Auszug - Bericht zur Neuköllner Seniorenumfrage  

 
 
26. öffentliche Sitzung des Sozialausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Sozialausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 18.02.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Wetzlar-Zimmer, 2. Etage, Raum A203
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss

Nach kurzer Einleitung durch Frau Schoenthal übergibt sie das Wort zunächst an Herrn BzStR Szczepanski

Nach kurzer Einleitung durch Frau Schoenthal übergibt sie das Wort zunächst an Herrn BzStR Szczepanski. Der Ausschuss wird durch Herrn BzStR Szczepanski nochmals kurz über die Ziele des PEB-Projektes informiert. Diese bestehen im Wesentlichen darin, einerseits eine Istanalyse der Lebenssituation älterer Menschen im Bezirk zu erstellen, um mögliche (neue) Beschäftigungspotentiale im Bereich der Seniorenwirtschaft zu evaluieren und andererseits seitens des Bezirksamts besser auf (sich ggf. verändernde) Bedürfnisse dieser Einwohnergruppe eingehen zu können. Er betont den Zusammenhang mit der Entwicklung der Altenhilfeplanung im Bezirk, die eine Aufgabe für das gesamte BA darstellt.

 

Herr BzStR Szczepanski bedankt sich ausdrücklich für das hohe Engagement von Herrn Chafik und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Herr Chafik bedankt sich für die Einladung und stellt dem Ausschuss nun die Ergebnisse der Seniorenumfrage vor.

 

Zunächst zeigt Herr Chafik kurz die im Zuge der Umfrage entstandene Webseite im Internet (www.sozialatlas-neukoelln.de). Auf dieser wird in Kürze auch der Ergebnisbericht zur Umfrage veröffentlicht.

 

Der Anteil der älter werdenden Bevölkerung steigt kontinuierlich, der Anteil der über 80jährigen wird sich bis 2030 berlinweit nahezu verdoppeln. Allein daran ist erkennbar, wie sich der Bedarf für die Bevölkerungsgruppe der älteren Generationen entwickeln wird.

 

Nachfolgend präsentiert Herr Chafik dem Ausschuss die Ergebnisse der Umfrage und erläutert den Ausschussmitgliedern anhand von Grafiken die evaluierten Daten zu den Themenfeldern in den Bereichen Wohnsituation, Konsumverhalten, Mobilität, Freizeitverhalten, Versorgungsbedürfnisse und Akzeptanz von Dienstleistungen. Auf der Basis von insgesamt 5000 zur Verfügung gestellten Adressen konnten 1120 Personen (davon 158 Personen mit Zuwanderungsgeschichte) dazu bewogen werden, sich an der Umfrage (telefonisch oder persönlich) zu beteiligen. Dies entspricht bezirksweit einem Anteil von 2% der über 65-jährigen. Mit der Untersuchung wurde auch gewährleistet, dass ein wesentlicher Aspekt der Umfrage – die Bedarfslage älterer Menschen mit Zuwanderungsgeschichte – berücksichtigt werden konnte. Nachfolgend eine Auswahl der vorgestellten Ergebnisse:

 

  • jeder 3. Ein-Personen-Haushalt bei den über 65-jährigen in Neukölln (Nord) verfügt monatlich über weniger als 1000,- € Bruttoeinkommen (bundesweit jeder 4.)
  • der Anteil der über 65-jährigen, die einer bezahlten Tätigkeit nachgehen, liegt bundesweit bei 5,2%, in Nord-Neukölln beispielsweise bereits bei 6,8%.
  • fast zwei Drittel gaben an, länger als 20 Jahre in der jetzigen Wohnung zu leben
  • gleichzeitig beklagt ein beträchtlicher Teil zu hohe Wohnkosten (einkommensbedingtes Nord-Süd-Gefälle) und wünscht sich altersgerechte Umgestaltungen der Wohnungen
  • grundsätzlich besteht Zufriedenheit bezüglich der Infrastruktur im Bezirk (Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten, Filialversorgung), dennoch ist gerade hier Beschäftigungspotenzial festzustellen, welches genutzt werden sollte

 

Insgesamt kann festgehalten werden, dass bei nahezu jedem zweiten Befragten eine grundsätzliche Bereitschaft besteht, für entsprechende Dienstleistungen zu zahlen, wenn auch die soziale Lage hier zu Einschränkungen führen dürfte. Von den damit bestehenden Wachstumspotenzialen könnten Neuköllner Unternehmen oder auch Existenzgründer*innen profitieren.

 

Die Vorsitzende dankt Herrn Chafik für die aufschlussreiche Berichterstattung. Herr BzStR Szczepanski stellt fest, dass der Umfang der erhobenen Daten den aller bisherigen Recherchen übersteigt. Sobald ihm der Ergebnisbericht vorliegt, wird er diesen den Fraktionen zur Verfügung stellen. Im Anschluss beantwortet Herr Chafik Fragen der Mitglieder.

 

Abschließend erläutert Herr Chafik, dass durch die Befragung auch wieder deutlich wurde, dass die sozialen Unterschiede größer werden. Bei Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind beispielsweise bundesweit rd. 40% von Altersarmut bedroht, 12,7% sind auf staatliche Grundsicherungsleistungen angewiesen. Bei den deutschen Seniorinnen und Senioren beträgt dieser Anteil bundesweit lediglich 2,1%, in Berlin 5,2%.

 

Die Vorsitzende dankt Herrn Chafik nochmals für seinen Bericht und schließt den Tagesordnungspunkt.

 

 


 
 

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