Auszug - Mitteilungen der Verwaltung u.a. Gewalt auf Sportanlagen, Durchführung der Meisterehrung am 24.05.2013 usw.  

 
 
10. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 10.04.2013 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: TSV Rudow
Ort: Neuköllner Straße 277, 12357 Berlin
 
Beschluss

Frau Dr

Frau Dr. Giffey stellt den Neuköllner Schulsportkoordinator, Herrn Guhl, vor und erklärt seine Anwesenheit aufgrund der beim letzten Sportausschuss entstandenen Diskussion um den Begriff  „Völkerball“. Herr Guhl erläutert, dass es sich bei dem Begriff des „Völkerballs“ um einen über Jahre gewachsenen Begriff handele, mit dem die Kinder in den Neuköllner Schulen ein entsprechendes Turnier assoziieren. Der Begriff des „2-Felderballs“ stamme aus der ehemaligen DDR. Der Hintergrund des Spiels sei unstrittig: Zu Zeiten „Turnvater“ Jahns diente das Spiel –wie übrigens jegliches Turnen- der Wehrertüchtigung. In der schulischen Verwendung sei jedoch nie und in in keinster Weise je an einen kriegerischen Aspekt gedacht worden. Vielmehr handele es sich hierbei eher um einen Begriff des täglichen Lebens. In Wikipedia heißt es hierzu, dass sich die Bevölkerung heutzutage der symbolischen und kriegerischen Bedeutung nicht mehr bewusst sei. Somit seien gesellschaftspolitisch Diskrepanzen  scheinbar überwunden. Es gäbe nicht nur in Berlin-Neukölln sogenannte „Völkerballturniere“, was darauf schließen lässt, dass dieser Begriff auch weiterhin „lebt“. Herr Guhl verweist in diesem Zusammenhang auch auf die „Völkerball-Liga“ im Bundesland Niedersachsen. Im schulischen Alltag stehe bei dem Spiel die Aktivität, der Spaß und die Freizeitgestaltung im Vordergrund und eben nicht „Tod und Verderben“. Mit der Durchführung der „Völkerballturniere“ beabsichtige man das Heranführen der Kinder an wettbewerbliche Regeln und den Respekt vor dem Gegner. Und der Erfolg gäbe ihnen Recht: Bis zu 70 Prozent der 4. Klassen aller Grundschulen beteiligen sich an diesem Turnier. Es gibt bezirksweit keinen Schulsportwettbewerb, der diese Akzeptanz erreicht. Auch das „Völkerballturnier“ der Oberschulen ohne Gymnasien sei mittlerweile ein großer Erfolg. Herr Guhl weist abschließend darauf hin, dass er selber nicht auf den Begriff „Völkerball“ besteht. Wenn es der Wunsch sei, diesen Begriff nicht mehr zu verwenden, dann sei es so. Er plädiert jedoch dafür, den Begriff „Völkerball“ auch zukünftig zu verwenden, da ein kriegerischer Aspekt heutzutage im Zusammenhang mit diesem Begriff nicht mehr existiert.

Frau Blumenthal erläutert, dass sie die Quelle von Wikipedia im wissenschaftlichen Sinne nicht als wertvoll erachtet. Sie hegt weiterhin große Bedenken. Sie kann auch Verbände nennen, die diesen Begriff nicht mehr benutzen wollen. Und seit 1933 ist eben noch eine andere Bedeutung hinzugekommen. Lehrer wollten deshalb bereits 1968 diesen Begriff „aufbrechen“ und den Begriff des „2-Felderballs“ einführen. Auch andere Begriffe, wie beispielweise „Negerkuss“ sollten heute selbstverständlich nicht mehr verwendet werden. An dem Spiel selber gäbe es selbstverständlich nichts auszusetzen. Das Spiel sei einfach „super“. Aus ihrer Sicht sei es hier auch nicht der richtige Ort, darüber zu entscheiden, ob der Begriff des „Völkerballs“ durch den des „2-Felderturniers“ in der schulischen Verwendung zu ersetzen sei. Für sie sei es ein Erfolg, wenn man über die Verwendung derartiger Begriffe offen nachdenken darf, ohne dabei in eine bestimmte „Ecke“ geschoben zu werden. Frau Barkusky-Fuchs weist darauf hin, dass sie mit Begrifflichkeiten wie „Völkerball“ und „Negerkuss“ groß geworden sei, ohne dass ihr Elternhaus einen rassistischen Hintergrund hätte. Auch wenn der Begriff „Völkerball“ einen negativen Hintergrund gehabt habe, so sei diese Thematik aus ihrer Sicht nun jedoch gesellschaftlich überwunden. Viele Menschen kennen den Hintergrund nicht einmal mehr. Frau Barkusky-Fuchs bittet in diesem Zusammenhang um etwas mehr Toleranz. Frau Böcker weist auf einen toleranteren Umgang in der Diskussion über derartige Begrifflichkeiten hin. Es müsse eine „Sensibilisierung“ der Sprache stattfinden. Genau aus diesem Grunde sollte man auch über strittige Begrifflichkeiten diskutieren können. Frau Böcker bedankt sich dafür, dass dieses nunmehr in dieser Runde geschehen sei. Herr Ewert weist darauf hin, dass er  seitens bestimmter Organisationen auch eine gewisse Sensibilität erwartet und es durchaus in Ordnung sei, wenn es hierzu nachfragen geben würde. Er bittet, die Bedenken ernst zu nehmen und in diesem Zusammenhang bei Bedarf auch entsprechende Studien zu betreiben. Herr Kringel erklärt, dass aus seiner Sicht der negative Begriff überwunden wurde. Nunmehr sei dieser positiv besetzt, indem im Rahmen eines friedlichen Wettkampfes Sozialkompetenzen erlernt werden können. Insofern sei aus seiner Sicht das Benutzen des Begriffs „Völkerball“ nicht zu beanstanden. Frau Barkusky-Fuchs dankt Herrn Guhl für den Vortrag und die Erläuterungen.

 

Frau Dr. Giffey gibt die Termine für die Meisterehrung und die Funktionärsehrung bekannt. Es wird darauf hingewiesen, dass zur Funktionärsehrung am 15.05.2013 im Schloss Britz neben dem Bezirksbürgermeister und der Sportdezernentin traditionell nur noch die Sportausschussvorsitzende und deren Vertreter anwesend sein sollten. Frau Dr. Giffey weist auf das generelle Problem hin, dass die „hochkarätigen“ FunktionärInnen immer weniger werden. Man sollte sich zu gegebener Zeit darüber abstimmen, welche Kriterien für die Benennung von ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zukünftig gelten sollen. Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass die Fluktuation in den Verein sehr hoch ist, so dass die FunktionärInnen häufig keine 10 oder 15 Jahre mehr in einem Verein tätig sind. Die Meisterehrung findet am 24.05.2013 in der Quartierssporthalle CR² statt. Einlass ist wie gewohnt um 16.00 Uhr, Beginn wird um 17.00 Uhr sein. Frau Dr. Giffey bittet die Sportausschussmitglieder, sich bei Interesse an dieser Veranstaltung für den Erhalt einer Einladung anzumelden, da Plätze –wie im letzten Sportausschuss bereits berichtet- nur begrenzt zur Verfügung stehen. Es wird beschlossen, dass Frau Barkusky-Fuchs bei der nächsten BVV Sitzung eine Liste der interessierten BVV Mitglieder zusammenstellt und dann an den Fachbereich Sport übermittelt. Die Bürgerdeputierten können ihr Interesse nach der Sportausschusssitzung direkt Frau Barkusky-Fuchs mitteilen.

 

Frau Dr. Giffey berichtet über die AG „Gewalt auf Sportanlagen“, dass der BFV und die Bezirke geschlossen gegen Gewaltvorfälle vorgehen wollen. Hierzu soll es auch ein gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit geben. Derzeit wird ein Meldeformular und ein Sanktionskatalog erarbeitet. Weiterhin ist beabsichtigt, ein entsprechendes Netzwerk aufzubauen und Platzwarte entsprechend zu schulen. Der BFV kündigte bereits an, dass die Vereine zukünftig Sicherheitsbeauftragte zu benennen hätten, die sich auf den Sportanlagen aufhalten sollen. Auf jeden Fall müssen noch die erforderlichen Strukturen, insbesondere zur Kommunikation geschaffen werden.

 

Frau Dr. Giffey führt zur Eisbahnsaison 2012/13 aus, dass die Wintersaison nach 149 Saisontagen mit 88.453 BesucherInnen zum Abschluss gebracht wurde. Die Einnahmen beliefen sich insgesamt auf 131.266,15 Euro, das entspricht bei den Einnahmen einem Plus von 4.523,40 Euro. Die Mehreinnahmen sind insbesondere auf den Zuwachs bei den Einzelkarten der Erwachsenen und den Saisonkarten zurückzuführen.

 

Frau Dr. Giffey berichtet, dass für das Kalenderjahr 2013 insgesamt 19 Anträge bei den „Neuköllner Freizeitsportprojekten“ eingegangen sind, von denen 8 Projekte bewilligt werden konnten. Diese werden im Einzelnen von ihr benannt. Die Förderbeträge belaufen sich bis zu einer Höhe von 5.000 Euro je Projekt. Insgesamt konnte auch in diesem Jahr wieder eine gute Resonanz verzeichnet werden.

 

Frau Dr. Giffey erklärt zum Neubau der Sporthalle am ehemaligen Grundstück des Güterbahnhofs Neukölln, dass es für dieses Gebäude nunmehr ein richtiges Modell gibt. Hierbei handele es sich um eine 3-teilige Sporthalle, deren Baukosten 5,665 Mio. Euro betragen werden. Die Baukosten werden größtenteils aus Städtefördermitteln finanziert. Der Bezirk wird sich an den Außensportanlagen mit 0,9 Mio. Euro beteiligen. Die Sporthalle wird vorwiegend durch die Konrad-Agahd-, die Peter-Petersen- und die Albrecht-Dürer-Schule genutzt werden. Als Baubeginn ist das Kalenderjahr 2014 vorgesehen, die Fertigstellung ist für das Kalenderjahr 2015 geplant. Für die Sportvereine wird der Zugang über eine separate Rampe von der Hertabrücke sichergestellt.

 

Frau Dr. Giffey berichtet, dass die BBB beabsichtigen, ab 01. Mai 2013 die Eintrittspreise in die Berliner Bäder zu erhöhen. Für die Einzelkarte erfolgt dabei im Normaltarif eine Erhöhung von 4,00 Euro auf 4,50 Euro und im Ermäßigungstarif von 2,50 Euro auf 2,80 Euro. Diese Preiserhöhung ist die Basis für die weiteren in der Tarifsatzung enthaltenen Eintrittsentgelte. Hierbei handele es sich aus Sicht der Verwaltung um eine nicht änderbare Entscheidung, die im wesentlichen mit der Kostenerhöhung bei den Wasser- und Energieanbietern verbunden sei. Einzig die Informationspolitik der BBB lasse sich hier erneut kritisieren. Im zurückliegenden Regionalen Beirat wurde die Thematik gar nicht erst angesprochen, der Zeitraum zur Beantwortung der erbetenen Stellungnahme sei wiederholt sehr kurzfristig angesetzt worden.

 

Frau Dr. Giffey berichtet, dass sich die sechs großen Haupstadt-Clubs gemeinsam für mehr Sport an den Berliner Schulen engagieren. In Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie der Senatsverwaltung für Inneres und Sport starten ALBA, Hertha BSC, 1. FC Union, Füchse, Eisbären und Berlin Recycling Volleys das bundesweit einzigartige Modellprojekt „Profivereine machen Schule“.

 

 


 
 

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