Drucksache - 0637/V
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: (Text siehe Rückseite)
Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen 33500
BezirksverordnetenversammlungDrucksache Nr.: 0637/V Mitte von Berlin Vorlage - zur Kenntnisnahme- Lebensgrundlage von Bienenvölkern ganzheitlich betrachten Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: Die Bezirksverordnetenversammlung hat auf ihrer Sitzung am 20.07.2017 beschlossen, folgendes Ersuchen an das Bezirksamt zu richten (Drucksache Nr. 0637/V):
Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, welche Standorte sich im Bezirk Mitte für die Ansiedlung von Bienenvölkern eignen und hierfür genutzt werden können. (z.B. Dachflächen von bezirkseigenen Liegenschaften).
Das Bezirksamt hat am 02.07.2019 beschlossen, der Bezirksverordnetenver-sammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen.
Auch wenn in der öffentlichen Wahrnehmung mit „Bienen“ zumeist Honigbienen assoziiert werden, ist die Förderung und Ansiedlung von Bienenvölkern im Sinne der urbanen Imkerei nicht vordringliches Ziel des Stadtnaturschutzes. Die zumeist als Freizeitbeschäftigung oder im Nebenerwerb ausgeübte Stadtimkerei ist zwar allgemein zu begrüßen, weil Honigbienen wichtige Bestäuber von Blütenpflanzen sind (u. a. für den Obst- und Gemüseanbau) und die Haltung von Bienen vielfältige positive Effekte hat, auch im Rahmen der Umweltpädagogik, Kulturlandschaftspflege und Produktion regionaler Naturprodukte wie Honig und Bienenwachs.
Gleichzeitig muss in einem stark verdichteten und bebauten Innenstadtbezirk wie Mitte auf die potenzielle Konkurrenz zwischen der Honigbiene als gezüchtetem Nutztier und den ca. 300 in Berlin heimischen, meist solitären Wildbienenarten hingewiesen werden. Wildbienen sind im Gegensatz zu Honigbienen bei den Nistplätzen und der Nahrungssuche oft anspruchsvolle Spezialisten und beispielsweise von den Pollen bestimmter Pflanzen abhängig. Die Honigbiene ist auf Grund ihrer fehlenden Spezialisierung weniger gefährdet als viele Wildbienenarten. Bei einer hohen und weiter zunehmenden Dichte an Honigbienenvölkern kann es auf den begrenzten Grün- und Freiflächen zur Nahrungskonkurrenz kommen, nicht nur zwischen Honig- und Wildbienen, sondern auch zwischen Honigbienenvölkern.
Schädliche Pestizide, intensive Landwirtschaft, stark genutzte und zu intensiv gepflegte Parkanlagen und Gärten sowie die zunehmende Überbauung und Versiegelung von blütenreichen Brach- und Ruderalflächen schaden Wild- und Honigbienen gleichermaßen.
Aus diesem Grund ist die Förderung von Bienennährpflanzen der eigentliche Ansatzpunkt, um Bienen zu fördern. Das Bezirksamt Mitte nimmt an dem Pilotprojekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in Kooperation mit der Deutschen Wildtier Stiftung teil. Bei diesem auf fünf Jahre angelegten Projekt soll gezeigt werden, dass es in urbanen Räumen möglich ist, Insekten zu schützen und zu fördern. Aktuell werden in Mitte der Mittelstreifen der Altonaer Straße zwischen Hansaplatz und Großem Stern, Rasenflächen am Rande des Geschichtsparks Moabit sowie Flächen im Spreebogenpark bienen- und insektenfreundlich hergerichtet. Die Aufnahme weiterer Flächen ab Herbst 2019 ist vorgesehen.
Der Wildbienenschutz hat auch einen positiven Effekt auf die Honigbiene, jedoch gibt es nicht zwangsläufig einen umgekehrten Effekt. Insofern ist nach Auffassung des Bezirksamtes keine besondere Förderung der professionellen oder hobbymäßig betriebenen Honigwirtschaft im Bezirk Mitte erforderlich.
A) Rechtsgrundlage § 13. i.V.m. § 36 BezVG B) Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung
keine
keine
Berlin, den 02.07.2019
Bezirksbürgermeister von DasselBezirksstadträtin Weißler |
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