Auszug - TanzMitte als Kooperationsprojekt mit Grundschulen. Gegenwärtiger Entwicklungsstand und Planungen zur Finanzierung in 2010 und Folgejahre.  

 
 
35. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 4.1
Gremium: Bildung und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 10.03.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:00 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Bender erläutert zum Projekt „Tanz Mitte“ (siehe Anlage 2)

Frau Bender erläutert zum Projekt „Tanz Mitte“ (siehe Anlage 2).

 

Frau Stein fragt nach, wie lange im allgemeinen mit einer Klasse zusammengearbeitet wird. Dazu führt Frau Bender aus, dass versucht wird, ein gesamtes Schuljahr in einer Schulklasse tätig zu sein (90 Minuten Unterricht).

 

Auf eine Nachfrage von Herrn Dr. Pathe zu den Altersstufen wird dargelegt, dass die ersten Erprobungen grundsätzlich in den Grundschulen durchgeführt werden. Es gibt allerdings keine Altersgrenze.

 

Anschließend erläutert Herr Krzyzynski zum Thema Kooperation mit Schulen im Zusammenhang mit dem Projekt TanzMitte. Dazu wurde eine Chronologie – Kleine Historie des Bemühens - erarbeitet (siehe Anlage 3).

Herr Krzyzynski teilt mit, dass die aktuelle Problemstellung darauf zurückzuführen ist, dass SenBWF untersagt, freie Mitarbeiter/Honorarkräfte im Regelbetrieb der Schulen einzusetzen. Herr Krzyzysnki weist darauf hin, dass diese Problematik in anderen Bundesländern nicht besteht.

 

Frau Diehl führt aus, dass es Widersprüche in den Voraussetzungen für Tanz und Kooperationen mit Schulen gibt. Das Problem der Finanzierung stellt ein Problem dar.

Sie berichtet, dass für die Jahre 2010/2011 ein Projekt von SenBWF gefördert wird (TanzZeit), bei dem es sich ebenfalls um Tanzangebote handelt, die in den Regelunterricht eingebettet (entgeltfreier Tanzunterricht) sind. Dieses Angebot wird an 40 Berliner Schulen stattfinden. Sie spricht ihr Unverständnis darüber aus, dass SenBWF ein Tanzangebot fördert, das genau die „Spielregeln“ aufweist, die den Musikschulen versagt werden. Dieser Vorgang sollte hinterfragt werden, da zu befürchten ist, dass TanzMitte ansonsten aufgrund fehlender Förderung scheitern wird.

 

Frau Hoff bezieht sich auf das von Frau Diehl angesprochene Projekt und fragt nach, wie viel Gelder zur Umsetzung des Vorhabens eingestellt wurden.

Frau Hänisch antwortet, dass es sich dabei um eine Summe von 165.000 Euro pro Jahr handelt. Sie führt weiter aus, dass der private Verein „TanzZeit“ von der Senatsschulverwaltung politisch gewollt ist. Somit bekommt dieser Verein das ermöglicht, was die Landesinstitution Musikschule mit eigener Kraft nicht ermöglichen kann. Dies wirft die grundsätzliche Frage nach der Rolle der Musikschulen bei Angeboten kultureller Bildung in Kooperation mit Schule auf. Sie weist ebenfalls darauf hin, dass Honorarkräfte der Musikschulen nicht in den Regelbetrieb von Schulen integriert werden dürfen, da die Gefahr einer Einklagung in den öffentlichen Dienst besteht. Dies betrifft sämtliche Fachbereiche. Die Konsequenz dessen ist, dass eine integrative Verzahnung des außerschulischen Bildungsangebotes Musikschule mit der Institution Schule in einem rhythmisierten Ganztagsbetrieb somit nicht möglich ist.

 

Auf eine Zwischenfrage von Frau Hoff erklärt Frau Hänsich, dass es sich bei TanzZeit um einen Verein handelt, deshalb können in diesem Fall Honorarkräfte in den Regelbetrieb aufgenommen werden.

 

Frau Stein wirft die Idee auf, TanzMitte ebenfalls in eine Vereinsstruktur zu überführen, um das Projekt weiterhin realisieren zu können.

Dazu wird von Frau Hänisch erklärt, dass ein solcher Verein dann a)nicht mehr auf öffentlicher bezirklicher Ebene tätig wäre und b) damit in keiner Weise die Finanzierungsfrage aus der Welt sei, da zum einen der Haushalt 2010/11 auf der Landesebene beschlossen ist und zum anderen nicht davon auszugehen ist, dass SenBWF zwei parallel agierende Tanz-Projekte an Schulen fördern würde.

 

Auf eine weitere Nachfrage von Frau Stein erläutert Herr Krzyzynski, dass für ein Angebotsjahr mit 40 Klassen Gesamtkosten von ca. 122.400 Euro anfallen würden (siehe Anlage 2, Kalkulation).

 

Frau Hoff legt dar, dass TanzMitte in diesem Jahr durch eine einmalige Spendenzuweisung finanziert werden kann. Eine Spende in dieser Größenordnung ist für die Folgejahre nicht zu erwarten. Somit muss dringend eine Lösung gefunden werden, um das Projekt TanzMitte auch künftig erhalten zu können.

 

Frau Diehl teilt mit, dass es sich um ein politisch zu klärendes Thema handelt. Sie legt dar, dass das Land Berlin das Risiko der Einklagung seitens der Honorarkräfte ggf. eingehen könnte, wenn dies der einzige Weg wäre, die Kooperation zwischen Schulen und Musikschulen voranzubringen. Dieser Argumentation kann sich Frau Hänisch nicht anschließen.

 

Frau Hoff schlägt dem Ausschuss vor, die Problematik erneut aufzugreifen und einen entsprechenden Antragstext als Entwurf zu formulieren, in dem die zuständige Stadträtin gebeten wird, die diskutierte absurde Situation dem Senat in aller Schärfe vorzutragen.

Herr Dr. Knape legt dar, dass dadurch eine Öffentlichkeit hergestellt werden kann. Er unterstützt den Vorschlag und führt weiter aus, dass im Begründungstext des Antrags die aktuelle Situation deutlich gemacht werden sollte, u.a. könnte in den Begründungstext die „Kleine Historie des Bemühens“ (Anl. 3) integriert werden.

 

Auf eine Anregung von Herrn Hobrack, die Fraktionen des Abgeordnetenhauses über die Problematik zu informieren, bittet Frau Hänisch Herrn Krzyzynski, dieses Thema im Musikschulbeirat vorzustellen. In diesem Beirat sind alle Fraktionen des Abgeordnetenhauses vertreten.

 

 


 

 
 

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