Auszug - Bericht zur aktuellen Impfsituation im Bezirk  

 
 
2. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Di, 06.12.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Puschkin-Zimmer, 1. Etage, Raum A105
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss

Frau Finger bittet Herrn BzStR Liecke um einen Bericht zur aktuellen Impfsituation im Bezirk

Frau Finger bittet Herrn BzStR Liecke um einen Bericht zur aktuellen Impfsituation im Bezirk. Dieser merkt zunächst an, dass es Pressemeldungen gibt, wonach verstärkt Masererkrankungen in Berlin auftreten. Im letzten Jahr wurden im Gesundheitsamt Neukölln vier Fälle und in 2011 bisher 20 Fälle von Masernerkrankungen gemeldet. Im Folgenden verteilt Dr. Morawski die aktuell geltenden offiziellen Impfempfehlungen für Deutschland an alle Anwesenden. Er führt weiter aus, dass Impfungen seit langem fast ausschließlich durch niedergelassene Ärzte und nicht mehr durch das Gesundheitsamt vorgenommen werden. Im Kalenderjahr 2011 wurden bis zum 06. Dezember 2011 lediglich 65 Kinder durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Neukölln geimpft. Hinsichtlich der Masernerkrankung teilt Herr Dr. Morawski mit, dass der Schwerpunkt der Erkrankungen in Steglitz- Zehlendorf zu verzeichnen ist.

 

Zur allgemeinen Impfsituation berichtet Herr Dr. Morawski, dass nach der letzten Auswertung der Einschulungsuntersuchungen 2010 Neukölln oberhalb des Berliner Durchschnitts liegt. Auffällig hier ist, dass Kinder mit Migrationshintergrund in der Regel häufiger geimpft wurden, als die deutscher Herkunft. Anders ist die Impfsituation hingegen bei zugezogenen Kindern aus den neuen osteuropäischen EU-Ländern. Im KJGD werden zurzeit ca. 600-700 Kinder aller Altersgruppen überwiegend aus Rumänien und Bulgarien vorgestellt, die in der Regel nicht krankenversichert sind. Angaben über erfolgte Impfungen können durch die Eltern meistens nicht ausreichend gemacht werden. Impfdokumente werden selten vorgelegt. Nach deutschen Impfkriterien muss hier von ungeimpften Kindern ausgegangen werden. Die notwendigen Impfungen können mangels Krankenversicherung nicht durch Kassenärzte durchgeführt werden. Der KJGD verfügt jedoch nicht über ausreichende Sach- und Personalmittel, um alle diese Kinder zu impfen. Herr BzStR Liecke ergänzt hierzu, dass die vollständige Impfung eines Jungen in den ersten Jahren ca. 700 Euro und die eines Mädchens ca. 900 Euro kostet. Um diese Problematik zu lösen, wurde bereits eine Initiative, einen sogenannten Sondertopf einzurichten, aus dem diese Kosten gedeckt werden könnten, auf den Weg gebracht. Aufgrund der Senatsneubildung liegt hierzu jedoch aktuell noch keine Entscheidung vor. Auch muss in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Senatsverwaltung ein einheitliches Verfahren entwickelt werden, wie diese Kinder in eine Krankenversicherung vermittelt werden können.

 

Abschließend erklärt Herr Dr. Morawski auf Nachfrage von Frau Fuhrmann, dass auch die rumänischen und bulgarischen Kinder einer Schuleingangsuntersuchung unterzogen werden, wenn diese eingeschult werden sollen. Bei einem Schulwechsel aufgrund eines Umzuges erfolgt jedoch keine Untersuchung durch das Gesundheitsamt.

 

Auf Nachfrage von Frau Finger bestätigt Herr BzStR Liecke, dass Eltern im Rahmen der Erstbesuche umfangreiches Informationsmaterial zu den Impfempfehlungen und auch Hinweise über die Notwendigkeit der einzelnen Impfungen erhalten.

 

Hinsichtlich der Anmerkung von Frau Künning, dass Eltern, die ihre Kinder aus ideologischen Gründen nicht impfen lassen, ein sehr großes Problem darstellen, führt Herr Dr. Morawski aus, dass die vorliegenden Zahlen in Neukölln derzeit keinen Anlass zur Besorgnis geben, da die Durchimpfrate der Einschüler in Neukölln über dem Berliner Durchschnitt liegt.

 

Frau Finger bedankt sich für die ausführliche Berichterstattung zur aktuellen Impfsituation im Bezirk und schließt diesen Tagesordnungspunkt.

 


 
 

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