Drucksache - 1269/II
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Die
Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen: Das Bezirksamt wird aufgefordert, sich dafür einzusetzen,
dass der südliche Vorplatz des Bahnhofs Friedrichstraße
(Georgenstraße/Neustädtische Kirchstraße) anlässlich des Abschlusses seiner
Neugestaltung den Namen “Bernhard-Weiss-Platz” erhält. Begründung: Dr. Bernhard Weiss (1880-1951) war Jurist, in
den Jahren von 1927 bis 1932 Vize-Polizeipräsident von Berlin und eine
herausragende Persönlichkeit der deutschen Hauptstadt. Vor allem während seiner
Amtszeit setzte sich Bernhard Weiss mit großem persönlichem Mut für den Erhalt
der Demokratie im Deutschland der Weimarer Zeit ein. Als Leiter des
Staatschutzes und “ViPoPrä” führte er einen erbitterten Kampf gegen die
Schlägertrupps der NSDAP und ihren Berliner “Gauleiter” Goebbels. Dieser führte
gegen Weiss eine antisemitische Hetzkampagne übelster Art. Mit Weiss hatte
Goebbels einen Feind gefunden, der seiner Nazi-Ideologie entsprach: ein Bürger
jüdischer Herkunft und Repräsentant der Republik, im Nazijargon "Vertreter
des Systems". Weiss schlug zurück und überzog Goebbels mit mehr als 60
erfolgreich verlaufenden Prozessen. Zugleich bekämpfte er die Kampfformationen
der Kommunisten, die der Weimarer Republik ebenfalls feindselig
gegenüberstanden. Weiss floh 1933 über Prag nach London, wo er 1951 kurz nach
der Wiedererlangung seiner deutschen Staatsbürgerschaft starb. Der Antrag wird durch die Fraktion der
FDP zurückgezogen. |
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