Drucksache - 0866/III  

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht zu prüfen, welche Bereiche des Onlineangebots des Bezirksamts mehrsprachig gestaltet werden sollten, um die allerwichtigsten Informationen und Angebote der Bezirksverwaltung allen BewohnerInnen des Bezirks verständlich zu machen. Die Bereiche Kinderschutz und  Quartiersmanagement sowie Hinweise auf den Eingaben- und Beschwerden-Ausschuss der BVV oder die Möglichkeiten, diskriminierende Vorfälle im Bezirk zu melden sind vorrangig auf die Sinnhaftigkeit einer mehrsprachigen Darstellung zu prüfen. Eine Kooperation mit dem Senat und den übrigen Bezirksverwaltungen sowie dem Ausländerbeirat ist anzustreben. Sollte die mehrsprachige Darstellung von Onlineangeboten erfolgen, so sollen diese durch eine Kooperation mit  fremdsprachigen Medien sowie Hinweisen in den Bürgerämtern bekannt gemacht werden. Im Zuge des Verfahrens sollte zudem kritisch überprüft werden, ob die deutsche Darstellung der wichtigsten Verwaltungsangebote die Zielgruppen sachgerecht und ausreichend kommunikativ anspricht.

Begründung:

Das Onlineangebot des Bezirks Mitte enthält die wichtigsten Informationen zu den Leistungen der Bezirksverwaltung. Am Beispiel der Informationen zum Kinderschutz wird jedoch deutlich, dass sich die Informationen zwar an alle BürgerInnen des Bezirks richten, aber höchstwahrscheinlich von einem Teil der Bevölkerung nicht verstanden werden können. Es ist daher sinnvoll zu prüfen, welche elementaren Informationen und Angebote der Bezirksverwaltung in die wichtigsten Muttersprachen der im Bezirk Mitte lebenden Menschen übersetzt werden sollte. Eine solche Prüfung dient nicht dazu, Deutsch als einzige Amtssprache in Frage zu stellen. Sondern die wichtigsten Leistungen der Verwaltung auch wirklich allen MittebewohnerInnen verständlich zu machen. Das Onlineangebot des Bezirks bietet sich dafür als Plattform besonders an, weil es – anders als mehrsprachige Informationsbroschüren – keine materiellen Kosten zur Folge hat und leicht aktualisierbar ist.

Auch wenn der Umgang mit Computern und dem Internet nach wie vor längst nicht allen Menschen vertraut ist, so haben viele zumindest über ihre Kinder oder Enkel indirekten Zugang zu diesem Medium. Da sowohl der Senat als auch die anderen Bezirke mit dem Problem der sprachlich nicht alle erreichbaren Bürgerinformationen konfrontiert ist, bietet sich eine berlinweite Kooperation zu dieser Frage an. Mit den bezirklichen Ausländerbeiräten und den vielen fremdsprachigen Medien stehen kompetente Partner sowohl für die Erstellung als auch die Bekanntmachung von fremdsprachigen Internetangeboten zur Verfügung. Im Zuge des Verfahrens sollte zudem kritisch überprüft werden, ob die deutsche Darstellung der wichtigsten Verwaltungsangebote die Zielgruppen sachgerecht und ausreichend kommunikativ anspricht. Dies ist zum Beispiel beim Bereich Kinderschutz nicht der Fall.

Der BVV ist bis zum 31. Oktober 2008 zu berichten.