Auszug - Möglichkeiten und Perspektiven - Konzeption - Arminius Makthalle Gesprächspartner: Michael Bahr, Geschäftsführer und Vorstand der markthallen Verwaltungsgenossenschaft eG  

 
 
20. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit
TOP: Ö 3.1
Gremium: Wirtschaft und Arbeit Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 01.12.2003 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 18:35 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll

Frau Matischok-Yesilcimen begrüßt Herrn Bahr und bittet ihn, über die Möglichkeiten und Perspektiven bzw

Frau Matischok-Yesilcimen begrüßt Herrn Bahr und bittet ihn, über die Möglichkeiten und Perspektiven bzw. Konzeption der Arminius Markthalle zu berichten.

 

Herr Bahr teilt zur Konzeption nur eines mit nämlich, dass es sich bei der Markthalle um eine Markthalle handelt. Das ist das Konzept, das es schon seit 100 Jahren gibt und das auch möglichst erhalten werden soll.

Die Markthallen Verwaltungsgenossenschaft hat sozusagen die “Segel gestrichen” und ist in Liquidation. Es wurde erkannt, dass der Betrieb der Markthallen nicht mehr weiter fortgesetzt werden kann, ohne in eine drohende Insolvenz zu gelangen. Aus diesem Grunde musste Herr Bahr dem Aufsichtsrat die Liquidation empfehlen. Das ist auch so geschehen. Nach zweijähriger Verhandlung mit der Berliner Großmarkt GmbH, der Eigentümerin des Gebäudes, konnte erreicht werden, dass die Berliner Großmarkt GmbH sämtliche Händler übernommen hat. Alle Händler haben neue Mietverträge angeboten bekommen, so dass der Betrieb fortgesetzt werden kann. Die Berliner Großmarkt GmbH will die Markthalle auch als Markthalle weiterhin erhalten. Es gibt keine Überlegungen, dort Gokartbahnen, Schwimmbäder o.ä. zu errichten. Es wird darum gekämpft, die restlichen Leerflächen (z.Zt. Leerstand von ca. 24 %) zu vermieten. Zu diesem Zwecke wurden auch Immobilienmakler eingeschaltet.

 

Frau Kliemann fragt nach, ob eine Bedarfsanalyse erstellt wurde.

 

Herr Bahr führt aus, dass eine Bedarfsanalyse nicht erstellt wurde. Man weiß, was man gerne hätte, was in der Halle fehlen würde. Das Problem besteht darin, die richtigen Betreiber zu finden. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass der kleinteilige Einzelhandel, so wie er eigentlich in einer Markthalle existiert, ein aussterbender Bereich ist. Ein sog. Tante-Emma-Laden hat keine Chance, hier mit den von den Discountern/Supermärkten angebotenen Preisen mitzuhalten.

 

Frau Dehmel fragt nach, worin der Optimismus der Berliner Großmarkt GmbH besteht, diese Markthalle weiter betreiben zu wollen.

 

Herr Bahr teilt mit, dass die vorhandenen Händler gehalten werden sollen und deren Existenzen gesichert ist. Was sich in den nächsten Jahren verändern könnte, kann heute keiner sagen. Es bestehen Verträge bis einschließlich 2005 bei einer Mietengarantie. Danach verlängert sich der Vertrag automatisch mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten zum Monatsende.

 

Auf die Frage von Herrn Krüger, ob nun verstärkt finanzkräftigere Leute für die Markthalle gesucht werden und ob dies Auswirkungen auf das Bild der Markthalle hat teilt Herr Bahr mit, dass man versucht, Mieter zu finden. Aber was für Mieter letztendlich gefunden werden, kann zur Zeit noch nicht gesagt werden. Es wird auf jeden Fall schwierig.

 

Frau Tromp-Koppes fragt betreffend der neuen Mieter (Norma und Schlecker) nach, ob die den gewünschten Erfolg gebracht und neue Kunden angezogen haben.

 

Herr Bahr legt dar, dass ein neuer Kundenlauf erzeugt wurde, der aber nicht unbedingt bei den anderen Händlern greift. Weiterhin hat die Bauverzögerung von Norma und Schlecker zu einer Abwanderung geführt, mit der man nicht gerechnet hatte.

 

Herr Ziermann ist der Auffassung, dass man sich über eine alternative Konzeption Gedanken machen muss, gerade weil jetzt noch die finanziellen Möglichkeiten vorhanden sind bzw. der Rückhalt durch die Großmarkt GmbH gegeben ist.

 

Herr Bahr betont, dass die Berliner Großmarkt GmbH mit Sicherheit eher in der Lage ist, einen Mietausfall zu verkraften, als es die Genossenschaft war. Die Genossenschaft hat von Anbeginn ihre Bestehens im Grunde genommen nur kostendeckend gearbeitet. Dieses Problem hat die Berliner Großmarkt GmbH sicherlich nicht. Allerdings wird auch darauf geschaut, ob die Markthalle kostendeckend arbeitet. Dies tut sie zur Zeit jedoch nicht.

 

Herr Ziermann merkt an, dass das Warten auf ein Ende der Markthalle keine Perspektive ist.

 

Herr Neuhaus fragt nach, ob Möglichkeiten bestehen, wenn evtl. größere Flächen gebraucht werden, bestehende Stände zu verrücken.

 

Herr Bahr führt aus, dass Möglichkeiten immer bestehen (wie auch bei Norma), aber zur Zeit nicht geplant und auch nicht gewollt sind.

 

Herr Ziermann bringt zum Ausdruck, dass es notwendig erscheint, sich hier längerfristig etwas Alternatives zu überlegen oder zumindest versucht wird auszuloten im Einvernehmen mit übergreifenden Perspektiven. Deswegen sieht Herr Ziermann die Möglichkeit des Spielraumes, der entstanden ist durch die Übernahme, hier ein umfassendes Konzept zu entwickeln.

 

Herr Bahr merkt an, dass man sich sicherlich Gedanken macht und auch plant, aber über Planungen wird nicht geredet. Darüber wird geredet, wenn sie in der “Tasche” sind, vorher nicht.

 

Herr Krüger fragt bei Herrn Bahr nach, ob er in irgendeiner Form eine Unterstützungsmöglichkeit des Amtes bzw. des Ausschusses sieht.

 

Herr Bahr führt aus, dass diese Möglichkeit zur Zeit nicht besteht. Er würde aber zu gegebener Zeit auf den Ausschuss bzw. auf andere Stellen im Amt zurück kommen. Es gibt Überlegungen, aber darüber möchte er im Moment noch nicht sprechen.

 

Frau Matischok-Yesilcimen bedankt sich bei Herrn Bahr für die Ausführungen.

 
 

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