Drucksache - 1961/II  

 
 
Betreff: Keine Fanmeile im Spreebogen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenBezirksverordnetenversammlung Mitte
Verfasser:Dr. Stiller Bertermann für die Fraktion 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
   Beteiligt:Fraktion DIE LINKE
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
25.08.2005 
39. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Version vom 16.08.2005
2. Version vom 24.08.2005
3. Version vom 26.08.2005
4. Version vom 26.08.2005

Die Bezirksverordnetenversammlung fasst die folgende Entschließung:

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin freut sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und hofft, viele Gäste aus dem In- und Ausland in Berlin und im Bezirk Mitte begrüßen zu können.

 

Die Entscheidung des Berliner Senats, die Fanmeile während der WM 2006 im erst kürzlich eröffneten Spreebogenpark anzusiedeln, lehnt die BVV Mitte aber ab.

 

Die mit hohem finanziellen Aufwand gestaltete Grünfläche ist als Ort für eine zentralen Fan- und Sponsorentreffpunkt ungeeignet. Mit der Topografie des Geländes, den in den Park eingefügten Treppen und Rampen, den mehrere Meter hohen Kanten zum Uferweg sowie dem steilen Ufer zur Spree sind im Falle eines massenhaften Besuches der Fanmeile viele potientielle Gefahren verbunden.

 

Die Wiesen, Pflanzen und Bäume im Spreebogenpark werden durch eine Fanmeile, die von mehreren 10.000 Menschen besucht werden würde, irreparable Schäden erleiden. Es ist davon auszugehen, dass nach der WM 2006 dieser Park mit hohem personellen, finanziellen und zeitlichen Aufwand wieder hergestellt werden muss. Eine solch fahrlässige Nutzung einer mit großem finanziellen Aufwand gestalteten öffentlichen Grünanlage ist angesichts der knappen Mittel des Bezirks und des Landes unverantwortlich. Einen solchen Umgang mit öffentlichen Geldern lehnt die BVV Mitte ab.

 

Die Entscheidung des Berliner Senats, in der zweiten Hälfte der WM entlang der Straße des 17. Juni eine weitere Fanmeile einzurichten, zeigt, dass der Senat selbst den Spreebogenpark für nur begrenzt geeignet hält.

 

Die BVV Mitte fordert daher den Senat auf, die Standortwahl nochmals zu überdenken. Mit der Straße des 17. Juni steht ein erprobtes Areal für eine solche Großveranstaltung zur Verfügung. Mit dem dort vielfach erprobten Umweltmanagement lassen sich zwar nicht alle Beeinträchtigungen durch die Fanmeile vermeiden, aber im Gegensatz zum Spreebogenpark doch deutlich minimieren.

 

Grundsätzlich werden im Zusammenhang mit der WM 2006 nicht alle Schäden im öffentlichen Raum zu vermeiden sein. Die BVV Mitte erwartet, dass der Senat die betroffenen Bezirke von möglichen Kosten in diesem Zusammenhang freistellt. Die WM 2006 ist ein Ereignis von gesamtstädtischem Interesse. Es wäre daher unredlich, die Folgekosten auf die hoch belasteten Bezirkshaushalte abzuwälzen.

 

 

 
 

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