Auszug - Planungen zum ZAH (Stadtmission-Berlin) Gast: Herr Martin Zwick, Vorstand der Stadtmission
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Der Vorsitzende, Herr Allendorf, begrüßt Herrn Zwick,
Vorstand der Stadtmission. Vorab wurden zwei Briefe von Herrn Zwick den
Ausschussmitgliedern übermittelt. Herr Zwick wird um eine Stellungnahme des momentanen
Standes gebeten. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bittet Frau Torka vom
Betroffenenrat Lehrter Straße Rederecht zu erteilen. Dem wird so zugestimmt. Herr Zwick dankt für die Einladung und teilt mit, dass er
Herrn Allendorf am 27.01.2010 über die Situation und über den Brief, der an die
Mietern/innen verteilt wurde, informierte. Am 26.01.2010 wurde eine
Mieterinformationsveranstaltung durchgeführt. An dieser Veranstaltung wurde
ausführlich darüber berichtet, wie man weiter vorgehen möchte und dass darüber
hinaus nach jetzigem Planungsstand das erworbene Haus in der Lehrter Straße 67,
Seydlitzstraße 21/22 zukünftig nicht mehr nutzen werde bzw. soll abgerissen
werden. Man hat den Mietern/innen Zeit für Reaktionen und Fragen gegeben. Nach
dem alle Fragen beantwortet wurden, wurde an die Mieter/innen die Briefe
übergeben. Auch wurden im Anschluss konkrete Hilfsangebote gemacht. Noch am
gleichen Tag hatte Herr Zwick den Betroffenenrat informiert. Am 27.01.2010
wurde das Bezirksamt Mitte in Kenntnis gesetzt. Zum Stand des Bauvorhabens teilt Herr Zwick mit, dass im
Dezember 2009 eine Bewertungskommission tagte, die sich mit 6
Architekturentwürfen beschäftigte. Von den 6 Entwürfen wurden 2 Entwürfe
herausgesucht, die jetzt weiter diskutiert werden. Weitere Beratungen finden in
dieser Woche statt. Man hofft, dass man bis Mitte März 2010 zu einer
Entscheidung kommen wird. Im April 2010 soll die Planung der Öffentlichkeit
vorgestellt werden. Frau BV Fried (SPD) möchte die Aussage von Herrn Zwick, dass
man weiter gekommen sei, konkretisierter erläutert haben. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf die
konkreten Hilfsangebote für die noch verbleibenden 40 Mieter/innen und möchte
wissen, wie diese aussehen und was das für diese Mieter/innen bedeutet.
Weiterhin bezieht sie sich auf die Bewertungskommission und möchte wissen, wie die Verhandlungen mit dem Bezirksamt Mitte gelaufen sind. Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) bezieht sich auf den
verschickten Brief und meint, dass dort eine Reihe von Versprechungen und
Bedingungen mitgeteilt wurden. Für sie stellt sich die Frage, wenn noch 40
Mietparteien vorhanden sind, ob es realistisch sei, das angeboten wird, dass
jeder eine Wohnung für die gleiche Grundmiete beziehen kann und mit Hilfen
entsprechender Art zu rechnen sei. Wurde ihnen angeboten, dass sie in der
gleichen Umgebung bleiben dürfen. Sind genügend Wohnraum für 40 Mietparteien
vorhanden. Gibt es Partner, mit denen die Stadtmission zusammenarbeitet. Weiterhin bemerkt Frau Dr. Reuter, dass die Stadtmission die
Häuser vor 2 Jahren kaufte. Sie fragt, ob es bei den Kaufverhandlungen mit dem
Liegenschaftsfonds Verabredungen oder Bedingungen gab, die den Bestand dieser
Seniorenwohnhäuser betrafen oder ist dieser Kaufvertrag ohne irgendwelche
Bedingungen abgeschlossen worden. Herr Zwick beantwortet die Fragen wie folgt: Er lässt sich
Auskunft über die geführten Gespräche geben. Die Bewohner/innen haben sich
freie Wohnungen im Haus Lehrter Straße 69 A angeschaut. Derzeit sind dort ca.
20 Wohnungen frei. Es gibt Gespräche mit Wohnprojekten bzw. seniorengerechten
Häusern in Moabit und mit den drei Stiftungen. Mit der WBM sei man auch im
Gespräch. Herr Zwick teilt weiter mit, dass mit dem BA sehr eng
zusammen gearbeitet wird, wenn es z. B. um Baurecht gehe. Zu den Bedingungen im Kaufvertrag führt er aus, dass dieses
Grundstück ohne jede Vorbedingung gekauft wurde (Lehrter Straße 67 und
Seydlitzstraße 21). Frau BV Dr. Reuter bezieht sich auf den Mietrechtschutz und
möchte wissen, ob es jetzt schon Anzeichen darüber gibt, dass bestimmte
Mieter/innen nicht ausziehen wollen und die Angebote nicht annehmen oder sind
die Angebote so gut, dass die Mieter/innen die Angebote gerne annehmen. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) möchte wissen, ob die
Lehrter Straße 69 A gekauft werden soll. Sie hat die Information, das sich das
Haus im Fachvermögen des Bezirksamtes befindet. Herr BzStR von Dassel teilt
mit, dass es Verkaufsverhandlungen gibt. Da das laufende Verfahren noch nicht
abgeschlossen ist, kann man sich deshalb nicht weiter äußern. Herr BV Jaath (Grüne) erinnert sich, dass über die
Problematik des Grundstücks im Ausschuss schon einmal diskutiert wurde. Damals
stellte man fest, eine 10jährige Bindung vorzuschlagen. Herr Zwick teilt mit, dass die gemachten Angebote den
Menschen entgegen kommen und dass sie eingehalten werden. Auch seien sie unter
der sozialen Verträglichkeit gemacht. Zum Baurecht teilt Herr Zwick mit, dass das Sache des
Bezirksamtes sei. Er selbst setzt sich dafür ein, dass die Lehrter Straße und
das Zentrum am Hauptbahnhof der Berliner Stadtmission ein attraktiver Standort
ist, so dass dort Menschen sich an diesem Ort begegnen können (die anreisen,
die dort tagen und dort durch die soziale und diakonische Arbeit der
Stadtmission in Verbindung mit anderen Menschen kommen). Man überlegt, ob man
an der einen oder anderen Stelle den Bereich Wohnen zur Verfügung stellt
und schaut, ob es dort Bereiche gibt, die umgebaut werden könnten oder ggf. neu
erstellt werden müssten. Herr Scherner, Seniorenvertretung, bedauert es sehr, dass
die Seniorenvertretung zu spät die Informationen von den Beteiligten gegeben
wurden. Er habe heute zur Kenntnis genommen, dass noch keine Kündigungen
ausgesprochen wurden. Er möchte wissen, wenn Eigentumswohnungen entstehen
sollen, ob man auf die im § 564 des BGB langen Fristen geachtet habe. Er
bemängelt, dass konkrete Aussagen nicht getroffen werden in Bezug auf den
Verkauf der Lehrter Straße 69 A. Anschließend bezieht er sich auf den Brief und
meint zu den Angeboten folgendes: Wenn eine Wohnung lange nicht renoviert
wurde, sei man doch recht froh darüber, wenn sich dann etwas ändert. Aber es
gibt Mieter/innen, die gerade renovierten oder in irgendeiner Art und Weise in
die Wohnung investierten. Anschließend bezieht er sich auf die Nettokaltmiete
und meint, dass sie für jeden Mieter garantiert sei. Er habe aber in den
Ausführungen von Herrn Zwick verstanden, wenn das Einkommen ein bisschen höher
sei, dann kommt die Nettokaltmiete für diesen Mieter nicht in Frage. Frau BV Kliemann (SPD) fragt, wer die Umzugskosten
übernimmt. Wird von den Senioren/innen Hilfe benötigt, ob diese dann auch
gestellt wird. Weiterhin möchte sie wissen, ob es bei den getätigten
Investitionen (z. B. Renovierungskosten, neuer Fußbodenbelag etc.)
Ausgleichszahlungen gibt. Herr Zwick beantwortet die Fragen wie folgt: Es gibt eine
Umzugshilfe, man sei auch bereit, einen Abstand zu zahlen. Die Stadtmission
möchte den Menschen nahe sein. Die Mieten in den jetzt bestehenden Häusern
würden nicht so bleiben, wenn man wirtschaftlich an das Gebäude heran geht. Die
Stadtmission sei der Meinung, dass die Menschen, die nicht finanziell schlecht
gestellt sind, eine höhere Miete bezahlen könnten und diese auch bezahlen. Die
anderen werden gestützt. Herr BV Rauskolb (CDU) meint, dass die Stadtmission eine
hochgeachtete Institution in der Stadt sei. Er hat den Eindruck, dass sie heute
im Ausschuss in eine Rolle gedrängt wird, die sie nicht verdient hat. Auch habe
er den Eindruck, dass die bisherige Diskussion von der Angst einer typischen
Haltung geprägt sei. Man muss schauen, wie das Areal vor 10 bis 15 Jahren
aussah und wie war die Zeit davor. Inzwischen liegt die Lehrter Straße in der
Mitte der Stadt. Die Stadtmission hatte das alte Seniorenheim und einige andere
Gebäude auch übernommen. Der Bezirk war dankbar darüber, dass er Aufgaben, die
er bisher selbst wahrnehmen musste, einem geordneten Träger übertragen konnte.
Die Stadtmission hat in den letzten Jahren im Zuge der Kältehilfe enormes
geleistet. Nun soll ein Zentrum auf Grundstücken errichtet werden, die der
Bezirk Mitte aus seinem Fachvermögen herausgegeben hat. Herr Rauskolb betont,
dass Seniorenwohnhäuser Einrichtungen der 50er, 60er und 70er Jahre seien. Die
Zeit ist hinweggegangen. Man baut heute keine Seniorenwohnhäuser mehr, auch
werden sie von der öffentlichen Hand nicht mehr gebaut. Man kann einem Investor
keine Vorhaltungen machen, dass er jetzt alte Menschen aus Wohnungen drängt.
Die Stadtmission hat diese Absicht nicht. Sie möchten sozialverträglich mit den
Mietern/innen umgehen. Wer einmal in einer solchen Situation etwas organisieren
musste weiß, wie schwierig das ist. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) meint, wenn Briefe und
Informationen von den Betroffenen eingehen, die im Spektrum der Verantwortung
liegen, dann hat man sich darum zu kümmern, wenn die Fragen kritisch sind. Frau BV Fried (SPD) meint, dass ihre Fraktion keine Ängste
vor Veränderungen habe. Man möchte, dass die Menschen, die umziehen sollen in
eine sozialverträglichen Situation gebracht werden. Sie hat ihre Probleme
damit, dass diejenigen, die vielleicht nicht mehr ihre Miete bezahlen können,
weil sie vielleicht ein wenig mehr Geld zur Verfügung haben, das Geld für etwas
anderes ausgeben. Sie fragt die Ausschussmitglieder, ob ihnen das zustehe,
darüber zu befinden. Herr BD Lötzer (Die Linke) überlegt, ob man ein Monitoring
zusätzlich machen könnte. Vertrauen und ehrenwertes Vorgehen sei das eine. Man
habe es aber mit hochbetagten Menschen zu tun, die nicht in den Ausschuss
kommen und darüber berichten, wenn es brenzlig wird. Hier könnte die
Seniorenvertretung eine mögliche Institution sein, um eine zusätzliche Ruhe zu
schaffen. Herr BV Rauskolb (CDU) ist auch der Meinung wie Frau Fried,
dass jeder mit seinem Geld machen kann, was er will. Wenn jemand nur geringe
Miete zahlen möchte und sein Geld für etwas anderes ausgeben möchte, sei das
seine Sache, aber sie/er kann nicht erwarten, dass jemand anderes für ihn den Restteil
der Miete bezahlt. Jeder muss für sich entscheiden, was ihm eine Wohnung wert
sei. Zu Herrn Lötzer bemerkt er, dass es ein Bezirksamt gibt,
welches sich um die alten Menschen kümmern kann. Er geht davon aus, dass ein
Sozialstadtrat, wenn es solche massiven Veränderungen im Bereich seines Bezirks
gibt, dort eine Sprechstunde abhalten könnte, um mit den alten Menschen zu
reden und ihnen die Sorgen zu nehmen. Der Bezirk hat kaum noch
Seniorenfreizeiteinrichtungen (sei ein Zeichen dafür, dass sich der Bezirk
sozialpolitisch aus vielen Feldern zurückgezogen hat). Der Bezirk kann aber
nicht private Dritte in die Verantwortung ziehen. Herr Rauskolb betont noch
einmal, dass er sich in seinen Ausführungen dagegen ausgesprochen habe, die
Aufgaben, die der Staat wahrzunehmen hat, muss er wahrnehmen oder er muss
Verträge schließen, in dem er Private dazu verpflichtet, dass sie die Aufgaben
wahrnehmen. Frau BV Sander (FDP) bittet, den zuständigen Mitarbeiter von
der Stadtmission berichten zu lassen. Frau Torka vom Betroffenenrat Lehrter Straße geht auf die
verteilten Briefe und die dort gemachten Zusicherungen ein. Sie meint, dass
alles sehr gut klingt. Sollte alles so durchgeführt werden, dann sei das
sozialverträglich. In der Betroffenratssitzung am 02.02.2010 teilte Herr Zwick
mit, dass die Stadtmission die Differenz der Nettokaltmiete übernimmt. Gilt
aber nur für die Mieter/innen, die das Geld nicht aufbringen können. Frau Torka
meint, dass hier ein Widerspruch vorliegt. Sie sieht die Nettokaltmietengarantie
als eine Abfindung und nicht als einen Sozialplan. Herr Neugebauer wurde als Mitarbeiter der Stadtmission
beauftragt, die Kontrakte zu den Mietern/innen und die notwendige Umsetzung zu
begleiten. Eine Mediatorin wurde eingestellt, die diesen Prozess durchführt.
Die 40 Kontakte hatten zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt. 14
Interessenten könnten sich vorstellen, in die Lehrter Straße 69 A zu ziehen. Es
gab nach der Mieterinformationsveranstaltung ein Besichtigungstermin. Den
Mietern/innen wurde mitgeteilt, was in der Wohnung verändert wird (Bad neu
sanieren mit ebenerdiger Dusche, neue Fliesen, neues Waschbecken, die Küche
wird nach unterschiedlichen Bedürfnissen eingerichtet). Auch gibt es
Mieter/innen, die eine andere Senioreneinrichtung wünschen. Die Stadtmission
sei momentan dabei, Kontakte (in der Reinickendorfer Straße zu der
Hilfswerkssiedlung) zu knüpfen. Auch sei man mit anderen Einrichtungen im
Gespräch, um Termine zu vereinbaren, dass Besichtigungen mit den Mietern/innen
durchgeführt werden können. Herr Zwick ergänzt und teilt mit, dass es 57 Mietverträge
gibt. Bekannt sei, dass einige Mieter/innen die Wohnungen nicht nutzen. Der Vorsitzende, Herr Allendorf, dankt für die Ausführungen
und für die Beantwortung der gestellten Fragen und fügt noch hinzu, dass die
Stadtmission weiter durch den Ausschuss begleitet wird. |
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