Auszug - Fluglärmbelastung Flughafen Berlin-Tegel im nördlichen Bereich des Bezirks Mitte - Gesundheitliche Beeinträchtigung der Bevölkerung?-  

 
 
8. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Gleichstellung
TOP: Ö 2.2
Gremium: Gesundheit und Gleichstellung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 27.09.2012 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:30 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 121
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
 
Wortprotokoll

Eingehend führt der Vorsitzende, Herr Radloff-Gleitze aus, bedingt durch die nicht rechtzeitig eröffnetes Flughafens Berlin-Schönefeld (BER)

Eingehend führt der Vorsitzende, Herr Radloff-Gleitze aus, dass durch den nicht rechtzeitig eröffneten Flughafen Berlin-Schönefeld, der Flugverkehr verstärkt über dem Flughafen Berlin-Tegel stattfindet.

Durch zusätzliche Flüge von Air Berlin und Lufthansa sei ein  erheblicher Anstieg der Flugbewegung gegeben.

Im Ausschuss für Eingaben und Beschwerden gab es eine Beschwerde eines Bürgers der vom Fluglärm betroffen war. Die Antwort dazu erfolgte von BzStR´in Frau Weißler.

 

Die Beschwerde wegen des Nachtflugverbotes von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr ging ursprünglich an die BVV Reinickendorf. Der Bezirk Reinickendorf und die BVV Mitte haben sich dagegen ausgesprochen.

Abschließend führt der Vorsitzende, Herr Radloff-Gleitze, aus, dass Flüge nicht mehr vor 6:00 Uhr, aber erheblich mehr über den ganzen Tag verteilt starten. Abschließend führt er aus, dass es in den letzten Tagen kaum Landungen nach 23:00 Uhr gegeben hat, welches sich jedoch jederzeit wieder ändern könne.

 

Lärm und Gesundheit

Herr Dr. Schenkel führt aus, dass Lärm negative gesundheitliche Auswirkungen hat. Es gibt verschiedene Internationale Studien zu diesem Thema, die bei der Weltgesundheitsorganisation vorliegen und veröffentlicht werden.

Die besten Studien gibt es jedoch zum Thema Verkehrslärm. Mehrere publizierte, wissenschaftliche Hinweise besagen, dass Verkehrslärm zu chronischen Erkrankungen und insbesondere zur Bluthochdruck führt. Bei den unmittelbaren Anwohnern kann es auch zur Herzinfarktrisiko und Folgeerkrankungen wie Schlaganfall führen.

 

Für den Fluglärm liegen entsprechend zu wenige Daten vor, weil dies schwieriger als der Straßenlärm zu erfassen sei. Es gibt jedoch in verschiedenen Studien Hinweise darauf, dass sich der Fluglärm so ähnlich wie der Straßenlärm verhält.

 

Weiterhin führt Herr Dr. Schenkel aus, dass im Bereich Schönefeld eine Lärmteppichberechnung für alle Berliner Bezirke vorhanden sei. In Tegel gibt es vermutlich keine Lärmteppichberechnung.

 

Frau Briest (Bündnis 90/ Die Grüne) fragt nach, wie die Feinstaub und Abgasbelastung in den Ein und Ausgabeschneisen eingeschätzt wird und ob dieser sich über die "Atmosphären Schichten" über die Stadt verteilt.

Herr Dr. Schenkel antwortet, dass aus Gewichtsgründen in der An- und Abflugsphasen teilweise im Tonnenbereich Kerosin abgelassen werden muss. Man könne davon ausgehen, dass eine Feinstaubbelastung besteht. Im Ganzen sei dies schwer auszuwerten, da Herrn Dr. Schenkel hierzu keine Daten/Gutachten vorliegen.

 

Weiterhin fragt Frau Briest nach, welche Möglichkeiten der Bezirk als Bezirksverordnetenversammlung gegen den Fluglärm nach 22:00 Uhr, unternehmen kann.

 

Herr BzStR Dr. Hanke antwortet, dass dies der Geschäftsbereich von Frau BzStR´in Weißler sei.

Weiterhin führt er aus, dass er bereits den zuständigen Senator gebeten hat, mit den Sondergenehmigungen nach 22:00 Uhr und vor 6:00 Uhr restriktiv zu sein. Es wurde zugesagt, die Sondergenehmigungen auf die absoluten Ausnahmen zu beschränken.

Abschließend führt Herr BzBm Dr. Hanke aus, dass der Bezirk nicht über Ab- und Landedaten verfügt. Er schlägt vor, eine Entschließung oder einen Antrag zu fassen, indem deutlich gemacht wird, dass das Bezirksamt sich gegen den Fluglärm einsetzten soll.

 

Der Vorsitzende, Herr Radloff-Gleitze, führt aus, dass Frau BV Fünfstück (Die Linke) eine Entschließung zu dem Antrag der Fraktion (Bündnis 90 / Die Grüne), die in der letzten BVV beschlossen wurde, an Herrn Radloff-Gleitze vorgelegt hat.

 

 
 

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