Auszug - Europaschulen in Neukölln Berichterstatterin: Frau Bernsdorf - Direktorin der Hermann-Nohl-Schule  

Bezirksstadträtin Dr. Giffey und Frau Bernsdorf (Schulleiterin der Hermann-Nohl-Schule, SESB Italienisch) berichten äußerst positiv über das pädagogische Schulkonzept „Staatliche Europaschule Berlin“ (SESB), von dem es vier an Neuköllner Standorten mit den Sprachen Italienisch und Französisch gibt. Das Schulkonzept wird von Eltern stark nachgefragt, was zeigt, dass diese ein großes Interesse an besonderen Schulprofilen  haben.

Allgemeine Informationen zum Konzept der Europaschulen: http://www.berlin.de/sen/bildung/besondere_angebote/staatl_europaschule/

Postivite Aspeke der Europaschulen:

·           Bilingualität

·           Erhöhte Sensibilität und Respekt ggü. kultureller Vielfalt, Weltoffenheit

·           Stark bildungsorientierte Eltern wählen die SESB, was sich auch vorteilhaft auf den Regelbereich auswirkt, u.a. durch eine positive Konkurrenz zwischen den beiden Zügen

·           Auch bringt die SESB strukturelle Änderungen des Kiezes mit sich (z. B. durch den Zuzug von französischen Familien ins Rollbergviertel)

·           Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler, auch dank kleineren Klassengrößen und Unterricht in Teilgruppen (ca. 80% von SESB der Hermann-Nohl bekommen Gymnasialempfehlung).

Probleme: Anstellung ital. Muttersprachler_innen: Große Hürden in der Senatsverwaltung,
u. a. wg. Nicht-Anerkennung von Abschlüssen.

Informationen zu Herman-Nohl-Schule: http://www.herman-nohl-schule-berlin.de/

Fazit: Wenn bilinguales Angebot im Bezirk gewollt wird, muss auch das entsprechende muttersprachliche Personal angestellt werden und die Grundausstattung für diese Form des Unterrichts im Rahmen eines Ganztagsbetriebs gegeben sein.

Deutsch-Türkisch, Deutsch-Arabisch:

Die Hermann-Sander-Schule (http://www.hermann-sander-schule.de/) entwickelt zurzeit im Rahmen eines Schulversuchs (beantragt) ein deutsch-türkisch-sprachiges Profil, wobei noch unklar ist, ob SESB-Konzept anwendbar ist. Den notwendigen Platz dafür bietet das anliegende, leer stehende Gebäude der ehem. Thomas-Morus-Hauptschule, das mit Mitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ entsprechend umgebaut und eingerichtet werden soll.

Entscheidende Fragen:

·       Welche weiterführende Schule ist bereit, dieses türkische Profil fortzuführen?

·       Wie können die Probleme bei der Anerkennung von Schulabschlüssen zwischen Deutschland               und der Türkei gelöst werden?

·       Ist die Nachfrage für dieses Schulkonzept groß genug? (Aziz-Nesin-Schule wird weniger von deutschsprachigen Eltern nachgefragt)

http://www.aziz-nesin-g.cidsnet.de/konzept/konzept_d.html).

Die Mehrheit Mitglieder des Integrationsausschusses begrüßt die Entwicklung eines deutsch-türkischen Profils an der Hermann-Sander-Schule.

Bündnis 90/die Grünen, SPD, die LINKE und die PIRATEN fänden es sinnvoll, auch ein entsprechendes Konzept für Deutsch-Arabisch in Neukölln zu entwickeln, damit gezielt „der doppelten Halbsprachigkeit“ (Dr. Giffey) entgegengewirkt wird, die Kinder beide Sprachen gut und richtig lernen können und sie ihre Bikulturalität als etwas Positives erleben können.
Erster möglicher Schritt: tägliches Angebot von türkischem und Arabischen Muttersprachenunterricht neben dem regulären Unterricht der 1. und 2. Fremdsprache.