Auszug - Gespräch mit der Geschäftsführung des Jobcenters Berlin-Mitte und Information über den Jobpoint (ca. 60 Minuten) Be: Herr Schneider, Frau Hansen
Der Vorsitzende, Herr Lüthke, begrüßt Frau Hansen. Sie vermittelt, dass der JOB POINT Stellenangebote anbiete. Jede/r Bürger/-in des Bezirks Mitte könne hier Angebote entnehmen. Freiwilligkeit und Anonymität sollen gewahrt werden. Jede/r Bürger/-in, die/der in den JOB POINT kommt, kann selbst nach Stellenangeboten schauen, kann, wenn sie/er es möchte, Gespräche führen. Es können Termine gemacht werden und sie/er werde beraten. Die Mitarbeiter/-innen geben Berufsinformationen weiter. Man arbeite nicht im Auftrag des Jobcenters. Die Beratung erfolge auf eigener Initiative. Parallel dazu biete man regelmäßig für Interessierte Veranstaltungen durch, um zu vermitteln, wie man Informationen als E-Mail Online weiterleiten könne. Wenn viele Bewerbungen ohne Erfolg geschrieben wurden, werde man unterstützend zur Seite stehen in Form von Workshops. Im kommenden Jahr werde man sich auf Minijobber konzentrieren. Viele müssen Minijobs als ihre Haupttätigkeit umsetzen. Man möchte diese Menschen unterstützen und sie in Vollzeit bringen. Man werde dazu mit dem Jobcenter enger zusammen arbeiten. Anschließend spricht sie die sehr guten Vermittlungserfolge an. Abschließend teilt sie mit, dass sich der JOB POINT bis Ende 2014 in der Förderung befinde. Man hoffe auf eine Weiterführung. Man baue ein Netzwerk aus, in dem man viele Veranstaltungen mit Unternehmen durch führe.
Frau BD Westphal (CDU) fragt nach dem Begriff GSUB. Wie ordne sich das Verhältnis zwischen Jobcenter und Senat ein. Des Weiteren möchte sie wissen, wie man an die Unternehmen heran komme. Frau Hansen teilt mit, dass der U25-Bereich einen enormen Unterstützerbedarf dar stelle. Die Jugendlichen haben im JOB POINT die Möglichkeit, im Ausbildungsparkour ein relativ unbeschwertes Zusammentreffen der Unternehmen umsetzen zu können. Anschließend erläutert sie den Begriff GSUB=Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung. Die Gesellschaft sei der Träger, der das Konzept umsetze. Finanziert werde der JOB POINT von der Senatsverwaltung und vom Jobcenter. Abschließend teilt Frau Hansen mit, wie man an die Unternehmen heran komme. Man mache eine Kaltakquise, auch nutze man das Internet und die Medien. Man erhalte keine Stellen über das Jobcenter.
Herr BD Lötzer (Die Linke) fragt nach, ob ein JOB POINT hilfreich sei und dass die Unternehmen ermuntert werden, ihre Jobangebote zu melden. Frau Hansen teilt mit, wenn man eine passgenaue Vermittlung machen möchte, müsse man schon die Unternehmen kennen. Sie schaue sich viele Unternehmen vor Ort an. Man könne so viel besser einschätzen. Auch schaue man, dass der Mindestlohn eingehalten werde. Der Fokus auf Zeitarbeit werde reduziert.
Auf die Frage von Frau BV Dr. Reuter (Die Linke), ob das Konzept der Jugendberufsagentur bekannt sei, verneint Frau Hasen. Hier sollen in einem POINT verschiedene Jobcenter, Jugendamt und Vermittlungsfirmen zusammen arbeiten.
Herr BV Vierhufe (SPD) meint, da es mehrere JOB POINTs in Berlin gäbe möchte er wissen, ob diese vernetzt seien. Des Weiteren möchte er wissen, mit wem das JOB POINT zusammen arbeite. Frau Hansen teilt mit, dass man mit anderen Trägern vernetzt sei, um Unternehmerkontakte zu nutzen.
Auf die Frage von Herrn BV Rauskolb (CDU) wie viele JOB POINTs es außer in Neukölln und Mitte gäbe, teilt Frau Hansen mit, dass am 06.12.2013 in Charlottenburg-Wilmersdorf ein JOB POINT eröffnet wurde und es gäbe noch einen JOB POINT in Zypern. Ein weiterer JOB POINT sei noch in einem anderen Bezirk geplant.
Herr BzStR von Dassel teilt ergänzend aus der Presse mit, dass das Jobcenter Mitte aus Hartz IV-Mitteln finanziere. Diese Mitteilung sei richtig, sei aber kein Skandal, sondern das Verwaltungskostenbudget des Jobcenters sei unter ausgestattet. Man müsse schauen, in welchem Moment man es in welcher Art verstärke. Das Jobcenter habe im Februar 2013 errechnet, dass man einen ca. 8 Mio. ? Verstärkungsbedarf benötige. Den Verstärkungsbedarf musste man im November 2013 abrufen, weil die Gehälter der Mitarbeiter/-innen nicht mehr hätte gezahlt werden können. Herr von Dassel betont, dass man keine Diskussion führen könne, denn das Jobcenter selbst werde in den Verwaltungskostenhaushalt nach der Umschichtung von 8 Mio. ? immer noch Mittel zurück geben. Angesichts der veränderten Instrumentenlage seien die Jobcenter nicht mehr in der Lage, Geld vollumfänglich aus zu geben. Die Instrumente haben sich verändert, es gäbe keine Entgelte mehr. Im Koalitionsvertrag auf Bundesebene sei das Thema angesprochen. Das Jobcenter erhalte pro erwerbshilfefähigen Empfänger mehr Geld, als andere Bezirke und noch einmal mehr Geld, als z. B. in Bayern. Man möchte die Bereiche nicht mehr trennen. Auch werde es ein Team für Neukunden im U 25-Bereich geben.
Hinsichtlich der Trägerpauschale vermittelt Herr von Dassel, dass es viele Klagebriefe gäbe. Das Jobcenter diskutiere mit den Trägern, weil die Träger finanzielle Probleme haben, wenn Plätze nicht besetzt seien und sie weniger Geld erhalten, obwohl sie die Werkstätten, das Personal und die Sachkosten zur Verfügung stellen. Herr von Dassel betont, dass er die Argumentation der Träger gut nach vollziehen könne, die Angebote abgegeben haben. Wenn das Jobcenter nicht in der Lage sei, die Plätze zu besetzen, sei das kein finanzielles Risiko für die Träger. Die Träger können ihre Mitarbeiter/-innen 4 Wochen lang nicht ohne Bezahlung arbeiten lassen. Das Jobcenter hingegen sehe das anders. 80% der nichtbesetzten Plätze werden finanziert, 20 % sei unternehmerisches Risiko.
Frau BD Dr. Ernst (SPD) fragt nach dem Krankheitsstand im Jobcenter Mitte. Des Weiteren möchte Sie wissen, ob bekannt sei, dass sich Menschen über Online bereichern? Hinsichtlich von jugendlichen Zuwanderern aus Europa mit Sprachdefiziten und unterschiedlichen Schulabschlüssen möchte sie wissen, welche Angebote es für sie gäbe? Herr von Dassel teilt mit, dass der Krankenstand unterschiedlich zwischen Agenturangestellten und kommunalen Angestellten sei. Man müsse dabei berücksichtigen, dass die befristet beschäftigten Angestellten weniger krank seien. Dienstkräfte des Jobcenters werden jetzt ein Anwesenheitsverbesserungskonzept erarbeiten. Die kommunalen Angestellten seien deutlich länger und öfter krank, als die Angestellten bei der Agentur. Man müsse dabei berücksichtigen, dass die befristet Angestellten weniger krank seien. Man werde jetzt ein Anwesenheitsverbesserungskonzept erarbeiten. Man hoffe durch die 3 Standorte und durch die deutlich besseren Büroräume und deutlich bessere Personalausstattung einiges an krankheitsauslösende Faktoren zu minimieren. Hinsichtlich der jugendlichen Zuwanderern aus Europa teilt Herr von Dassel mit, dass man von der Trägerversammlung um einen Bericht bat, um wie viele Mensches es sich handele, die Leistungen beziehen. Man wisse nicht, wie sich das ab 1.1.2014 verändere.
Herr BD Lötzer (Die Linke) regt an, über bestimmte Punkte direkt mit Herrn Schneider ausführlich zu diskutieren. Auch regt er an, eine härtere Position gegenüber der Agentur anzustreben.
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