Auszug - SprachmittlerInnen im Gesundheitsamt Mitte  

 
 
38. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit
TOP: Ö 1.2
Gremium: Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 28.10.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 18:10 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Busse teilt mit: Der Hauptteil der Sprachmittlerinnen wird im Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung eingese

Herr Busse teilt mit: Der Hauptteil der Sprachmittlerinnen wird im Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung eingesetzt. Im Zentrum gibt es zwei Gruppen – polnisch, russische, bulgarische Sprachkreise mit ca. 45 % und vietnamesische Sprachkreise mit ca. 45 %. Behinderte Menschen haben eine höhere Verständigungsschwierigkeit, die einen Gebärdendolmetscher benötigen. Mitte hat hier zwei bis drei Fälle im Jahr. Die notwendigen Kosten werden erstattet. Gleiches gilt auch für Sprachdolmetscher. Anschließend vermittelt Herr Busse, dass für Honorarkräfte durchschnittlich im Jahr 15 Tsd. € ausgegeben werden. Für die Gebärdendolmetscher gibt der Bezirk im Jahr ca. 400,00 €.

 

Frau BV Fried (SPD) meint, dass 400,00 € nicht viel seien und fragt, ob die Gebärdendolmetscher zu wenig benötigt werden. Herr Busse teilt mit, dass es sich nur um 3 bis 4 Fälle im Jahr handelt, wo sie benötigt werden. Die Gebärdendolmetscher werden von der Senatsverwaltung festgelegten Durchschnittssätzen bezahlt.

Herr BV Böttrich (Grüne) möchte wissen, ob Gebärdendolmetscher nur hinzugezogen werden, wenn ein konkretes Verwaltungsverfahren läuft. Herr Busse teilt mit: Das Gesetz sagt: im Verwaltungsverfahren. Bei einer Beratung, was kann man für einen Antrag stellen, ist nach Auffassung des BA Mitte der vorbereitende Teil des Verwaltungsverfahren. Wenn jemand mit einem Anliegen das Amt aufsucht, kümmert man sich natürlich darum oder die Betroffenen bringen dann einen Gebärdendolmetscher mit. Schwierig wird es nur, wenn jemand in die Sprechstunde ohne Vorinformation kommt.
Herr Böttrich bezieht sich auf die Sprachmittler, die zu 90 % polnisch, russisch, bulgarisch sprechende Sprachmittler sind, dass der Bezirk aber noch andere Bevölkerungsstrukturen aufweist. Herr Busse teilt mit, dass im Großraum der Potsdamer Straße tatsächlich diese Sprachmittlerfähigkeiten gefragt seien. In der Ruheplatzstraße in Wedding sind türkische Sprachmittler gefragt. Auch könne man sich durch eine eigene Dienstkraft bei türkischen Migranten/innen über diesen Weg helfen. Herr BzStR Dr. Hanke teilt ergänzend mit, dass vielen Menschen mit Migrationshintergrund der deutschen Sprache mächtig seien. Er weist in diesem Zusammenhang auf das Projekt der Integrationslotsen hin, so dass im Zweifelsfall über dieses Projekt im Sinne einer rechtsfähigen Beratung kurdisch, türkisch, arabisch, russisch, teilweise auch serbisch-kroatisch angeboten werden kann. Dadurch, dass die Zusammenarbeit zwischen den Integrationslotsen und dem Gesundheitsamt sehr intensiv sei, hat das BA eine Spezialmöglichkeit, die im Zweifelsfall auch im Rahmen von Begleitung genutzt wird.
Weiterhin teilt Herr Dr. Hanke mit, dass es Sprachschwierigkeiten bei der ersten Generation gibt. Hier sei das Gesundheitsamt nicht unmittelbar betroffen. Stärker seien Krankenhäuser und ambulante Pflegedienste betroffen. Mittlerweile gibt es bei den ambulanten Pflegediensten eine Spezialisierung. Es wurden Sprachkundige eingestellt. Auch macht es sich zunehmend bemerkbar, auch in den Krankenhäusern, dass es immer mehr Ärzte und Krankenschwestern/Krankenpfleger mit Migrationshintergrund gibt. Bei Informationsmaterial zur Vorbereitung von Operationen gibt es eine spezielle Datenbank, die in fast allen Sprachen abrufbar sei.


 

 
 

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