszug - Vorstellung der Ergebnisse aus dem Bundesprojekt „WIS Willkommen in der Schule – Offener Elterntreff an der Hans-Fallada-Schule“   

 
 
29. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 06.05.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Hans-Fallada-Grundschule, Mehrzweckraum
Ort: Harzer Straße 73-74, 12059 Berlin
 
Beschluss

Zu Beginn begrüßt der Schulleiter der Hans-Fallada-Schule, Herr Paeprer, die Anwesenden und dankt dem Bezirksamt für die Beantragung und Begleitung des WIS-Projektes

Zu Beginn begrüßt der Schulleiter der Hans-Fallada-Schule, Herr Paeprer, die Anwesenden und dankt dem Bezirksamt für die Beantragung und Begleitung des WIS-Projektes. Insbesondere die Elternarbeit war und ist eine große Herausforderung. Frau Ipsen vom Träger Tandem BQGmbH, dem Träger der Schulstation, hat in diesem Projekt wertvolle Arbeit als Vermittlerin zwischen Schülern und Eltern geleistet.

 

Frau Simon, Europabeauftragte des Bezirks Neukölln, erläutert die Hintergründe des Projektes. Das Modellprojekt "Willkommen in der Schule" wurde im Jahr 2011 im Rahmen eines experimentellen Wohnungs- und Städtebau- (ExWoSt) Projektes mit dem Titel "Orte der Integration im Quartier" vom damaligen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ins Leben gerufen. Es hatte zum Ziel, tragfähige Konzepte und Maßnahmen zur Integration von Migrantinnen und Migranten auf kommunaler Ebene zu erhalten, wobei der Zusammenhang zwischen Integration, Bildung und gebautem Lebensumfeld im Mittelpunkt stand.

 

Der Bezirk Neukölln bewarb sich mit der Idee eines offenen Elterntreffs an der Hans-Fallada-Schule, die im Zentrum des Quartiers rund um die Harzer Straße liegt. Trotz seiner schwierigen Sozialstruktur ist das Quartier nicht Programmgebiet der Sozialen Stadt. Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren ein starker Zuzug von Familien aus Südosteuropa in dieses Gebiet erfolgte. Die Bevölkerungsstruktur hat sich massiv gewandelt, die Zugezogenen besitzen vielfach ein niedriges Bildungsniveau und keine Deutschkenntnisse. Die Förderung dieser Bevölkerungsgruppe war und ist eine große Herausforderung. Vorurteile in der angestammten Bevölkerung mussten angegangen werden.  

 

Unter 65 Städten und Gemeinden wurde Neukölln Ende 2011 als eine von insgesamt 8 deutschlandweiten Kommunen für das Projekt "Orte der Integration im Quartier" ausgewählt. Die ehemalige Hausmeisterwohnung der Hans-Fallada-Schule wurde zu einem Elterntreff umgebaut, den die SozialarbeiterInnen der Schule mitbetreiben.

Mit dem Elterntreff werden hauptsächlich zwei Ziele verfolgt: 

 

  1. intensive Elternarbeit und Schulsozialarbeit, um bei den Eltern das Interesse für den Schulbesuch ihrer Kinder zu wecken und zu stärken,
  2. Vernetzung mit dem Umfeld der Schule, damit sich feste Kooperationen mit wenig Aufwand dauerhaft etablieren.

 

So wurde im letzten Jahr erstmals ein gemeinsames Kiezfest organisiert, das dieses Jahr wiederholt und am 19.09.2014 in der Elsenstraße stattfinden wird.

 

Frau Ipsen hebt die Bedeutung der Elternarbeit im Elterntreff noch einmal hervor. Sie ist eine bewusste Ergänzung zur Elternarbeit der Lehrkräfte. Im Vordergrund steht die Schaffung einer Willkommenskultur. Dazu zählen niedrigschwellige Angebote wie z.B. Elternfrühstücke oder das gemeinsame Kochen. Darüber hinaus bietet die VHS Neukölln immer montags bis donnerstags Deutschkurse an, Eltern können sich in Erziehungsfragen oder zum Bildungs- und Teilhabepaket beraten lassen. Herr Paeperer ergänzt, dass die "Väterarbeit" im Elterntreff ausgebaut wird. Erklärtes Ziel insgesamt ist die Stärkung der Unterstützungskompetenzen der Eltern für ihre Kinder.

 

Auf Nachfrage von Frau BV Klein zur Finanzierung der Kochkurse ergänzt Frau Ipsen, dass dafür bis Ende Mai 2014 noch Restmittel aus dem WIS-Projekt zur Verfügung stehen. Für die darüber hinaus gehenden Kochkurse müssen neue Einnahmequellen erschlossen werden. 

 

Frau BzStRin Dr. Giffey erklärt, dass sie sich eine Verstetigung des Elterntreffs wünscht. Auch dafür müssen nach dem Auslaufen des WIS-Projektes andere Förderprogramme erschlossen werden.

 

Frau Simon betont ebenfalls die Notwendigkeit der Verstetigung. Das Netzwerk braucht weiterhin Ansprechpartner. In einem ersten Schritt hat der Bezirk daher einen Antrag über den Netzwerkfonds eingereicht. Dieser soll finanzielle Mittel für einen Bildungskoordinator sicherstellen.

 

 


 
 

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