Auszug - Pflegewohngemeinschaften und Kooperation ambilante und stationäre Pflege werden zusammen behandelt  

 
 
31. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit
TOP: Ö 4.2
Gremium: Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 18.02.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 19:45 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll

Die Vorsitzende, Frau Stein, begrüßt Frau Ismer, Frau Richter und Frau Lemke

Die Vorsitzende, Frau Stein, begrüßt Frau Ismer, Frau Richter und Frau Lemke.

 

Das Jüdische Krankenhaus wird anhand einer Powerpoint-Präsentation vorgestellt.

Das Jüdische Krankenhaus hat sich 2001 mit einem Konzept für die Verknüpfung innerhalb eines Gesundheitsverbundes am Standort beworben. Die Seniorenhäuser und Pflegehäuser kann das Jüdische Krankenhaus vom BA Mitte übernehmen.

Es wird vermittelt, dass im Jahre 2003 das Jüdische Krankenhaus einen weiteren Schritt in Richtung eines modernen Gesundheitszentrums gegangen ist, indem es die Trägerschaft für das Seniorenwohnheim in der Weddinger Schulstraße übernommen hat. Das Haus liegt sehr schön inmitten einer Grünanlage mit großem Baumbestand und bietet 130 pflegebedürftigen Menschen ein neues Zuhause für ihren Lebensabend (im letzten Jahr konnten 110 Plätze belegt werden). Das Haus umfasst Ein- bis Zweitbettzimmer. Um die Belegung zu steigern muss man schauen, wie kann man Prozesse optimieren. Das schafft man am besten mit Netzwerken über Kooperationspartner und über Renovierungen.
Die Sozialstation Biedermann ist seit dem Jahr 1998 am Standort Jüdisches Krankenhaus angesiedelt. Diese Station betreibt auch eine Kurzzeit- und Verhinderungspflege seit 2005. Außerdem betreibt das Jüdische Krankenhaus eine Kooperation mit dem Pflegestützpunkt GmbH und dem Verein Leben in Würde. Leben in Würde ist ein gemeinnütziger Verein, der sich aus Spenden und Pflegekassen finanziert und Wohngemeinschaften betreibt.

Man möchte die Korsakow-Wohngruppe übernehmen und das Gesundheitszentrum integrieren. Derzeit werden Patienten in der Stationären Pflege behandelt. Dazu befasst sich anschließend der Gesundheitsausschuss und stellt einen Antrag für die BVV (Siehe Anlage).

Auch wird mitgeteilt, dass das Gebäude selbst und die Zimmer renovierungsbedürftig seien. Da die Küche nicht mehr genutzt werden kann, erfolgt die Versorgung durch das Krankenhaus.

Es wurde auch vermittelt, dass man mit anderen Kooperationen am Standort eingegangen sei. Es wurden die Pflegekräfte gemeinsam ausgebildet. Das Jüdische Krankenhaus hat die Möglichkeit, Hospitationen durchzuführen (Pflegeheim, Krankenhaus). Man kann sich somit gegenseitig unterstützen bei Fortbildung, bei Personalengpässen. Man hat Synergieeffekte erzielt, die immer wieder der Stiftung, den Patienten und den Mitarbeitern zugute kommt, weil man Gewinne macht, aber der Gewinn wird nicht ausgeschüttet. Der Gewinn wird immer wieder in das Unternehmen investiert.

 

Auf die Frage von Frau BV Fried (SPD), ob es auch nichtdeutsche Bewohner/innen gibt, wird mit Ja beantwortet. Es gibt Türkische Bewohner. Momentan seien es Bewohner aus der Weddinger Arbeiterbevölkerung. Zu bemerken sei, dass ältere Türkische Bewohner eher selten in Pflegeheimen wohnen.

 

Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bemerkt zur Vernetzung Ambulant und Stationär, dass der Hauptausschuss darüber diskutierte. Sie hätte gern Näheres darüber gewusst. Herr BzStR Dr. Hanke ergänzt und meint, dass eine Sozialstation auf dem Gelände des Jüdischen Krankenhauses vorhanden sei. Es gab die Vermutung, dass hier die Wahlfreiheit der Patienten/innen ausgehebelt wird. Das Jüdische Krankenhaus hat ein Managementvertrag mit Wohnpflegezentrum geschlossen. Auch bemerkt Herr Dr. Hanke, dass das in den Ausschüssen ein guter Ort sei, die Geschäftsverhältnisse darzustellen und auch Patienten/innenströme im Bereich Stationär/Ambulant deutlich zu machen.
Antwort: Im vergangenen Jahr konnten über 20.000 Patienten/innen behandelt werden. Mit nur einem Pflegedienst sei das nicht machbar. Weiterhin wird mitgeteilt, dass es Kooperationsbeziehungen auf andere Bereiche bezogen gibt. Auch darf man nicht vergessen, dass es Krankenhausanbieter gibt, die eigene Ambulante Pflegedienste haben. Hier sei die Situation so, dass sie sich selbst die Bewohner/innen, Patienten/innen, zu Pflegenden hinsteuern. Das Jüdische Krankenhaus hingegen hat sich bewusst dagegen entschieden. Das Jüdische Krankenhaus möchte signalisieren, dass es Kooperationspartner ist, aber kein Konkurrent (dem Ambulante Pflegedienst soll keine Konkurrenz gemacht werden). Die Kooperation mit der Sozialstation Biedermann bezieht sich nicht nur auf die Vermietung von Räumen, sondern auf eine Zusammenarbeit, die darüber hinaus geht.

Auf die Frage von Frau Schauer-Oldenburg, ob für die Renovierung des Hauses Gelder beantragt wurden, wird mitgeteilt, dass die Krankenhäuser 50 Mio. € erhalten haben. Das Jüdische Krankenhaus hat 1,2 Mio. € erhalten.

 

In diesem Zusammenhang möchte Frau BV Hilse (CDU) wissen, was derzeitig an Baumaßnahmen geplant sei. Antwort: Die Außenarbeiten wurden aufgrund der Witterungsverhältnisse unterbrochen. Derzeit widmet man sich den internen Anforderungen (Eingangshalle, Schwesterndienstplätze zentralisieren, Gestaltung vom bewohner- und angehörigen Zugang zum Speisesaal). Der Leerstand wird genutzt, um die Zimmer herzurichten.

 

Frau Schauer-Oldenburg möchte wissen, ob das Wohn-/Teilhabegesetz fasst. Die Frage wird mit Ja beantwortet. Weiterhin möchte Sie wissen, ob ein Heimbeirat gewählt wurde. Auch diese Frage wird mit Ja beantwortet. Im Beirat befinden sich immer mehr Angehörige.

 

Anschließend wird über die Personalausstattung berichtet. Nachdem das Wohnpflegezentrum übernommen wurde, wurden Verträge (Fortführung des Betriebes, Betriebsüberleitungsvertrag) abgeschlossen. Es wurden 2003 ca. 40 Mitarbeiter/innen übernommen. Einige Mitarbeiter/innen sind beim BA Mitte bis heute angestellt. Weiterhin wurde ein Nutzungsvertrag abgeschlossen. Der Punkt. Untervermietung für unendgeldliche Überlassung an Dritte ist nur mit Zustimmung des Bezirksamtes zulässig. Weiterhin wurde ein Personalüberleitungsvertrag abgeschlossen, der sagt, dass das Personal die gleichen Rechte hat.

 

Zur Hilfe zur Pflege teilt Frau Schauer-Oldenburg mit, dass diese im Bezirk Mitte sehr angestiegen sei. Das sei auch mit verantwortlich für die desolate Haushaltssituation. Fakt sei auch, dass Stationäre Versorgung preisgünstiger sei als die Ambulante Pflege. Sie kann sich vorstellen. Zur stattfindenden Arbeitsgruppe meint sie, dass es darum geht, wie man Pflege zur Hilfe reduzieren kann, um zu sehen, ob das steuerbar sei. Sie regt an, dass sich das Bezirksamt mit dem Schreiben von Herrn von Dassel noch einmal auseinander setzen sollte. Herr BzStR Dr. Hanke sagt zu, die Missverständnisse auszuräumen.

 

Frau BV Fried (SPD) würde das mit einem Antrag unterstützen wollen.

Der Ausschuss beschließt folgenden Antrag:
“Das Bezirksamt wird ersucht, dem Unzug der Korsakow- und Demenzkranken Wohngruppe des Vereins Leben in Würde e.V. aus der Reinickendorfer Straße 46 in das Wohnpflegezentrum des Jüdischen Krankenhauses zuzustimmen und zu sichern, dass die gemeindepsychiatrische Kooperation mit dem Bezirk gewährleistet wird.

Begründung: Die Wohngemeinschaft bleibt in Mitte erhalten und es fallen keine zusätzlichen Kosten für den Bezirk an.“

Der Antrag wird mit 11 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen einstimmig angenommen und wird in die BVV eingebracht.

 

Die Powerpoint-Präsentation wird den Ausschussmitgliedern als Anlage beigefügt.

 

Die Ausschussvorsitzende, Frau Stein, dankt für die Ausführungen und für Beantwortung der gestellten Fragen.

 
 

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