Auszug - Integration von behinderten Menschen in die Arbeitswelt fördern - Teil II  

 
 
4. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Ordnungsamt
TOP: Ö 4.1
Gremium: Wirtschaft, Arbeit und Ordnungsamt Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Mo, 26.03.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:10 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Sitzungsraum 239/240
Ort: Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
0229/IV Integration von behinderten Menschen in die Arbeitswelt fördern - Teil II
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDBezirksamt Mitte von Berlin
Verfasser:Mahr Matischok 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll

Frau Matischok-Yesilcimen führt aus, dass die Intention des Änderungsantrags der Fraktion Bü90/Grünen sehr gut ist, jedoch sollte dieser als eigener Antrag eingebracht werden.

 

Sie schlägt vor, den Änderungsantrag zurückzuziehen und als Ausschussantrag zu formulieren, so dass der Ursprungsantrag ebenfalls abgestimmt werden kann.

 

Die einbringenden Fraktion Bü90/Grünen stimmt dem zu und zieht den Änderungsantrag zurück, der Text dieses Antrags wird als Ausschussantrag eingebracht:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, im Hinblick auf die Integration behinderter Menschen in die Arbeitswelt, Kontakt mit unterschiedlichsten Förderschulen aufzunehmen. Dieser Kontakt soll dem Austausch der Beteiligten dienen, wie eine Strategieänderung im Bereich der Inklusion aussehen und gelingen kann.

 

Begründung:

Das Konzept der Arbeit behinderter Menschen in Werkstätten verzögert die Realisierung der UN Konvention. Es ist wichtig, sich notwendigen Schritten hin zu einer inklusiven Gesellschaft nicht länger zu verschließen. Die Abgrenzung, die Behinderte im Werkstattmodell erfahren, muss sich ändern. Die Gesellschaft muss sich ihrer Vielfalt öffnen. Dieser Vorgang kann durch eine Ausgrenzung in Werkstätten nur verzögert, wenn nicht gar verhindert werden. Es sollte für Firmen in Zukunft selbstverständlich sein, ArbeitnehmerInnen zu beschäftigen, die Vielfalt ausstrahlen und auch leben. Angepasst an die individuellen Leistungsmaßstäbe können die Beschäftigten unterschiedlichste Arbeiten erledigen und können so Teil der gesamten Arbeitnehmerschaft sein. Behinderte dürfen nicht länger ausgegrenzt werden. Vielmehr müssen sie als gleichwertiger Teil der Gesellschaft Respekt und unkomplizierten Umgang erfahren.

Ein Festhalten am Werkstattmodell verzögert die gleichberechtigte Teilhabe benachteiligter Menschen und ist nicht länger tragbar. Die Fraktion fordert eine Realisierung der in der UN Konvention formulierten Tatsachen.

 

Der Ausschussantrag wird einstimmig angenommen (11 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen).

 

Anschließend wird der Ursprungsantrag abgestimmt und einstimmig angenommen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht in Anlehnung an die Drs 2001/III auch Kontakt mit den im Bezirk Mitte ansässigen Werkstätten für behinderten Menschen aufzunehmen, um insbesondere den Bedarf an  Gelegenheiten für den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt u. a. für Arbeitstrainingsmaßnahmen oder Praktika zu eruieren und unterstützend zu wirken.

 

Begründung:

Ziel der Werkstätten für behinderte Menschen ist die Überleitung und Integration von behinderten Menschen in den ersten Arbeitsmarkt. Nicht viele aber einige Menschen schaffen diesen Schritt. Allerdings bedarf es dafür auch Angebote auf dem ersten Arbeitsmarkt insbesondere als Integrationsfirmen für Arbeitstrainingsmaßnahmen, für Praktika und für Außenarbeitsstellen der Werkstätten für behinderte Menschen. Dies gilt es zu unterstützen, indem Firmen in Berlin Mitte für diesen Ansatz gewonnen werden.

 

Der Ursprungsantrag wird einstimmig angenommen (9 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen).

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen