Drucksache - 1222/III  

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

(Text siehe Rückseite)

Bezirksamt Mitte von Berlin

Abt. Stadtentwicklung

Bezirksverordnetenversammlung                                                                        Drucksache Nr.:

Vorlage - zur Kenntnisnahme –

über

Mauerseglerprojekt im Bezirk Mitte ermöglichen

Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 19.03.2009 folgendes Ersuchen an das Bezirksamt beschlossen (Drucksache Nr. 1222/III):

Das Bezirksamt wird ersucht, für die Aktion „Aufhängen von Nistboxen“ im Rahmen einer Mauersegler-Schutzaktion ein geeignetes Dienstgebäude zur Verfügung zu stellen, sofern dafür kein gesondertes Gutachten erforderlich ist.

Das Bezirksamt hat am   23.06.2009 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen.

Nachdem das Projekt Mauersegler in der Innenstadt im Ausschuss für Umwelt, Natur und Lokale Agenda vom Initiator des Projektes, der Stiftung „Die Tierpaten-Stiftung Pro Artenvielfalt“ vorgestellt worden ist, hat der Ausschuss das Projekt mit einem positiven Votum belegt.

Das Projekt wird unter fachlicher Beratung des Amtes für Umwelt und Natur im Bezirk Mitte konzeptionell und in der Umsetzung betreut. Der wissenschaftliche Sachverstand ist im Amt für Umwelt und Natur vorhanden. Mauersegler nisten in Mauernischen, vorzugsweise in Altbaubeständen. Sie halten sich nur kurze Zeit, nämlich während ihrer Nistphase in Europa auf, um dann wieder in Richtung Afrika zu fliegen, um sich dort in Südafrika für längere Zeit niederzulassen. Mauersegler gehören zu den nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Arten. Im Zuge der Umgestaltung in der Stadt, aber auch in ländlichen Siedlungsbereichen, werden diesen Vögeln, die zu den Gebäudebrütern gehören, die Nist- und damit die Brutstätten zerstört. Dieses Projekt bedarf der Koordination verschiedener Organisationseinheiten im Bezirksamt Mitte von Berlin.

Im vorliegenden Falle beteiligt sich die Abteilung Bildung und Kultur durch die Mitwirkung der Gotzkowsky-Grundschule, deren Leitung das Projekt unterstützt. Das Projekt dient hier vornehmlich auch der Wissensvermittlung im Rahmen der naturwissenschaftlichen Bildung und Erziehung von Grundschülern der entsprechenden Altersklassen. Es soll vermittelt werden, wie diese Vögel leben, welche Bedeutung die Gebäudebrüter im Kontext der Erhaltung und Förderung der Artendiversität haben und welchen Wert der fürsorgliche Umgang mit Natur und ihren Bewohnern für die Menschen hat. Gleichermaßen soll den Schülern die Bedeutung von Vielfalt, die Zusammenhänge von kontinentübergreifenden Naturprozessen und deren ökologische Übergänge nahe gebracht werden.

Der maßgebliche entwicklungspsychologische Einfluss auf die Schüler liegt dabei in der Erkennbarkeit von Naturprozessen und in der Entwicklung von Verantwortung für diese Prozesse.

Das Projekt wird begleitet von der Serviceeinheit GDM, die in die Maßnahmen zur Anbringung von Nisthilfen mit einbezogen werden muss.

Da Mauersegler keine Kotfahnen an Gebäudeteilen hinterlassen, wird die Bausubstanz in Folge der Ansiedlung von Mauerseglern nicht beschädigt.

Es wird erwartet, dass auch andere Schulen aus dem Bezirk Mitte sich durch die Pilotierung des Projektes in der Gotzkowsky-Grundschule anregen lassen, dieses methodische Instrument für die naturwissenschaftliche Bildung zu nutzen und sich ebenfalls zu beteiligen.

Das Projekt wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit mit der vom Naturschutzbund NABU erarbeiteten Ausstellung zu Mauerseglern begleitet.

Der Start des Projektes ist jetzt gesetzt, die Umsetzungsphase ist für spätestens März 2010 realisierbar.

Die Kosten, die bei der Umsetzung des Projektes entstehen, übernimmt die Stiftung „Die Tierpaten-Stiftung Pro Artenvielfalt“.

Rechtsgrundlage:  §13 i.V.m. §36 BezVG

Auswirkungen auf den Haushaltplan und die Finanzplanung:

a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:            Keine

b) Personalwirtschaftliche Ausgaben:                         Keine

Berlin, den

Dr. Hanke                                                                    Gothe

Bezirksbürgermeister                                                      Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung