Drucksache - 0865/III  

 
 
Betreff: Frühkindliche Integration durch Kita-Besuch
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenBezirksverordnetenversammlung Mitte
Verfasser:Schauer-Oldenburg Bertermann von Dassel für die Fraktion 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
19.06.2008 
17. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin in der BVV abgelehnt   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag vom 10.06.2008
2. Beschluss vom 20.06.2008

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, in Kooperation mit dem Kita-Eigenbetrieb City – und sofern möglich in Kooperation mit anderen Bezirken und deren Kita-Eigenbetrieben – alle Eltern, die ihr Kind nicht mit dem 3. Lebensjahr in einer staatlichen oder privaten Kindertagesstätte angemeldet haben, schriftlich auf die Möglichkeiten des Kita-Besuches hinzuweisen. In dem möglichst nicht nur in Deutsch, sondern auch in der Muttersprache der Eltern verfassten Brief an die Eltern ist auf die besondere soziale und sprachliche Integrationsförderung der Kindertagesstätten und deren positive Wirkung auf spätere Bildungserfolge der Kinder hinzuweisen. Eine Liste mit Kindertagesstätten im jeweiligen Ortsteil, ihren AnsprechpartnerInnen sowie ein Gebührenüberblick ist dem Anschreiben hinzuzufügen. Eltern, die ihr Kind im letzten Jahr vor der Schule noch nicht an eine öffentliche oder private Kindertagesstätte angemeldet haben, sollen ebenfalls dergestalt angeschrieben werden; in diesem Brief ist explizit auf die Gebührenbefreiung im letzten Kitajahr vor der Schule hinzuweisen.

 

Begründung:

 

Viele Untersuchungen haben belegt, dass der Kitabesuch für Kinder, die nicht altersgemäß deutsch sprechen können, eine wichtige Voraussetzung für spätere Bildungserfolge ist. Sprachdefizite können in der Kita erkannt und durch gezielte Sprachförderung vermindert oder sogar ganz beseitigt werden. Und dies zu einem Zeitpunkt, in dem das Sprachvermögen von Kindern sich entscheidend entwickelt und schnelle Lernerfolge möglich sind. Solche Lernerfolge tragen nicht nur zur sozialen Integration bei. Sie sind auch die Voraussetzung, um die staatlichen Bildungsangebote wie Schulen und Bibliotheken nutzen zu können. Gute Sprachkenntnisse aller SchulanfängerInnen erleichtern den Schulen und ihren Akteuren zudem die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten. Der frühe Kitabesuch und die damit verbundene Möglichkeit zur individuellen Sprachförderung ist somit ein wesentlicher Baustein für die Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft. 

 

 
 

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