Auszug - Produktionsbedingungen bildender Künstler/-innen im Bezirk - Atelierförderung und andere Förderinstrumente  

 
 
35. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Umweltschutz
TOP: Ö 2.2
Gremium: Bildung, Kultur und Umweltschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 10.12.2014 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:10 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll

Frau Hoff führt einleitend aus, Anlass zu diesem Tagesordnungspunkt sei die Tatsache gewesen, dass ein Atelierstandort im Schultheißquartier verloren gegangen ist. Dies habe der Ausschuss für Stadtentwicklung in einer seiner Sitzungen im Herbst 2014 thematisiert, an dieser Sitzung konnte jedoch der Atelierbeauftragte nicht teilnehmen. In Absprache mit Herrn Bertermann habe sie das Thema Atelierstandorte auf die TO gesetzt, es allerdings inhaltlich erweitert.

Der Atelierbeauftragte teilt mit, dass davon auszugehen sei, dass man auf dem freien Markt in diesem Jahr wahrscheinlich bis zu ca. 400 Ateliers verliere. Das Atelierprogramm bietet momentan ca. 800 Ateliers an. Davon befinden sich ungefähr 500 im Anmietprogramm (einige Sonderprogramme und 200 Atelierwohnungen). 80 % des Budgets gehen in Atelierräume von Privateigentümern und 20 % in landeseigene Objekte. Die Räume werden für 7,00 ? brutto warm angemietet und dann für maximal 4,00 ? brutto warm an die Künstler/-innen weitervermietet.

Der Atelierbeauftragte hat die Aufgabe, das Atelierbüro zu leiten, er ist beim Kulturwerk angesiedelt, welches zu 100 % vom Senat finanziert wird.
Abschließend berichtet er, dass vor einigen Wochen eine neue Initiative - ABBA (Allianz Berliner bedrohter Atelierhäuser) - gegründet wurde. Die Initiative vertritt ca. 500 Künstler/-innen und neun Atelierhäuser. Die Kompetenz in der Kulturszene zum Thema Raum wird jetzt mobilisiert. Im Rat der Künste wurde dazu eine AG Stadtentwicklung gegründet. Herr Schmidt ist dort mit vertreten und leitet die AG. Des Weiteren vermittelt er, dass auch eine AG Raum gegründet wurde, die schon drei Mal tagte. Insofern sei Potenzial, welches das Thema erkenne, da, das auch aktiv mit einbezogen werden muss. Er hoffe aber auch darauf, dass Förderinstrumente stärker genutzt oder neue aufgebaut werden.
 

Der Atelierbeauftragte teilt mit, dass davon auszugehen sei, dass man auf dem freien Markt in diesem Jahr wahrscheinlich bis zu ca. 400 Ateliers verliere. Das Atelierprogramm bietet momentan ca. 800 Ateliers an. Davon befinden sich ungefähr 500 im Anmietprogramm (einige Sonderprogramme und 200 Atelierwohnungen). 80 % des Budgets gehen in Atelierräume von Privateigentümern und 20 % in landeseigene Objekte. Die Räume werden für 7,00 ? brutto warm angemietet und dann für maximal 4,00 ? brutto warm an die Künstler/-innen weitervermietet.

Der Atelierbeauftragte hat die Aufgabe, das Atelierbüro zu leiten, er ist beim Kulturwerk angesiedelt, welches zu 100 % vom Senat finanziert wird.
Abschließend berichtet er, dass vor einigen Wochen eine neue Initiative - ABBA (Allianz Berliner bedrohter Atelierhäuser) - gegründet wurde. Die Initiative vertritt ca. 500 Künstler/-innen und neun Atelierhäuser. Die Kompetenz in der Kulturszene zum Thema Raum wird jetzt mobilisiert. Im Rat der Künste wurde dazu eine AG Stadtentwicklung gegründet. Herr Schmidt ist dort mit vertreten und leitet die AG. Des Weiteren vermittelt er, dass auch eine AG Raum gegründet wurde, die schon drei Mal tagte. Insofern sei Potenzial, welches das Thema erkenne, da, das auch aktiv mit einbezogen werden muss. Er hoffe aber auch darauf, dass Förderinstrumente stärker genutzt oder neue aufgebaut werden.
 

Frau Müller-Tischler ergänzt, dass es in Mitte 23 Atelierhäuser gibt. Davon sind sieben Standorte von der Schließung bedroht, sie sind in einer Liste aufgeführt. Weil das Bezirksamt selbst nicht Eigentümer der Immobilien ist und auch nicht (mehr) über eigene Fachräume verfügt, die zu Atelierzwecken zur Verfügung gestellt werden könnten, hat sich über die Jahre hinweg ein Zustand entwickelt, dass die damit im Zusammenhang stehenden Angelegenheiten nunmehr vom Land Berlin zentral geregelt werden. Des Weiteren vermittelt Frau Müller-Tischler, dass der BBK selbst seine größte Produktionsstätte im Wedding in der Osloer Straße habe, in der temporäre Nutzungen für die Herstellung von Kunstobjekten möglich sind.

 

Herr Schmidt teilt weiterhin mit, dass der Bezirk Mitte nach Kreuzberg der angesagteste Bezirk hinsichtlich der Nachfrage nach Atelierräumen ist. Dort befinden sich die meisten Ateliers (20 % des Bestandes). Aber in Mitte neue Ateliers zu finden sei sehr schwer.

Berlin benötige in den nächsten 5 bis 10 Jahren rd. 2.000 Ateliers, so dass man gut einem Drittel der Künstler/-innen in Berlin seriöse und bezahlbare Ateliers anbieten könnte. Wären davon im Bezirk Mitte 10 % (20 bis 40 Ateliers pro Jahr) möglich, wäre das schön. In den Außenbezirken werde man das sicherlich schaffen. Theoretisch könnte man das Anmietprogramm unendlich erhöhen. Die Mieten steigen, aber man könnte sie irgendwie hinterher subventionieren. Somit hätte man in den nächsten 5 Jahren 50 neue Ateliers geschaffen und das Programm hätte seinen Beitrag dazu geleistet.

Eine andere Möglichkeit sehe man in landeseigenen Grundstücken oder Gebäuden. Aber wo könnte es entsprechende Raumpotenziale, Nachverdichtungspotenziale für Ateliers, für Atelierneubauten geben?

Abschließend vermittelt Herr Schmidt dem Ausschuss, dass eine Studie mit dem Büro Raumlabor durchgeführt wurde. Das Buch fasst Atelierhäuser zusammen, macht auch Vorschläge, wie Neubauten aussehen könnten mit niedrigen Baukosten, macht auch eine Raumanalyse etc. Ein Exemplar der Studie wird dem Ausschuss übergeben.

 

Frau Müller-Tischler ergänzt, dass der Bezirk Mitte vieles aus wirtschaftlichen Gründen abgeben musste und somit keine Handlungsspielräume und keine Förderinstrumente mehr zur Verfügung stehen, um Künstler/-innen Atelierräume zur Verfügung zu stellen. Ein Förderinstrument, über das der Bezirk Mitte nach wie vor verfügt, sind die Räume für Präsentationen von Kunst, von bildender Kunst, von interdisziplinären oder multimedialen Kunstformen, also die bezirklichen Galerien.

Ein weiteres Förderinstrument in Mitte ist die KinderKunstWerkstatt in der Schönwalder Straße 19, wo Kunst nicht von professionellen, freiberuflichen Künstler/-innen entsteht, sondern von Kindern und Schülern/-innen unter deren Anleitung. Die KinderKunstWerkstatt ist Partner der Kindertagesstätten und der Familien, wenn es um bildnerisches Gestalten geht. Dort arbeiten Kunstpädagog/-innen und Künstler/-innen auf Honorarbasis eng mit den Bildungsträgern zusammen. Zudem werden im Rahmen der Kulturellen Bildungsverbünde, im Programm Kunst in Schulen und für die Jugendkunstschule Künstlerinnen und Künstler für die Projektarbeit im Bereich der Kulturellen Bildung gefördert. Der Bezirk Mitte gibt jährlich dafür ca. 150.000 ? aus.

 

Die Frage von Herrn Bertermann nach den o.g. sieben bedrohten Atelierhäusern in Mitte beantwortet Frau Müller-Tischer dahingehend, dass es sich um das Atelierhaus Klosterstraße 44, Haus Schwarzenberg e.V. in Alt-Mitte, das Stadtbad in der Gerichtsstraße 65, Lehrter Straße 17 in Moabit, das Schultheißgelände, die Panke-Höfe in der Gerichtsstraße 23 und die Wiesenburg in der Wiesenstraße 55 handelt.

Zum Haus Schwarzenberg teilt sie mit, dass der Nutzungsvertrag 2015 endet.

 

Herr Schwanhäußer fragt nach, welches Gremium sich mit den sieben bedrohten Atelierstandorten beschäftigt?

Frau Weißler teilt mit, da es sich um keine Häuser im Besitz des Bezirks Mitte handelt, könne der Bezirk Mitte nur über Diskussionen und öffentliche Ansprachen Einfluss nehmen.

 

Herr Schmidt führt ergänzend aus, dass er ein inoffizielles Liegenschaftskataster zusammenstellt. Eine erste Zusammenkunft wird es dazu am 12.12.2014 geben.

 

 

 

 

 
 

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