Tagesordnung - 10. öffentliche Sitzung des Integrationsausschusses  

 
 
Bezeichnung: 10. öffentliche Sitzung des Integrationsausschusses
Gremium: Integrationsausschuss
Datum: Do, 08.11.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin

TOP   Betreff Drucksache

Ö 1  
Begrüßung und Annahme der Tagesordnung      
Ö 2  
Protokoll der 9. Sitzung      
Ö 3  
Unterbringung von Flüchtlingen (federführend)  
0352/XIX  
Ö 4  
Sozialmissbrauch verhindern  
0344/XIX  
Ö 5  
Enthält Anlagen
Intensive begleitende Sprachförderung in den sechsten Klassen der Neuköllner Grundschulen  
0358/XIX  
Ö 6  
Muslimische Friedhöfe  
0350/XIX  
    VORLAGE
    Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

 

 

Das Bezirksamt möge sich beim Senat für folgende Positionen einsetzen:

 

  1. Anstelle des bisher für muslimische Bestattungen vorgesehenen zu Neukölln gehörigen Tempelhofer Feld-Areals am Garnisonsfriedhof ist eine andere geeignete Fläche in Neukölln zur Verfügung zu stellen.

 

  1. Die im Friedhofentwicklungsplan angeführten frei werdenden Flächen sind nach Bedarf auch für muslimische Bestattungen nutzbar zu machen. Dazu soll mittels Prüfauftrag in Erfahrung gebracht werden, inwieweit die Einrichtung muslimischer Gräberfelder auf kommunalen Friedhöfen unter Angleichung der Regelungen des Bestattungswesens (Liegedauer etc.) und gegebenenfalls der Verkauf aufgelassener Friedhofsflächen an muslimische Gemeinden möglich ist.
   
    26.09.2012 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 14.20 - überwiesen
    Das Bezirksamt möge sich beim Senat für folgende Positionen einsetzen:

Das Bezirksamt möge sich beim Senat für folgende Positionen einsetzen:

 

  1. Anstelle des bisher für muslimische Bestattungen vorgesehenen zu Neukölln gehörigen Tempelhofer Feld-Areals am Garnisonsfriedhof ist eine andere geeignete Fläche in Neukölln zur Verfügung zu stellen.

 

  1. Die im Friedhofentwicklungsplan angeführten frei werdenden Flächen sind nach Bedarf auch für muslimische Bestattungen nutzbar zu machen. Dazu soll mittels Prüfauftrag in Erfahrung gebracht werden, inwieweit die Einrichtung muslimischer Gräberfelder auf kommunalen Friedhöfen unter Angleichung der Regelungen des Bestattungswesens (Liegedauer etc.) und gegebenenfalls der Verkauf aufgelassener Friedhofsflächen an muslimische Gemeinden möglich ist.

 

Der Überweisung des Antrages in den Ausschuss für Grünflächen, Natur und Umweltschutz (ff) und den Integrationsausschuss wird einstimmig zugestimmt.

   
    08.11.2012 - Integrationsausschuss
    Ö 6 - vertagt
    Herrn BzStR Blesing ist mit dem Senat in Verhandlung, den bisherigen Friedhof am Columbiadamm sinnvoll zu erweitern

Herrn BzStR Blesing ist mit dem Senat in Verhandlung, den bisherigen Friedhof am Columbiadamm sinnvoll zu erweitern. Erst wenn diese Verhandlungen keine Ergebnisse aufzeigen, soll über den Antrag abgestimmt werden. Die Antragsteller vertragen den Antrag.

 

Herr BzStR Blesing wrid um eine schriftliche Stellungnahme über die Ergebnisse der momentanen Verhandlungen gebeten.

   
    14.03.2013 - Integrationsausschuss
    Ö 5 - im Ausschuss abgelehnt
    Das Bezirksamt möge sich beim Senat dafür einsetzen, dass anstelle des bisher für muslimi-sche Bestattungen vorhergesehenen zu Neukölln gehörigen Tempelhofer Feld-Areals am Garnisonsfriedhof eine andere geeignete Fläche in Neukölln zur Verfügung gestellt

Das Bezirksamt möge sich beim Senat dafür einsetzen, dass anstelle des bisher für muslimische Bestattungen vorhergesehenen zu Neukölln gehörigen Tempelhofer Feld-Areals am Garnisonsfriedhof eine andere geeignete Fläche in Neukölln zur Verfügung gestellt werden möge.

 

Die im Friedhofentwicklungsplan angeführten frei werdenden Flächen sind nach Bedarf auch für muslimische Bestattungen nutzbar zu machen.

 

Nach anfänglicher Diskussion wird abgestimmt:

 

Dafür: Grüne/PIRATEN, 3 Stimmen       Dagegen: CDU/SPD    

Enthaltung: eine

 

Herr Atashgahi: Wenn beim Stadtrat schon Verhandlungen im Sinne des Änderungsantrages laufen, dann wird der Antrag überflüssig.

 

   
    16.05.2013 - Ausschuss für Grünflächen, Natur- und Umweltschutz
    Ö 5 - vertagt
    Herr Wewer stellt den Antrag und dessen Intention vor

Herr Wewer stellt den Antrag und dessen Intention vor. Die Verwaltung sollte bestrebt sein, sich umzuschauen, ob man auch woanders muslimische Bestattungsflächen schaffen kann. Herr Rämer gibt zu bedenken, dass der Integrationsausschuss den Antrag mitberaten und die Ablehnung empfohlen hat. Herr Scharmberg fragt nach, ob es muslimische Gruppierungen gibt, die auch nur für 25 Jahre oder kürzer belegen wollen? Herr Wewer erklärt, dass ihm das nicht bekannt wäre, es jedoch auch innerhalb der muslimischen Gruppen unterschiedliche Auffassungen und Diskussionen gäbe.

 

Herr Blesing erklärt, dass das Thema sehr komplex und diffizil ist: Er geht den Antrag anhand der Aufzählungen durch: Nr. 1 des Antrages: Es gibt eine besondere Affinität der Muslime für die Fläche am Columbiadamm, weil dort die Sehitlik Moschee verortet ist, wo man auch die vorgeschriebenen Sterberituale durchführen kann. Insoweit wurden viele Signale mit dem Interesse an ebendieser Örtlichkeit gesendet, auch wenn die Kunden sich anderen Flächen in Berlin nicht verschließen. Aufgrund dieser Argumente sollen laut der Hauptverwaltung alle Anstrengungen unternommen werden, diesen einen Hektar für eine muslimische Bestattungsfläche bereitzustellen, die Arbeiten gehen auch voran. Es wurden auch weitere Gelände in Berlin ins Gespräch gebracht, die jedoch immer abgetan wurden. Herrn BzStR Blesing ist keine weitere Fläche in Berlin bekannt, wo ein muslimischer Friedhof neu verortet wird oder verortet werden soll. Nr. 2 des Antrages: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Umwelt hat den Bezirk gezwungen, Bestattungsflächen in einer bestimmten Größenordnung langfristig aufzugeben. Das hat Gesetzeskraft. Die Unterhaltung von Friedhofsflächen kostet zudem sehr viel Geld, insbesondere die Straßenreinigung. Ohne, dass der Bezirk finanzielle Mittel vom Senat bekommt, ist es auch nicht möglich, die Entscheidung von 2007 aufzuheben und auf den aufgegebenen Flächen, muslimische Bestattungsflächen zu schaffen. Wie allerdings die Kirchen ihre Flächen gestalten, entzieht sich der Kenntnis und Kontrolle des Bezirksamtes. Bislang haben sich aber auch keine muslimischen Gruppen für zu erwerbende Flächen interessiert. Der Bezirk hat jedoch die Erfahrung gemacht, dass für viele Muslime mittlerweile die Nähe zur Moschee wichtiger ist als die Ausrichtung nach Mekka.

 

Herr Zaech bedankt sich für die Ausführungen und gibt zu bedenken, dass die Fläche am Columbiadamm verloren gehen könnte, wenn man sich um andere Flächen bemüht. Nr. 2 des Antrages würde er umformulieren wollen.

 

Herr Rämer erklärt für die SPD Fraktion, dass diese den Antrag ablehnen wird, weil die Fraktion den Standort Columbiadamm für immens wichtig hält.

 

Herr Wewer schlägt vor, den zweiten Teil seines Antrages umzuformulieren.

Frau Klein schlägt vor, den Antrag zu vertagen und die Fraktion aufzufordern, einen Änderungsantrag einzureichen.

Her Militz erklärt für die CDU Fraktion, den Antrag in der Form abzulehnen.

 

Herr Blesing wirft ergänzend ein, dass es in Neukölln insgesamt acht städtische Friedhöfe gibt, die zu klein sind, um für muslimische Bestattungen Flächen zu finden. Es ist sicherlich möglich, größere nichtgenutzte Felder auf kirchlichen Friedhöfen zu finden, auf denen man liberale Muslime bestatten könnte, dies müsste jedoch mit dem evangelischen Friedhofsverband Berlin Mitte vereinbart werden.

 

Herr Zaech fragt nach, ob es mit Hilfe des Bezirksamtes möglich wäre, einen Dialog zwischen den christlichen und muslimischen Gemeinden zu schaffen. Herr Blesing bittet um Verständnis, dass das nicht Aufgabe des Bezirksamtes sein kann und weist darauf hin, dass es für solche Angelegenheiten z. B. einen Integrationsbeauftragten für Berlin gibt.

 

Im Ergebnis wird der Antrag vertagt. Der Ausschussvorsitzende bittet um Mitteilung, falls die Fraktion den Antrag zurückziehen möchte.

 

   
    25.06.2014 - Ausschuss für Grünflächen, Natur- und Umweltschutz
    Ö 4 - im Ausschuss abgelehnt
    Frau Klein erklärt, dass die Grünen- bzw

Frau Klein erklärt, dass die Grünen- bzw. Linke - Fraktion eigentlich einen Änderungsantrag formulieren sollte, der aber nie eingereicht wurde. Insofern wird nunmehr nochmals der Ursprungsantrag besprochen.

 

Frau Fuhrmann stellt diesen nochmals vor. Der Inhalt sei noch aktuell. Eine Friedhofsfläche ist im neuen Gesetz zum Tempelhofer Feld nicht vorgesehen. Es wird aber eine muslimische Fläche dringend gebraucht. Vor 1/1/2 Jahren hat es ein Fachgespräch mit Pfarrer Herrn Quandt gegeben und es gab ein Angebot seitens des Verbandes, dass Flächen für muslimische Bestattungen genutzt bzw. welche erworben werden könnten. 

Herr Wagner fragt, ob bekannt ist, ob sich in absehbarer Zeit mit der vorgesehenen Friedhofserweiterungsfläche  am Tempelhofer Feld etwas bewegen wird? 

 

Herr Meseberg stellt fest, dass die Thematik schon einmal ausführlich erörtert wurde. Das Tempelhofer Feld liegt außerhalb der bezirklichen Möglichkeit. Aus Sicht der SPD Fraktion ist dieser Antrag abzulehnen, weil die Bemühungen seiner Auffassung nach außerhalb der bezirklichen Zuständigkeit liegen sondern eher in der des Senats.

Frau Koglin erklärt, dass auch sie den Antrag ablehnen wird, da zusätzliche Flächen nicht geschaffen werden, zumal der Friedhofsentwicklungsplan die Flächenaufgabe festsetzt. 

Herr Militz schließt sich dem an. Auf den Restflächen, die zur Verfügung stehen, könnten muslimische Bestattungen durchgeführt werden, was aber nicht angenommen wird.

 

Herr BzStR Blesing erklärt, dass durch die verschiedensten Wortmeldungen ersichtlich ist, dass viele Tatsachen durcheinander gebracht werden.

 

Herr BzStR Blesing stellt richtig:

 

Im Friedhofsentwicklungsplan (FEP) wurde in der vergangen Wahlperiode für Gesamtberlin in Abstimmung mit den Bezirken festgestellt, dass es in Berlin zu viele und zu große städtische Friedhofsflächen gibt, der Bedarf insgesamt aber zurück geht. In Neukölln gibt es acht städtische Friedhöfe. Und nur über diese kann man im Ausschuss auch beraten. Das sind ebendiese, die im Rahmen des FEP kritisch betrachtet wurden. Es wurde festgelegt, welchen Flächen mit welchen Fristen aufgegeben werden. Es wurde z.B. festgelegt, dass die Gesamtfläche des Urnenteils des Parkfriedhof Neukölln aufgegeben werden muss. Manche Friedhöfe (Köpenicker Straße z. B.) bleiben auch unangetastet. Man kann die Flächenaufgabe nicht einfach zurücknehmen, nur weil plötzlich ein Bedarf an muslimischen Bestattungen gesehen wird. Das ist ausgeschlossen. Der Friedhof am Columbiadamm ist auch kein muslimischer Friedhof. Wir haben auf dem Garnisonsfriedhof größere Einheiten im Sinne der Freiwilligkeit für muslimische Bestattungen bereitgestellt. Es gibt auch keine Ewigkeitsgräber, da diese nach dem Friedhofsgesetz gar nicht vorgesehen sind. Im Zuge der Aufgabe, Flächen für muslimische Bestattungen zu finden, hat der Bezirk angemahnt, dass er die Teilfläche des ehemaligen Friedhofs – die heutige Picknick Area - gern zurückhaben möchte. Der Senat hat das abgelehnt, da es die einzige Fläche des Flugfeldes mit Baumbestand etc. sei, die nicht hergegeben werden kann. Sodann gab es Begehungen mit Staatssekretären und dem Bezirk. Danach wurde eine Fläche westlich des Friedhofes, die ein Hektar groß ist, ausgewählt, auf der derzeit noch ein Softballfeld genutzt wird. Sportflächen dürfen nicht ohne weiteres aufgegeben werden. Es muss daher eine neue Fläche für eine Sportfläche geschaffen werden. Auch diesem Erfordernis hat der Senat entsprochen und eine Fläche für ein neues Softballfeld ausgewählt. Weiterhin wurde festgestellt, dass der Boden der zukünftigen Friedhofsfläche kontaminiert ist. Vor Bestattungsbetrieb muss diese daher saniert werden, was bedeutet, der kontaminierte Boden muss entfernt und neuer, unbelasteter Boden verfüllt werden. Der entsprechende Boden sollte aus dem Bau des geplanten Wasserbeckens stammen. Der Bau wurde jedoch durch gerichtliche Intervention des BUND verhindert. Damit wurden praktisch sämtliche Arbeiten gestoppt. Die Mittel für die Herrichtung der Fläche sind sowohl beim Senat vorhanden als auch in der bezirklichen Investitionsplanung enthalten. Im Ergebnis des Volksentscheides gibt es nun einem kompletten Stillstand des Gesamtverfahrens. Es werden die unterschiedlichsten Aussagen hierzu veröffentlicht, beispielsweise, dass die Bestattungsfläche ja ohne eingrenzenden Zaun eingerichtet werden könne, was natürlich nicht geht. Im Augenblick wird rechtlich bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und  Umwelt überprüft, ob es im Rahmen des Gesetzes noch möglich ist, die Erweiterung vorzunehmen.

Zudem wurde im Ausschuss mitgeteilt, dass es nicht mehr gebrauchte Flächen des evangelischen Friedhofsverbandes Mitte gäbe. Es gab es mehrere Gespräche mit Pfarrer Quandt. Dieser hat die unterschiedlichsten Ideen, wie er die Flächen anderweitig nutzen oder veräußern kann. Das Bezirksamt hat ihm die Möglichkeiten offenbart, dass dort z. B.  muslimisch bestattet werden könnte. Es entzieht sich  der Kenntnis des Bezirksamtes, inwieweit dort Gespräche statt gefunden haben und ob Herr Quandt diese Möglichkeit in Betracht zieht. Letztlich bedeutet dies, dass sich die Verbände der Muslime und diejenigen, denen die Flächen gehören, auseinander setzen müssen. Das Bezirksamt kann dort nicht eingreifen oder über einen BVV Beschluss über die Flächen verfügen. Das Bezirksamt sieht daher keine andere Möglichkeit einer Intention, als muslimische Bestattungsflächen am Columbiadamm anzubieten.

 

Herr Dräger legt dar, dass die Antragsteller offenbar nicht den Hintergrund verstanden hätten. Religiöse Richtungen sind äußerst schwierig zu einem Konsens zu bewegen. Es gibt vor allem verschiedene Anforderungen an das Begräbnisfeld. Man sollte den muslimischen Verbänden daher anheim stellen, sich selber entsprechende Flächen zu suchen und ihre Vorstellungen zu verwirklichen.

 

Frau Fuhrmann möchte die Aussage des Bezirksstadtrates und dessen Schlussfolgerung der Nichtverantwortlichkeit des Bezirkes nicht übernehmen. Sie sieht den Bezirk klar in der Verpflichtung, da der Bezirk für ordnungsgemäße Bestattungen zuständig ist und es daher fordern könne. Sie lobt, dass es Gespräche mit Herrn Quandt gegeben hat. Sie weist darauf hin, dass in dem Antrag auch deutlich „kommunale Friedhöfe“ formuliert sind. Sie sieht daher die Möglichkeit, sich für die Änderung des FEP einzusetzen, das ginge im Kleingartenentwicklungsplan auch. Insofern sollte die Verwaltung die Überlegung anstellen, wo Flächen zur Verfügung gestellt werden können.

 

Herr Scharmberg ist der Auffassung, dass Frau Fuhrmann die „kommunale Verantwortung“ zu eng auslegt. Die kommunale Verantwortung liegt seiner Auffassung nach beispielsweise darin, dass der Bezirk Baumaßnahmen begleitet. Für den Flächenverkauf des evangelischen Friedhofsverbandes ist das Bezirksamt aber nicht zuständig, sondern nur der Verband selbst. Kommunale Verantwortung heißt zudem auch nicht, dass der Bezirk Neukölln dazu verpflichtet werden kann, muslimische Bestattungsflächen zur Verfügung zu stellen.

 

Herr Wewer merkt an, dass es viele unterschiedliche religiöse Richtungen mit unterschiedlicher Auffassung zu einzelnen Bestattungsformen gibt. Auch bei den Muslimen sei die Spannbreite weit. Es gibt berlinweit keine Fläche mehr, man könne aber zumindest proaktiv reagieren. Die Regelung obliegt dann den Verbänden. Es geht darum, welche Flächen wir als Bezirk uns an Flächen für muslimische Bestattungen vorstellen könnten.

 

Herr BzStR Blesing erklärt, dass selbstverständlich Gespräche auf Senatsebene geführt wurden. Es ist aber sehr schwierig, die Vertreter der muslimischen Glaubensrichtungen an einen Tisch zu bekommen, weil diese sich selbst in deren unterschiedlichen Vorstellungen nicht einigen können. Die Verbände wollen ein Angebot vom Staat und sich nicht selber um Flächen kümmern, welche zu erwerben und zu unterhalten wären. Von daher ist es schwierig für den Bezirk, dort etwas zu tun. Zudem fordern sie vom Land Berlin eine bereit gestellte Fläche in der Nähe der Sehitlik Moschee. Andere Flächen kamen bisher nicht in Frage für die Verbände. Pfarrer Quandt hat das Angebot an die muslimischen Verbände gemacht, aber der Bezirk kann nicht dessen Flächen dafür kaufen, so dass der muslimische Verband diese dann nutzen kann. Das kann nur der muslimische Verband selbst bewerkstelligen. Vermittlungsangebote durch den Bezirk sind fehlgeschlagen.

 

Herr Wagner fragt nach, ob diese Ausführungen heißen, dass der Bezirk nun außen vor sei und die Muslime sich mit dem evangelischen Friedhofsverband einigen müsse. Herr BzStR Blesing bestätigt dies. Herr Wagner fragt, ob das Bezirksamt noch andere Ideen hätte. Herr BzStR Blesing weist darauf hin, dass es keine Zwangshandlungen geben kann. 

 

Herr Kanert legt dar, dass sich auf den städtischen Friedhöfen Neuköllns Menschen mit den unterschiedlichsten Religionen bestatten lassen haben, die Gräber sind nach Mekka ausgerichtet. Der Friedhof birgt verschiedene Angebote, daher handelt es sich auch nicht um einen muslimischen Friedhof. Vor der Einrichtung der Bestattungsflächen gab es zudem Gespräche mit den unterschiedlichsten Trägern. Nicht eine Glaubensströmung der Muslime hat sich bereiterklärt, einen Antrag auf Flächen zu stellen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat zum Bedarf eine Untersuchung geführt, die darüber hinaus Handlungsmöglichkeiten offeriert. Alle Berliner Flächen wurden untersucht. Beispielsweise wurden die Flächen der muslimischen Ausrichtung nicht aufgegeben, sondern dafür mussten Flächen auf dem Lilienthalfriedhof aufgegeben werden.

 

Frau Furhmann erbittet den Bericht aus der Studie über die Flächen Neuköllns im nächsten Ausschuss. Herr Kanert wendet ein, dass die Studie bei der zuständigen Senatsverwaltung eingesehen werden kann. Frau Fuhrmann besteht auf einer Vorstellung durch die Verwaltung.  

Die Ausschussvorsitzende nimmt den Vorschlag auf.

 

Herr Scharmberg bittet darum, den Antrag nunmehr zur Abstimmung zu bringen.

 

Frau Klein weist darauf hin, dass der Antrag auch im Integrationsausschuss abgelehnt wurde. Im Ergebnis wird der Antrag mit den Ja Stimmen der Fraktionen der Linken und Grünen, der Enthaltung der Piraten und der Gegenstimmen der Fraktionen der SPD und CDU abgelehnt.

 

 

 

 

 

 

 

   
    09.07.2014 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 11.2 - in der BVV abgelehnt
    Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

 

 

Das Bezirksamt möge sich beim Senat für folgende Positionen einsetzen:

 

  1. Anstelle des bisher für muslimische Bestattungen vorgesehenen zu Neukölln gehörigen Tempelhofer Feld-Areals am Garnisonsfriedhof ist eine andere geeignete Fläche in Neukölln zur Verfügung zu stellen.

 

  1. Die im Friedhofentwicklungsplan angeführten frei werdenden Flächen sind nach Bedarf auch für muslimische Bestattungen nutzbar zu machen. Dazu soll mittels Prüfauftrag in Erfahrung gebracht werden, inwieweit die Einrichtung muslimischer Gräberfelder auf kommunalen Friedhöfen unter Angleichung der Regelungen des Bestattungswesens (Liegedauer etc.) und gegebenenfalls der Verkauf aufgelassener Friedhofsflächen an muslimische Gemeinden möglich ist.

 

Der Beschlussempfehlung wird mit Stimmen der SPD, der CDU, gegen die Stimmen der LINKEN und der Grünen bei Enthaltung der Piraten zugestimmt.

Ö 7  
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