Auszug - Gutachterergebnis Kolloquium Friedrichsstadt ("Krausenblock“) BE: Bezirksamt, Büro Lankes & Köngeter
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Herr Gothe berichtet, dass sich an diesem Standort zwei
leerstehende Schulgebäude, eine Turnhalle und ein Jugendfreizeitclub (Werk 9)
befinden. Der Block wurde in wesentlichen Teilen an den Liegenschaftsfonds zur
weiteren Vermarktung übergeben, da der Bezirk dieses Gebiet als Schulstandort
nicht mehr benötigt. Die Übergabe an den Liegenschaftsfonds erfolgte unter der
Maßgabe einer Erarbeitung eines Planes, welcher den Erhalt der Turnhalle und
des Jugendfreizeitclub auch langfristig berücksichtigt. Es ist gelungen, den Liegenschafsfonds davon zu überzeugen,
ein Gutachterverfahren durchzuführen. Fünf Büros hatten die Aufgabe, einen
Entwurf zu erarbeiten, welcher der Friedrichsstadt gerecht wird und auch die
Hochhäuser in diesem Gebiet beachtet. Herr Gothe bittet die Vertreter des Büros
Lankes & Köngeter um Vorstellung des favorisierten Entwurfs. Vertreter des Büros Lankes & Köngeter erläutern anhand
einer Powerpoint-Präsentation. Herr Gothe legt dar, dass von Anfang an auf einen Wohnanteil
von 60% bei einer BGF von 50.000qm bestanden wurde. Es sollte eine 6geschossige
Bebauung entstehen, mit einer Gewerbenutzung im EG und darüber liegenden
Wohnnutzungen. Die GRZ sollte 0,75 betragen. Er verweist dazu auf die
umgebenden Friedrichsstadtblöcke, welche unter einer hohen Büronutzung leiden.
Er merkt allerdings kritisch an, dass die Geschosszahl auf 7-8 Geschosse erhöht
wurde. Dazu wird vom Vertreter des Büros Lankes & Köngeter
ausgeführt, dass in der Phase der Erarbeitung der Sockelanteil erheblich
gekürzt wurde, somit mussten mehr Geschosse eingefügt werden, um auf die
erforderlichen Flächen zu kommen. Im Gespräch mit Frau Lüscher wurde
festgestellt, dass der Sockelanteil wieder größer werden kann, somit ist es
möglich, ein Geschoss zu kompensieren. Herr Bausch weist darauf hin, dass eine Sporthalle sowie ein
Jugendclub stets für Lärmemissionen sorgt. Allerdings ist es auch wichtig,
diese beiden Institutionen zu erhalten. Er bittet ein Planungsverfahren
durchzuführen, bei dem eine robuste Nutzung neben einem Jugendclub und einer
Sporthalle möglich ist. Cafenutzungen im Innenhofbereich sollten jedoch wegen
der Lärmbelästigung für die Wohnbereiche nicht berücksichtigt werden. Er
spricht sich für eine maximale GRZ von 0,7 aus und verweist im Zuge dessen auf
den Klimaschutz. Herr Jaath merkt kritisch an, dass dieses Konzept in keiner
Weise den Grünbereich berücksichtigt. Er kritisiert die Größe der Baumasse. Herr Dr. Schulze lobt den Entwurf und hält ich für
interessant. Er fragt nach der Gebäudetiefe und welche Wohnungsgrundrisse damit
realisiert werden sollen. Die Vertreter des Büros Lankes & Köngeter führen aus,
dass eine Hofversiegelung nicht beabsichtigt ist. In der derzeitigen
Planungsphase sind Aussagen über konkrete Wohnungsgrundrisse noch nicht
vorgesehen. Dies erfolgt ein der nächsten Bearbeituungsphase. Herr Hobrack kritisiert die Geschosshöhen und die für die
Tiefgarage notwendigen Tiefbaumaßnahmen, welche enorme Kosten verursachen
werden, da sich an dieser Stelle im Untergrund viel Altbau und Wasser befindet.
In deren Folge werden die Wohnungen hohe Mieten
aufweisen und somit ein Klientel der besser verdienenden Menschen anzieht. Er
kritisiert weiterhin einen zu geringen Grünanteil. Die Realisierung von
Klimaschutzzielen der nächsten 10 Jahre sieht er mit dem vorliegenden Entwurf
nicht gewährleistet. Der Innenhofbereich sollten wegen der Lärmbelästigung für
die Wohnbereiche von Kneipennutzungen freigehalten bleiben. Er plädiert bei der
Ansiedlung von Gewerbeeinheiten für die Berücksichtigung von Angeboten des
täglichen Bedarfes, da das Gebiet hiermit unterversorgt ist. Wegen der
Nutzungen von Turnhalle und Jugendclub müssen bei den Wohnungen
Lärmschutzmaßnahmen Berücksichtigung finden. Frau Hilse legt dar, dass die Bebauung zu dicht und zu
versiegelt erscheint. Sie ist der Ansicht, dass das gewünschte Klientel in
diesem Block kein Einzug nehmen wird. Sie weist darauf hin, dass sich dieses
Gebiet im Sommer sehr erhitzt. Auch dieser Aspekt trägt nicht dazu bei, ein
gehobenes Klientel in diesem Gebiet zu integrieren. Sie fragt nach, wer die
Vorgabe von 50.000 qm BGF formuliert hatte und warum dies erfolgte. Die Vertreter des Büros Lankes & Köngeter erläutern,
dass konzeptionell versucht wurde, innerhalb des Sockels Gewerbeeinheiten zu
realisieren. Die Sockelanteile sollen zurückgeschraubt werden, um große
unversiegelte Flächen zu schaffen, in denen eine Vegetation erfolgen kann. In
den Sockelbereichen ist auch eine Discounternutzung möglich. Herr Gothe fürht aus, dass es in der ersten Runde des
Verfahrens keine BGF-Vorgabe gab. Da die ersten Entwürfe jedoch ein zu hohe
Ausnutzung vorsahen, wurde im weiteren Verfahren eine Höchstgrenze von 50.000
qm BGF von den Wettbewerbsauslobern formuliert. Bezüglich der Statements der
Fraktionen fasst er zusammen, dass der Ausschuss eine GRZ von 0,7 sowie einen
erhöhten Grünanteil wünscht, und dass die Herr Diedrich spricht sich für den vorgestellten Entwurf aus
und ist der Ansicht, dass gute Architektur nicht zwangsläufig teuer sein muss.
Er ermutigt das Planungsbüro, dieses ungewöhnliche Konzept, trotz getätigter
Kritik seitens der Ausschussmitglieder, umzusetzen. Frau Hilse ist der Ansicht, dass die beabsichtigte
Innenhofnutzung mit der Wohnnutzung nicht funktionieren wird. Dies wird dann
zur Folge haben, dass die Höfe nicht öffentlich zugänglich, sondern
abgeschlossen werden. Herr Gothe legt dar, dass nun ein B-Planentwurf gefertigt
wird, die Äußerung des Ausschusses werden dabei berücksichtigt. |
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