Drucksache - 0313/III
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(Text siehe Rückseite) Bezirksamt Mitte von Berlin Abteilung Stadtentwicklung Bezirksverordnetenversammlung Drucksache
Nr. Mitte von Berlin 0313/III ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Vorlage - zur Kenntnisnahme - über Parkraumdruck auf
Spree- und Fischerinsel mildern Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: Die Bezirksverordnetenversammlung
hat in ihrer Sitzung am 24.05.2007 folgende Anregung an das Bezirksamt
beschlossen (Drucksache Nr. 0313/III): „Das Bezirksamt wird
ersucht zu prüfen, wie der erhöhte Parkraumdruck durch die im Zuge der
Neugestaltung des Petrikirchplatzes und der Friedrichsgracht wegfallenden
Stellplätze für die Anwohner auf der Spree- und der Fischerinsel ausgeglichen
oder abgemildert werden kann. Es ist begrüßenswert,
dass durch die archäologischen Arbeiten und die Neugestaltung die städtebaulichen
Wurzeln der Bürgerstadt Cölln wieder erkennbar werden. Gleichwohl wird der
augenscheinlich schon heute bestehende Parkraumdruck in diesem Stadtraum
verstärkt. Insbesondere ist zu prüfen, ob durch die Ausweisung von
Anwohnerparkzonen, die Verlängerung der Parkraumbewirtschaftungszeiten in die
späten Abendstunden, die Ausweitung der Anwohnerparkberechtigungen auf
Teilgebiete der angrenzenden Parkraumbewirtschaftungszonen und die Anhebung der
Parkgebühren eine Verminderung des Parkraumdrucks zur Entlastung der Anwohner
erreicht werden kann. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass bei den im Bereich
zwischen Alexanderplatz, Schloßplatz und Gendarmenmarkt häufig stattfindenden
Großveranstaltungen in den betroffenen Gebieten eine erhöhte Nachfrage nach Parkplätzen
besteht.“ Das Bezirksamt hat am
09.10.2007 beschlossen, der Bezirksverordnetenversammlung dazu Nachfolgendes
als Schlussbericht zur Kenntnis zu bringen. Die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung, Abteilung II und X, hat dem Bezirksamt die Daten und
Stellplatzbilanzen zu den geplanten Straßenumbauten im Rahmen des
Bebauungsplanes I-218 geliefert. Diese wurden durch das Bezirksamt nochmals
verglichen mit den Daten aus dem Parkraumbewirtschaftungsgutachten zu den
Bestandsgebieten (Planungsgruppe Nord PGN im Auftrag des Bezirksamtes Mitte von
Berlin: "Bestandsaufnahme und Nachheruntersuchung zur
Parkraumbewirtschaftung im Bezirk Mitte", Kassel 2006, Endbericht und
Anlagenband Analyseergebnisse). Die Ergebnisse sind folgende: Durch die Neugestaltung der
Friedrichsgracht mit breiteren Gehwegen auf der Wasserseite (Spreekanal)
entfallen die bisherigen 26 Gehwegstellplätze. Auf der Häuserseite werden
allerdings Parktaschen für 11 Stellplätze neu gebaut. Auf dem Petriplatz und dem
dazwischenliegenden Teil der Brüderstraße entfallen 150 Stellplätze durch die
Neugestaltung. Allerdings entstehen dadurch auch 33 Stellplätze in der
Scharrenstraße und 8 Stellplätze in den Planstraßen 1 und 2. -
2 - Durch den Umbau der Breiten Straße
entstehen sogar statt vorher 65 dann 85 Stellplätze und 20 Fahrradstellplätze.
Es ist auch angedacht, die nach Umnutzung nicht mehr notwendigen
Sicherheitshalteverbote in der Brüderstraße und der Neumannsgasse aufzuheben.
Damit kämen weiter 50 Stellplätze hinzu. Insgesamt ergibt sich dann in der
Bilanz von wegfallenden und neu gebauten Stellplätzen ein Verlust von 64
Stellplätzen. Es ist auch darauf zu verweisen, dass es in dem neuen Baublock an
der Gertraudenstraße / Fischerinsel eine öffentlich zugängliche Tiefgarage mit
159 Stellplätzen gibt (1€ /h statt 2€/h in der Parkraumbewirtschaftungszone am
Petriplatz), die nach unseren Erhebungen des Bezirksamtes nur zwischen 16 und
19 % ausgelastet sind! Die Daten aus dem Gutachten
betreffen für die Fragestellung die beiden Teilverkehrszellen 252 (Zone 2 / vom
Schloßplatz bis zur Gertraudenstraße zwischen den Spreearmen) und 254
(Fischerinsel). In den beiden Teilverkehrszellen gibt es jeweils knapp 500
Stellplätze im öffentlichen Straßenland. Der Parkraumdruck ist allerdings nach
den Daten bei weitem geringer (50 bis 72 % Auslastung in der TZ 252 und 73 bis
84 % in der TZ 254) als in den Gebieten in der übrigen Friedrichsstadt,
insbesondere um den Gendarmenmarkt. Allerdings treten punktuell Überlastungen
auf, einmal im Bereich der Wohnhäuser in der Friedrichsgracht und auf dem
Parkplatz Fischerinsel 1 und 2. Auf der Fischerinsel wurde aber ein Großteil
der Parkplätze für die Eigentümer / Mieter privatisiert, so dass im
öffentlichen Straßenland nicht mehr so viele vorhanden sind. Von den vorgeschlagenen Maßnahmen
wurden zum 31.07.07 folgende umgesetzt: -
Ausweitung
der Bewirtschaftungszeiten bis 22 Uhr in beiden Bereichen -
Erhöhung
der Parkgebühr auf 2€/h im Bereich des Petriplatzes Für die Friedrichsgracht wird vom
Straßen- und Grünflächenamt Bewohnerparken vorgeschlagen. Dies wird von der
Straßenverkehrsbehörde zurzeit bei der sich in Erarbeitung befindlichen
polizeilichen Anordnung für die neue Straße geprüft. Ähnliches wird für den
Parkplatz Fischerinsel 1 - 2 geprüft. Hier ist allerdings zu beachten, dass es
wohl die Bewohner selber sind, die den Parkdruck erzeugen, und somit eine reine
Bewohnerzone keine Wirkung erzeugen würde. Rechtsgrundlage: § 13 i.V. mit §
36 BezVG Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung: a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben: keine
b) Personalwirtschaftliche Auswirkungen: keine
Berlin,
Dr. Hanke Gothe Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat
für Stadtentwicklung |
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