Auszug - Informationen über Beach Mitte / Möglichkeiten der Kooperation mit dem Bezirksamt Mitte  

 
 
29. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 4.1
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 21.09.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:05 - 18:55 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Looff, begrüßt Herrn Eckardt von Beach Mitte

Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Looff, begrüßt Herrn Eckardt von Beach Mitte.

Herr Eckardt dankt für die Einladung und teilt anhand einer Powerpoint-Präsentation mit, dass er heute nichts Neues dem Ausschuss vorstellen möchte oder Beschlüsse erwirken möchte, sondern er berichtet darüber, was sich im letzten Jahr getan hat, die Weiterentwicklung des Geländes verbunden mit Laufzeitverlängerung, mit Möglichkeiten einer ganzjährigen Nutzung und den damit verbundenen Problemen. Aus Sicht von Beach Mitte sei viel geschehen. Ein wesentlicher Punkt war der einstimmige BVV-Beschluss, der diesen Weg für dieses Gelände befürwortete. Nach seinem Kenntnisstand sei noch nicht geklärt, ob der Flächennutzungsplan noch einmal geändert werden muss. Herr Eckardt teilt weiter mit, dass ein Sportgerät auf dem Gelände unabhängig von der B-Planänderung beantragt wurde. Die Idee war, ein Hochseilgarten entstehen zu lassen bei längerer Nutzung als 5 ½ Monate im Jahr, relativ wenig Fläche und eine völlig neue Nutzergruppe mit einem breiten Nutzerspektrum. Anschließend stellt er den Hochseilgarten vor, der 32 m im Durchmesser, 16 m hoch und aus 3 Ebenen besteht und gibt Erläuterungen dazu. Er betont, dass das Bezirksamt auch entschieden hat, dass der Hochseilgarten ein genehmigungsfreies Sportgerät sei. Lt. B-Plan soll auf dem Gelände die Höhe über 1,50 m nicht überschritten werden. Genehmigt wurden 20,82 m. Eine vierte Kletterebene wäre machbar und nachrüstbar.
Weiterhin teilt Herr Eckardt mit, dass es Kooperationen mit den Schulen und dem Hochschulsport gibt. Inzwischen gibt es 17 Festangestellte und 50 geringfügig Beschäftigte. Durch den Hochseilgarten konnten 3 feste Arbeitsplätze und 30 Arbeitsplätze für geringfügig Beschäftigte geschaffen werden.
Abschließend lädt Herr Eckardt die Sportausschussmitglieder ein, im Frühjahr 2011 auf dem Gelände von Beach Mitte eine Sportausschusssitzung stattfinden zu lassen. Auch möchte sich Beach Mitte an das Sport- und Schulamt wenden, mit welchen Angeboten man in Mitte aktiv werden könnte.

 

Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Looff, dankt Herrn Eckardt für die Vorstellung der Präsentation und eröffnet die Diskussion.

 

Herr BD Ruttke (CDU) bittet um Auskunft über die derzeitigen Besucherzahlen und bemerkt, dass die im verteilten Flyer angegebenen Preise für den Hochseilgarten schon recht hoch seien. Herr Eckardt teilt mit, dass die Preise zwischen 9,00 € und 19,00 € so bleiben müssen. Derzeit schafft es Beach Mitte, die Personalkosten zu deckeln. Man habe pro Tag durchschnittlich 500,00 € Personalkosten. Die Preise seien nicht teurer als bei anderen Gärten in Berlin. An den Wochenenden klettern ca. 130 bis 140 Gäste. Leider sei die Resonanz der Kletterer in der Woche nicht so gut.

 

Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Looff, bezieht sich auf die Kooperation mit Sportvereinen, Schulen und Jugendgruppen und möchte wissen, in welchem Umfang das stattfindet und wie gestaltet sich das preislich. Herr Eckardt teilt mit, dass es noch keine Kooperationen gibt. Beach Mitte kann an den Preisen nicht mehr agieren. Auch betont er, dass eine Preisgestaltung unter 9,00 € nicht vorgenommen werden kann.

 

Herr BV Lundkowski (FDP) fragt, wo Vereinsmitglieder eingeordnet werden (beim Gruppenrabatt oder bei Schulklassen). Herr Eckardt teilt mit, dass es keine Ermäßigung für Vereine gibt. Es gibt diverse Möglichkeiten, Rabatte, wie z. B. montags, jugendlich, AZUBI zu geben. Ein erster Kontakt konnte beim Kursangebot mit Guts Muths geknüpft werden und würde innerhalb des Vereins geregelt werden.

 

Herr BV Böttrich (Grüne) möchte über die Sporthalle einige Informationen haben. Herr BV Bertermann teilt dazu mit, dass eine Flächennutzungsplanänderung notwendig sei. Er regt an, dass die zuständige Stadträtin den zuständigen Stadtrat bittet herauszufinden, warum man der Meinung sei, eine Flächennutzungsplanänderung durch zu führen, wenn z. B. beim Mauerpark, wo eine ganz andere Bebauung ansteht, man nicht der Meinung sei, eine Flächennutzungsplanänderung durchführen müsse, sowohl auf Bezirks- als auch auf Senatsebene.

 

Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Looff, bedankt sich bei Herrn Eckardt für die Beantwortung der gestellten Fragen.

 

Herr Müller, Präsident vom Sportverband Berlin-Mitte, bemerkt, dass seit längerer Zeit darüber diskutiert wurde, das Beach Mitte das Areal Nordbahnhof als Sportfläche erhalten hat. Die Sportfläche ist ohne Zuspruch entwidmet worden. Herr Müller stellt mit Entsetzen fest, dass man jetzt Werbung für eine GmbH macht. Beach Mitte sei ein rein wirtschaftlich agierender Betrieb, der nicht schlecht verdient. Beach Mitte hat inzwischen in Wittenau eine große Halle und am Nordbahnhof steht eine große Halle. Jetzt soll auch noch ein Forum gegeben werden für einen reinen wirtschaftlichen Betrieb, um noch mehr zu veranstalten, das findet er nicht gut.

 

Herr Schmidt, Leiter des Sportamtes, meint, dass allen die Problematik bekannt sei. Es gibt entsprechende Voten so zu verfahren, wie das Amt so verfährt. Dass Beach Mitte eine GmbH sei, ist keinem verborgen geblieben. Die Konstruktion GmbH wurde gewählt, um entsprechende Kreditierungen von der Bank für bestimmte Sportobjekte zu erhalten. In Reinickendorf hatte man mit der Beach-Halle begonnen zu bauen. Dieses Projekt sei sehr nachgefragt, wie man staatliche öffentliche sportliche Förderung verbinden kann mit privaten Investoren, die etwas dafür tun, die öffentliche Sportinfrastruktur weiter zu entwickeln. Dieses sei in Mitte wiederholt worden, nach dem Reinickendorf das entsprechend rechtlich geprüft hatte. Der Sportausschuss Mitte hat darüber diskutiert, wie man mit dem Sportgelände am Nordbahnhof umgehen könnte. Man hat sich zu dieser Variante entschieden. Herr Schmidt denkt, dass neben den kommerziellen Aspekten, die auch für Betreiber eine wichtige Rolle spielen, es Mitte geschafft hat, mit dieser Sportanlage das Angebot für die Sportler/innen von Mitte zu erweitern. Auch sollte man nicht vergessen, dass der Volleyballverband seine ganze Spielsaison und seinen Trainingsbetrieb für die Beach-Volleyballer dort am Standort realisiert bis hin zu hochrangigen Wettbewerben, die dort mit Profispielern durchgeführt werden. Es gibt eine Sonderregelung für die Schüler/innen, pro Stunde Beach-Volleyball nur einen Euro zu zahlen. Herr Schmidt möchte auch nicht verhehlen, dass dieses Problem, welches Herr Looff angesprochen hat – Preisgestaltung für Mount Mitte – noch viele Schulen davon abhält, dort aktiv zu sein. Das Angebot sei sehr stark nachgefragt. Die Schulen orientieren sich aber momentan noch mehr an die Randbereiche, wo offensichtlich die Preise günstiger seien. Hier muss man eventuell mit dem Betreiber nacharbeiten. Auch muss man schauen, ob hier möglicher weise (die BBB erhalten eine entsprechende Förderung) ähnliche Dinge machbar wären, denn der Aspekt der Teambildung, wo viele Schulklassen oftmals noch den Weg in Schullandheime oder Ferienlager oder Jugendherbergen suchen und außerhalb Berlins mehrere Tage aktiv sind, könnte am Standort auf diesem Gebiet der Zielsetzung den Vereins- und Schulsport besonders zu fördern, hier noch mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Das BA sieht dieses Modell als Erfolgsmodell und ist über die Entwicklung froh, die sich dort am Standort vollzieht. Man hofft auf ein verstärktes Miteinander. Auch denkt Herr Schmidt, dass Herr Staatssekretär Hertel, der bei der Eröffnungsveranstaltung dieses Projekt sehr gelobt hat, auch ein Befürworter dieses Weges sei. Er gibt Unterstützung in dem Vorhaben, welches hier angeschoben wurde.

 

Herr BV Bertermann (Grüne) fragt Herrn Müller, wen er sein Missfallen billigt. Herr Müller missbilligt, dass eine ausgewiesene Sportstätte für einen wirtschaftlichen Betrieb entwidmet wurde, ohne dass die Sportverbände dazu befragt wurden. Beach Mitte wurde in der Chausseestraße gegründet und sei dann an den Nordbahnhof umgezogen als Ausweichfläche. Eine Leichtathletikanlage war geplant, die dann aber wegfiel. Ein Bolzplatz war letztendlich übrig geblieben. Dann hatte die BVV einen zweiten Pachtvertrag geschlossen und diese Fläche an Beach Mitte auf 25 Jahre verpachtet. Herr Müller meint, dass diese Fläche für den Gemeinsport nun erledigt sei.

 

Herr Schoenberner meint, hier wird eine Sportfläche aufgegeben, die für den Sport vorgesehen war. Die ursprüngliche Planung an dieser Stelle waren zwei Fußballfelder mit Tribüne. Dann hat man auf ein Fußballplatz reduziert mit Tribüne und entsprechende Umkleidekabinen (in der I-Planung enthalten). Als dann die Hinterlandmauerdiskussion aufgekommen sei, verschwand das. Diese Fläche wurde dann so klein, dass man keinen Fußballplatz mehr planen konnte. Alle wissen, dass der Bezirk Mitte bei gedeckten und ungedeckten Sportflächen unterversorgt sei, egal nach welchem Maßstab man das misst. Wenn man dann Sportflächen, die dafür vorgesehen sind, für Gewerbebetriebe weggibt, findet er das nicht sehr schön. Die Frage stellt sich nun nach Ersatzflächen, woher man diese bekommt.

 

Herr BV Böttrich (Grüne) meint, dass man diese Flächen abgegeben hat, weil der Bezirk Mitte kein Geld hat, um eine Sportfläche einzurichten. Es nützt niemandem, wenn man eine Fläche vorhält und diese kann dann 25 Jahre lang nicht hergerichtet werden.

 

Herr BV Bertermann (Grüne) fragt, ob es ein Verfahren hätte geben müssen, welches der Bezirk Mitte nicht eingehalten hat. Herr Müller teilt mit, dass man am abgeschlossenen Pachtvertrag nichts ändern kann. Er hatte lediglich sein Missfallen über den gesamten Vorgang geäußert. Heute sei ein Problem aufgetreten, dass Werbung für einen werbebetriebenen Betrieb betrieben wird und morgen müsste man alle Fitnessstudios einladen. Er betont, dass er für die eingetragenen Vereine, die als förderungswürdig gelten, anwesend sei. Man sollte sich hauptsächlich um diese Vereine kümmern.

 

Frau BV Hilse (CDU) meint, dass ein Pachtvertrag, der zeitlich befristet sei, keine unbedingte Umwidmung gebietet. Das sei nicht notwendig, denn der Plan, letztendlich eine Sportanlage zu errichten, sei nicht durch den Bezirk Mitte und auch nicht durch den Sportausschuss aufgegeben worden.

 

Frau BzStR´in Schrader teilt mit, dass ein förmliches Verfahren nach § 7 Abs. 2, was der Zustimmung des Abgeordnetenhauses bedarf, nicht stattgefunden hat.

Herr Schmidt teilt ergänzend mit, dass das Gelände nach wie vor Eigentum im Fachvermögen Sport enthalten sei. Es muss auch nicht entwidmet werden und es muss auch kein Aufgabeverfahren angestrebt werden. Mitte hat einen Nutzer gesucht, der mit diesem Gelände entsprechend umgehen kann. Deshalb hat Mitte erst eine Teilfläche vergeben. Nach einem weiteren Interessenbekundungsverfahren wurde die zweite Fläche übertragen. Auch wurden die unterschiedlichsten Varianten an dieser Stelle diskutiert. Herr Schmidt meint, dass man sich von den Vorschriften her nach wie vor auf der richtigen Seite bewegt. Ziel, dort eine kommunale Sportanlage zu errichten aus kommunalen Mitteln, sei noch nicht aufgegeben.
Weiterhin teilt Herr Schmidt mit, dass die Sportanlage dazu dienen soll, dass die Bürger/innen, Kinder und Jugendlichen an den Sport herangeführt werden und sie sollen über interessante und attraktive Angebote auch den Vereinen und den organisierten Sport zugeführt werden. Das gelingt dem Bezirk Mitte in vielen Fällen durch die Angebotsänderungen in den Vereinen selbst, aber Mitte muss auch neue Wege beschreiten. Das hat man mit dieser anerkannten Sportart Beach durchaus geschafft. Es gibt viele, die sich über den Schulsport in den Vereinen wiederfinden. Diesen Aspekt sollte man nicht vernachlässigen.

 

Herr BV Lehmann (Grüne) nimmt abschließend Stellung zum Vorwurf, man mache Werbung für eine GmbH. Seine Fraktion hat sich über eine GmbH informieren lassen, was läuft, wie es läuft, ob es funktioniert, ob es Probleme gibt und welche Ziele man noch verfolgen kann. Man sei keine Werbeempfänger, sondern man tankt Informationen auf, damit man besser in der Lage sei, weiterhin vernünftige Entscheidungen zu treffen.

 

 


 

 
 

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