Auszug - Vorstellung des Unternehmens und Erweiterungspläne des Estrel Hotels durch den geschäftsführenden Direktor Herrn Thomas Brückner  

 
 
18. öffentliche Sitzung des Wirtschaftsausschusses
TOP: Ö 2
Gremium: Wirtschaftsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 31.03.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 17:25 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Hotel Estrel, Raum "Strassburg"
Ort: Sonnenallee 225, 12057 Berlin
 
Beschluss

Herr Mahlo begrüßt Herrn Brückner und bedankt sich für die Einladung

Herr Mahlo begrüßt Herrn Brückner und bedankt sich für die Einladung. Herr Brückner erläutert die Ausbaupläne von Deutschlands größtem Hotel. Der Berliner Hotelmarkt ist nach Ansicht vieler Experten derzeit heftig umkämpft, so entstanden in den letzten Jahren viele neue Hotelbauten, die Anzahl der Hotelbetten in Berlin wurde massiv gesteigert. Das Hotel Estrel ist mit der Ausrichtung als Tagungs- und Kongresshotel ein erfolgreicher Nischenanbieter auf dem Markt. In 2013 konnte das Hotel Estrel ca. 300.000 Gäste in Neukölln begrüßen. Dennoch hat sich die Unternehmensleitung entschlossen, den Standort und das Angebot zu erweitern.

 

Nach dem Ausbau der Biergartenfläche wurde vor kurzem das Grundstück zwischen Biergarten und Schrottplatz erworben. Hier ist in erster Linie die Erweiterung der Uferpromenade geplant. Im Anschluss an die bestehenden Veranstaltungsflächen hat das Hotel das Grundstück Ziegrastr. 15-18 erworben. Hier sind zwei Kongresshallen à 1.100 m² und 4.500 m² sowie eine Foyer- und Empfangsfläche von 1.400 m² geplant. Derzeit wird das Grundstück beräumt und von kontaminierten Böden befreit. Die Fertigstellung ist für Oktober / November 2015 geplant.

 

Weiterhin hat das Hotel Estrel die Gleisanlage der Industriebahn Berlin erworben. Dieser Streifen dient der Erschließung für das Grundstück westlich der Sonnenallee. Unter Einbeziehung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und des Bezirksamtes wurde zunächst ein Architektenwettbewerb mit sechs namhaften Büros ausgeschrieben. Der vor kurzem ausgewählte Siegerentwurf sieht für das Grundstück einen 175m hohen Hotelturm mit 818 Zimmern sowie eine Veranstaltungshalle mit 10.000 m² Nutzfläche und ein Parkhaus für 400-450 Stellplätzen vor. Für die geplante Bebauung dieser Fläche ist jedoch zunächst eine B-Plan-Änderung erforderlich. Dann erfolgt die Finanzierungsplanung und Investorensuche, die daran anschließende Bauzeit wird voraussichtlich drei Jahre dauern.

 

Im Anschluss an die Vorstellung erläutert Herr Brückner die Planungen am Modell in der Lobby. Herr Mahlo bedankt sich für die umfassenden Ausführungen, wünscht dem Unternehmen bei der Umsetzung seiner Pläne viel Erfolg und gutes Gelingen.

 

Die Fraktion der Linken akzeptiert die Erweiterungspläne in der Ziegrastraße, hält jedoch den Hotelturm für überdimensioniert und hofft darauf, dass das Projekt sich nicht finanzieren lässt. Der Ausschussvorsitzende kritisiert diese Aussage und verweist darauf, dass das Hotel Estrel aktuell 450 feste Mitarbeiter/innen sowie bis 900 Mitarbeiter/innen bei Fremdfirmen, im Veranstaltungsservice u. ä. beschäftigt und mit den geplanten Erweiterungen 120 (Ziegrastraße) bzw. bis zu 500 (Hotelturm) neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch die Fraktion der SPD begrüßt das Vorhaben als Bereicherung für den Bezirk ausdrücklich. Der Hotelturm könnte zum neuen Wahrzeichen Berlins, mindestens für Neukölln werden. Das gesamte Projekt sei eine Bereicherung für den Bezirk. Nach Auffassung von Herrn Buschkowsky müsse sich die Politik freimachen von kleingeistigen Beurteilungen von derartigen Projekten. Politik hat die Aufgabe, die Stadt im Sinne der Gesellschaft zu gestalten. Für den Standort Estrel gilt es Ausrufezeichen zu schaffen. Er beobachtet jedoch vermehrt Bedenkenträgerschaft und Verhinderungsverhalten, die fortschrittliche Entwicklungen und Veränderungen von vornherein ablehnen. Mit dieser Haltung wäre das Estrel in der heutigen Form niemals entstanden. Er verweist in diesem Zusammenhang auf den Parteibeschluss der Grünen zur geplanten Bebauung des Tempelhofer Feldes. Die neuen Verantwortlichen wollen nur noch Bewahren und betreiben Angsthasenpolitik. Der Bürgermeister betont, dass er die Idee spannend findet und sich aktiv für die Umsetzung einsetzen wird. Das neue Wahrzeichen steht dem Bezirk und der Stadt gut zu Gesicht. Es geht hier schließlich nicht um Steuergelder, sondern um private Investitionen. Niemand hätte vor 20 Jahren vermutet, dass in der Ziegrastraße und neben einem Schrottplatz eine derartige Erfolgsgeschichte geschrieben und hier das wirtschaftlich erfolgreichste Hotel entstehen wird.

 

Die Fraktion der Grünen zeigen sich verwundert, dass der Verlauf der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen Gegenstand der Diskussionen im Ausschuss ist und nicht in der BVV, wo diese hingehört. Da auch Gäste im Ausschuss anwesend sind, möchte sie zu den Ausführungen des Bezirksbürgermeisters klar stellen, dass sich die Grünen niemals gegen eine Bebauung auf dem Tempelhofer Feld ausgesprochen haben. Sie haben sich vielmehr für einen "Dritten Weg" zwischen den Plänen des Senats und der Initiative Tempelhof 100 ausgesprochen. Diesen "Dritten Weg" hat die Große Koalition aus SPD und CDU im Abgeordnetenhaus jedoch abgelehnt.

 

Die Fraktion der Linken widerspricht den Vorwürfen, nicht gestalten zu wollen, sie stimmen den Erweiterungsplänen in der Ziegrastraße ausdrücklich zu. Zum geplanten Hotelturm hat sie eine andere Meinung, dass sollte akzeptiert werden.

 


 
 

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