Auszug - Zukünftige Entwicklung des Amtes für Naturschutz und Grünflächen - Überleitung in einen Regiebetrieb
Herr Biele begrüßt die
Ausschussmitglieder, die Mitarbeiter der Verwaltung und Gäste und eröffnet die
3. Sitzung des Ausschusses für Naturschutz und Grünflächen. Auf Nachfragen des
Ausschussvorsitzenden erklären die Mitglieder, dass sie trotz der zeitlich
verspäteten Einladung in der Lage sind, die Sitzung ordnungsgemäß abzuhalten. Herr BzStR Blesing stellt den für die
Abteilung Bauwesen maßgeblichen Inhalt der BA-Vorlage 28/06 – N vor, die
die Auflösung des Defizits von 8,4 Mio. Euro für das Haushaltsjahr 2007 zum
Ziel hat. Vorausgesetzt wird, dass die Gründe für die Einsparvorgaben vom Senat
allen bekannt sind. Ø Der Budgetgewinn des NGA für 2007 i.H.v. 1,8 Mio
€ wird zum Ausgleich in voller Höhe herangezogen. Ø Das Angebot der Senatsfinanzverwaltung, eine Summe von
2,3 Mio Euro als Sachmittel zu belassen soweit Personal im gleichen
Kostenumfang an den Zentralen Stellenpool abgegeben wird, musste das Bezirksamt
ebenfalls annehmen (Optionssumme). Das NGA muss hier Personal im Umfang von 1,5
Mio Euro, dies sind bei einem Jahresbrutto von 30.000 € ca. 50
Mitarbeiter/-innen, versetzen. Ø Die vom NGA zu erbringende Pflegeleistung von
Grünflächen ist grundsätzlich auf ein Modell des Regiebetriebes umzustellen,
wobei man annimmt, dass Fremdfirmen gleiche Leistungen preisgünstiger erbringen
werden. Wie sieht die personelle Situation des
NGA zum 01.01.2007 aus und welche Veränderungen sind unter der Maßgabe der
einvernehmlich beschlossenen Vorlage geplant? Einschließlich der Leitung
besteht das NGA aus 166 Mitarbeiter/-innen mit unterschiedlichsten
Aufgabengebieten. Davon sind wiederum drei Meister und 81 Arbeiter, die konkret
für die Grünpflege zuständig sind. Als weiterhin notwendig wird der Erhalt
bestimmter Spezialkenntnisse festgeschrieben. Hierzu gehören: Ø
14
Mitarbeiter/-innen der Baumkolonne für die 21.000 STraßenbäume im Bezirk Ø
9
Mitarbeiter/-innen der Spielplatzkolonne für die 100 Spielplätze im Bezirk Ø
3 Mitarbeiter zum
Erhalt der Ausbildungsmöglichkeiten (18 Plätze) Ø
18 Mitarbeiter
des Wirtschaftshofes Ø
Insgesamt werden
25 Mitarbeiter/-innen aus den o.g. Bereichen als schnelle Eingreiftruppe zur
Verfügung stehen und die besonderen Gartenbaudenkmäler und Grünanlagen pflegen.
Für die Kontrolle und Rechnungsprüfung der Firmen sind 10 Mitarbeiter/-innen
vorgesehen. Vom Umfang sind im Bezirk 550 Hektar zu
pflegen, wovon ausschließlich der Park des Schlosses Britz, der Schulenburgpark
und der Körnerpark nicht in die Fremdvergabe aufgenommen, sondern in der
Aufwandsklasse 1 bzw. 2 von den eigenen Mitarbeitern unterhalten werden. Derzeit findet das Verfahren nach der
VV-Auswahl im NGA statt. Hierbei waren alle 166 Mitarbeiter/-innen
aufgefordert, einen Fragebogen für die Sozialauswahl auszufüllen. Eine
Überleitung zum Zentralen Stellenpool der betroffenen Mitarbeiter/-innen ist
zum 01.05.2007 vorgesehen. Die Ausschreibung für die Fremdvergabe wird derzeit
vorbereitet und erscheint am 02.03.2007 im Amtsblatt. Nach einer vierwöchigen
Frist liegen Anfang April die Angebote vor, so verbleiben noch ca. 3 Wochen für
den Vertragsabschluss mit den in Frage kommenden Firmen. Herr Kanert führt aus, wie der
Leistungsumfang in der Ausschreibung aussehen wird. Zu den 550 Hektar gehören
nicht nur Grünanlagen, sondern auch Mittelstreifen und Außenanlagen von Schulen
und Horten. Für die Ausschreibung wird die geringste Aufwandsklasse – 4
– zu Grunde gelegt. Bei der Auftragsvergabe muss berücksichtigt werden,
dass das NGA bereits durch bestehende Verträge für die 8 Friedhöfe (740.000
€) und für das Mähen von Schul- und Vereinssportplätzen (900.000 €)
mit 1,64 Mio € gebunden ist. Für die übrige Pflege stehen für 8 Monate 1
Mio € zur Verfügung. Es muss festgehalten werden, dass diese Reform die
umfassendste seit 1945 ist und damit in Neukölln entgegen vorgeschlagenen
Modellen auf Landesebene der “minimalste” Regiebetrieb eingeführt
wird. Von den
Mitgliedern der CDU-Fraktion wird zur vorgestellten Umstrukturierung angemerkt,
dass seit vielen Jahren ein ständiger Personalabbau im NGA stattfand bis es
jetzt am Ende “platt” gemacht wird. Außerdem wird die Annahme,
Fremdfirmen könnten die gleiche Leistung preisgünstiger erbringen, stark
angezweifelt. Dies könnte nur bei schlechter Entlohnung der Mitarbeiter der
Fremdfirmen geschehen. Wirtschaftlich betrachtet käme dem Bezirk eine
Fremdvergabe inklusive der Personalkosten für die Kontrolleure sicherlich
teurer als durch Eigenleistung. Herr BzStR
Blesing hält die Meinungsäußerungen durchaus für berechtigt. Die
Einsparmöglichkeiten durch Fremdvergabe sieht Herr Kanert als auch er selbst
für sehr unwahrscheinlich an. Der Auftrag des Bezirksamtes ist allerdings an
ihn als politisch Verantwortlichen ergangen, das NGA auf einen Regiebetrieb
umzustellen. Neukölln konnte das Angebot des Senats, eine Optionssumme von 2,3
Mio. € zu erhalten, nicht ausschlagen. Für die zum ZeP zu versetzenden
Mitarbeiter/-innen kommen 10 Bezirke als zukünftige Arbeitgeber in Frage. Da im
Land Berlin eine unbesetzte Stelle ausschließlich über den ZeP zu besetzen ist,
gibt es gute Hoffnungen, dass alle Mitarbeiter/-innen eine neue, feste Aufgabe
im Land Berlin erhalten. Im vorigen Jahr konnten die Mitarbeiter/-innen der
Sportplatzkolonne und des Friedhofsamtes ebenfalls wieder vermittelt werden. Herr Kanert
weist darauf hin, dass die eigentlichen Folgen der Fremdvergabe durch die
Budgetierung erst zwei Jahre später zu Tage treten. Wer weniger Mittel
verbraucht, braucht demnach auch weniger zur Leistungserbringung. Es steht
bereits fest, dass mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln nicht
der gleiche Pflegezustand im gesamten Bezirk, wie derzeit vorhanden, erreicht
werden kann. Es besteht auch keine Sicherheit, dass die Finanzierung auf dem
aktuellen Niveau für die Zukunft festgeschrieben wird oder noch weitere
Einschnitte erfolgen müssen. Vertreter
der SPD- und Vertreter der PDS-Fraktion beziehen sich in ihren Wortbeiträgen
auf die Festlegung eines optimierten Regiebetriebes bereits bei der
Koalitionsvereinbarung im Land Berlin. Trotzdem bleibt die Frage offen, ob
andere Bezirke eine gleich große Einsparsumme erbringen müssen und wie diese
das machen. Verkannt wird auch, dass das NGA einen wichtigen Beitrag bei der
Umsetzung von Sonderprogrammen wie dem Schul- und
Sportstättensanierungsprogramm leistet. Hier hat der Senat aufgrund guter
Arbeitsresultate an Neukölln immer wieder Finanzmittel vergeben. Da “die
Kröte geschluckt werden muss”, ist aber zumindest die Sicherstellung des
Etats für die Fremdvergabe zwingend notwendig. In den
nachfolgenden Redebeiträgen stellt die CDU-Fraktion Überlegungen zum Erhalt der
Stellen im NGA durch Verzicht auf geplante Investitionsmaßnahmen wie die
Umgestaltung des Hermannplatzes oder aber die Sanierung des Gemeinschaftshauses
an. Weiterhin teilt Herr Liecke mit, dass er sich nicht vorstellen könne, dass
die CDU-Stadträte der Vorlage zugestimmt hätten, wo doch in den
Fraktionssitzungen der CDU wie im Hauptausschuss diese Vorlage abgelehnt wurde. Herr BzStR
Blesing verweist bezüglich der Abstimmungslage im Bezirksamt auf die
Vertraulichkeit. Soweit die Einsparungen nicht vom NGA getätigt werden, sind
aber andere Positionen in anderen Abteilungen zu benennen. Defizite in anderen
Bezirken werden dort auch anders verteilt, so musste in
Charlottenburg-Wilmersdorf die Abteilung Jugend erhebliche Einsparungen
erbringen. Investitionen sind nach der Landeshaushaltsordnung regelmäßig
nachzuweisen und können auch nicht für die Absicherung einer
Leistungserbringung umgewandelt werden. Den Anschein zu vermitteln, dies könne
gegeneinander aufgewogen werden, ist unlauter. Der
Vertreter der Linken.PDS-Fraktion sieht keine Verhinderungsmöglichkeit, zumal
es im Sinne der Fraktionen des Abgeordnetenhauses ist, es wird aber genau
darauf zu achten sein, dass keine Billig- oder MAE-Kräfte die Leistungen
erbringen. |
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