Auszug - Vorstellung des Nachbarschaftsheims Neukölln - Projekt "Interkulturelle Kinder- und Familienarbeit" und Bereich Familienbildung  

Herr Heeb begrüßt die Mitglieder und Gäste des Jugendhilfeausschusses. Er weist darauf hin, dass das Nachbarschaftsheim Neukölln kürzlich renoviert wurde und nun sozusagen in frischem Glanz erstrahlt.

Herr Heeb präsentiert zunächst das Rap-Projekt „Coole Kids“. Dieses wurde beim Berliner Medienpreis 2010 für sein beispielhaftes medienpädagogisches Konzept ausgezeichnet. Das Rap-Projekt fand in den Sommerferien 2010 statt. Ziel war es, Kinder und Jugendliche „auf der Straße abzuholen“ und für das Projekt zu begeistern. Dadurch konnten auch solche Kinder erreicht werden, die normalerweise keine Kinder- oder Jugendclubs besuchen.

Die Projektleiter Christian Hörr und Carolin Gaffron schrieben mit den Kinder einen Songtext, nahmen den Song auf, studierten mit Lena Röttgers eine Choreographie dazu ein und drehten mit der Medienwerkstatt des Nachbarschaftsheim einen Videoclip. Dieses Video wird dem Jugendhilfeausschuss präsentiert. (Es ist auch zu finden auf der Web-Site des Nachbarschaftsheimes - www.nbh-neukoelln.de.)

Frau Pohl fragt, ob das Engagement der Kinder auch von deren Eltern gewürdigt werde.

Herr Hörr weist auf die Abschlussveranstaltung hin: Alle Eltern, deren Kinder an dem Projekt beteiligt waren, wurden eingeladen - viele waren auch anwesend. An der Medienpreisverleihung im Abgeordnetenhaus haben 5 Elternpaare teilgenommen.

Herr Khalil fragt, ob es weitere solche Projekte gibt und ob das Tonstudio für alle Kinder und Jugendliche nutzbar ist.

Herr Hörr erläutert, dass es im Körner-Kiez bis 2012 QM-Gelder für dieses Projekt gibt. Das Tonstudio ist für alle Kinder und Jugendlichen kostenlos nutzbar.

Herr Heeb stellt anschließend als weiteren Schwerpunkt des Nachbarschaftsheims das Familienbildungszentrum (FABIZ) in der Altenbrakerstraße 12a vor. Sein Angebot richtet sich vorrangig an werdende Eltern und Familien mit Kleinkindern. Hier gibt es Information und Beratung, Entspannung und Bewegung für Schwangere und Mütter, Spielanregungen für Eltern mit Babys und Kleinkindern und Unterstützung bei der Erziehung in der Familie. Alle Angebote bieten Zeit und Raum, um Fragen und Erfahrungen miteinander auszutauschen.

Das FABIZ bietet im Einzelnen an: Geburtsvorbereitung; Rückbildungsgymnastik für Frauen nach der Geburt; PEKIP - Spiel und Bewegung im ersten Lebensjahr; eine Krabbelgruppe; eine Gruppe „Musik - Bewegung - Spiel“, für 1-2-Jährige mit Eltern; Elternkurse sowie Informationsveranstaltungen.

Die zweisprachige Spielgruppe „Griffbereit“ wird in der Herkunftssprache (Türkisch und Arabisch) und in Deutsch angeboten. Viele Mütter kommen, weil sie in ihrer Herkunftssprache „auf der Straße“ gezielt angesprochen werden. Es gibt jeweils zwei Betreuerinnen, eine für Deutsch und eine Muttersprachlerin. Seit kurzem wird „Griffbereit“ auch im Richardkiez in Räumen anderer Einrichtungen angeboten.

Das Familienbildungszentrum wird gefördert mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt über das Quartiersmanagement Körnerpark. Herr Heeb ergänzt, dass der Ausbau von Kitas zu Familienzentren sich noch im Anfangsstadium befindet.

Herr Khalil weist darauf hin, dass die arabische Übersetzung von “Griffbereit“ in dem dreisprachigen Flyer zu streng klinge. Für arabische Ohren höre sich die Übersetzung eher nach einer polizeilichen Aufforderung an. Herr Khalil bietet an, nach einer Neuübersetzung Korrektur zu lesen. Wörtliche Übersetzungen ins Arabische könnten einen falschen Eindruck hervorbringen, sinngemäße Übersetzungen seien besser.

Informationen zum FABIZ finden sich ebenfalls auf der Web-Site des Nachbarschaftsheims (s.o.).

Frau Finger dankt Herrn Heeb für seine Präsentation.