Frau Bender erläutert zum Projekt „Tanz Mitte“ (siehe
Anlage 2).
Frau Stein fragt nach, wie lange im allgemeinen mit einer
Klasse zusammengearbeitet wird. Dazu führt Frau Bender aus, dass versucht
wird, ein gesamtes Schuljahr in einer Schulklasse tätig zu sein (90 Minuten
Unterricht).
Auf eine Nachfrage von Herrn Dr. Pathe zu den Altersstufen
wird dargelegt, dass die ersten Erprobungen grundsätzlich in den Grundschulen
durchgeführt werden. Es gibt allerdings keine Altersgrenze.
Anschließend erläutert Herr Krzyzynski zum Thema
Kooperation mit Schulen im Zusammenhang mit dem Projekt TanzMitte. Dazu wurde
eine Chronologie – Kleine Historie des Bemühens - erarbeitet (siehe Anlage
3).
Herr Krzyzynski teilt mit, dass die aktuelle
Problemstellung darauf zurückzuführen ist, dass SenBWF untersagt, freie
Mitarbeiter/Honorarkräfte im Regelbetrieb der Schulen einzusetzen. Herr
Krzyzysnki weist darauf hin, dass diese Problematik in anderen Bundesländern
nicht besteht.
Frau Diehl führt aus, dass es Widersprüche in den
Voraussetzungen für Tanz und Kooperationen mit Schulen gibt. Das Problem der
Finanzierung stellt ein Problem dar.
Sie berichtet, dass für die Jahre 2010/2011 ein Projekt
von SenBWF gefördert wird (TanzZeit), bei dem es sich ebenfalls um
Tanzangebote handelt, die in den Regelunterricht eingebettet (entgeltfreier
Tanzunterricht) sind. Dieses Angebot wird an 40 Berliner Schulen stattfinden.
Sie spricht ihr Unverständnis darüber aus, dass SenBWF ein Tanzangebot
fördert, das genau die „Spielregeln“ aufweist, die den Musikschulen versagt
werden. Dieser Vorgang sollte hinterfragt werden, da zu befürchten ist, dass
TanzMitte ansonsten aufgrund fehlender Förderung scheitern wird.
Frau Hoff bezieht sich auf das von Frau Diehl
angesprochene Projekt und fragt nach, wie viel Gelder zur Umsetzung des
Vorhabens eingestellt wurden.
Frau Hänisch antwortet, dass es sich dabei um eine Summe
von 165.000 Euro pro Jahr handelt. Sie führt weiter aus, dass der private
Verein „TanzZeit“ von der Senatsschulverwaltung politisch gewollt ist. Somit
bekommt dieser Verein das ermöglicht, was die Landesinstitution Musikschule
mit eigener Kraft nicht ermöglichen kann. Dies wirft die grundsätzliche Frage
nach der Rolle der Musikschulen bei Angeboten kultureller Bildung in
Kooperation mit Schule auf. Sie weist ebenfalls darauf hin, dass
Honorarkräfte der Musikschulen nicht in den Regelbetrieb von Schulen
integriert werden dürfen, da die Gefahr einer Einklagung in den öffentlichen
Dienst besteht. Dies betrifft sämtliche Fachbereiche. Die Konsequenz dessen
ist, dass eine integrative Verzahnung des außerschulischen Bildungsangebotes
Musikschule mit der Institution Schule in einem rhythmisierten
Ganztagsbetrieb somit nicht möglich ist.
Auf eine Zwischenfrage von Frau Hoff erklärt Frau Hänsich,
dass es sich bei TanzZeit um einen Verein handelt, deshalb können in diesem
Fall Honorarkräfte in den Regelbetrieb aufgenommen werden.
Frau Stein wirft die Idee auf, TanzMitte ebenfalls in eine
Vereinsstruktur zu überführen, um das Projekt weiterhin realisieren zu
können.
Dazu wird von Frau Hänisch erklärt, dass ein solcher
Verein dann a)nicht mehr auf öffentlicher bezirklicher Ebene tätig wäre und
b) damit in keiner Weise die Finanzierungsfrage aus der Welt sei, da zum
einen der Haushalt 2010/11 auf der Landesebene beschlossen ist und zum
anderen nicht davon auszugehen ist, dass SenBWF zwei parallel agierende
Tanz-Projekte an Schulen fördern würde.
Auf eine weitere Nachfrage von Frau Stein erläutert Herr
Krzyzynski, dass für ein Angebotsjahr mit 40 Klassen Gesamtkosten von ca.
122.400 Euro anfallen würden (siehe Anlage 2, Kalkulation).
Frau Hoff legt dar, dass TanzMitte in diesem Jahr durch
eine einmalige Spendenzuweisung finanziert werden kann. Eine Spende in dieser
Größenordnung ist für die Folgejahre nicht zu erwarten. Somit muss dringend
eine Lösung gefunden werden, um das Projekt TanzMitte auch künftig erhalten
zu können.
Frau Diehl teilt mit, dass es sich um ein politisch zu
klärendes Thema handelt. Sie legt dar, dass das Land Berlin das Risiko der
Einklagung seitens der Honorarkräfte ggf. eingehen könnte, wenn dies der
einzige Weg wäre, die Kooperation zwischen Schulen und Musikschulen
voranzubringen. Dieser Argumentation kann sich Frau Hänisch nicht
anschließen.
Frau Hoff schlägt dem Ausschuss vor, die Problematik
erneut aufzugreifen und einen entsprechenden Antragstext als Entwurf zu
formulieren, in dem die zuständige Stadträtin gebeten wird, die diskutierte
absurde Situation dem Senat in aller Schärfe vorzutragen.
Herr Dr. Knape legt dar, dass dadurch eine
Öffentlichkeit hergestellt werden kann. Er unterstützt den Vorschlag und
führt weiter aus, dass im Begründungstext des Antrags die aktuelle Situation
deutlich gemacht werden sollte, u.a. könnte in den Begründungstext die
„Kleine Historie des Bemühens“ (Anl. 3) integriert werden.
Auf eine Anregung von Herrn Hobrack, die Fraktionen des
Abgeordnetenhauses über die Problematik zu informieren, bittet Frau Hänisch
Herrn Krzyzynski, dieses Thema im Musikschulbeirat vorzustellen. In diesem
Beirat sind alle Fraktionen des Abgeordnetenhauses vertreten.
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