Auszug - Verschiedenes  

 
 
8. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Moderne Schulen in Mitte
TOP: Ö 5
Gremium: Moderne Schulen in Mitte Beschlussart: erledigt
Datum: Mo, 16.11.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 18:32 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Allendorf bedankt sich bei den Mitgliedern für die Disziplin in den letzten acht Sitzungen

Herr Allendorf bedankt sich bei den Mitgliedern für die Disziplin in den letzten acht Sitzungen. Ebenso bedankt er sich bei den SchulleiterInnen für ihre Mitarbeit.

 

Herr Pfeifer merkt an, dass es ebenso gesehen wird, dass die Arbeit dieses Ausschusses genau so gut im Schulausschuss weiter geführt werden kann. Und es war ja auch von Anfang an eine Doppelung, die viele gespürt haben, die nicht so besonders effizient war. Zum Teil wurden die gleichen Themen und Tagesordnungspunkte behandelt. Es war vielleicht von Anfang an unglücklich. Die Schulleiter haben jetzt, wo die Ausschussarbeit zu Ende geht, sich trotzdem erlaubt ein Resümee zu ziehen und das möchte er hier zur Kenntnis geben.

Der Ausschuss wurde ja eingerichtet als Reaktion auf den sog. Brandt-Brief der Schulleiterinnen und Schulleiter vom Dezember vergangenen Jahres und wir bedanken uns für das Engagement aller, die an der Ausschussarbeit mitgewirkt haben. Denn uns ist bewusst, dass es sich bei dem Engagement aller Beteiligten dieses Ausschusses um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelte und davor haben wir großen Respekt. Es ist deutlich geworden, dass viele der aufgelisteten Probleme nicht nur von uns als dringlich gesehen werden und dass durchaus ein offenes Ohr für unsere Nöte vorhanden ist. Dabei mussten wir allerdings erkennen, wie begrenzt die Einflussmöglichkeiten dieses Ausschusses und wahrscheinlich der ganzen BVV sind. Was bleibt? Aus unserer Sicht war die Klausurtagung am 27.04.2009, an der Schulaufsicht, Bezirksamt und die AG Schulleiter teilnahmen, ein vielversprechender Anfang, die in unserem Brief aufgezeigten Probleme abzuarbeiten. Auch der Masterplan Bildung Mitte war ein solcher Ansatz, den wir gerne auch mit Ihrer Hilfe weiter verfolgen möchten. Bedauerlicherweise bleiben jedoch viele, der von uns angesprochenen Probleme, weiterhin bestehen. Sie werden wohlmöglich durch die Schulstrukturreform noch verschärft, mit allen damit verbundenen Risiken, sowohl für viele Schulen als auch den Schulträger. Wir spüren in unseren Schulen täglich vor Ort eine große Verunsicherung der Elternschaft und wir wissen nicht genau, ob alles sich zum Guten wendet. Wir vermissen auch eine konkrete Reaktion auf unsere Vorschläge zur Verbesserung der Kommunikation zwischen den Beteiligten. In den Gremien fällt es uns schwer, einen klaren Veränderungswillen zu erkennen. Das gilt insbesondere für das Bezirksamt als Ganzes und in Teilen auch für die Schulaufsicht. Besonders deutlich war dies spürbar bei der Diskussion um die Zukunft von Grundschulen in Tiergarten-Süd, wo weder im Schulausschuss noch im Sonderausschuss auf die konkrete Handlungsnotwendigkeit hingewiesen wurde. Statt dessen wurde der Senat letztendlich verantwortlich gemacht. Die Kommunikation funktioniert nach wie vor nicht, so wie wir uns das vorstellen. Dafür ist die Mittelübertragung der kleinen baulichen Unterhaltung ein Beispiel, wie sie auf der letzten Schulleitersitzung verteilt wurde. Die Verfahrensänderung war weder mit den Schulleitern abgestimmt noch trifft sie deren Erwartung. Es ging uns um die Möglichkeit, für Renovierungen und kleinere bauliche Veränderungen eine bestimmte Summe (ca. 5.000 € bis 12.000 € pro Schule) eigenverantwortlich aus dem Bauetat zu bekommen. Daher stieß die von Herrn Willhuhn verteilte Vorlage auf einhellige Ablehnung, bei vielen Schulleitern auf richtige Empörung, obwohl bei entsprechender Vorarbeit eine Verständigung hätte leicht erzielt werden können. Besonders misslich erscheint uns auch das wenig offensive, wenn nicht gar schwache öffentliche Eintreten und Engagement für die Schulen in Mitte. Statt dessen entsteht der Eindruck, dass an vielen Schulen wenig gute inhaltliche Arbeit geleistet werde. Die Anfrage zur Nutzung der Daten aus dem Schulportrait als erste schriftliche Reaktion des Bezirksamtes an die Schulen nach dem Brand-Brief unterstellt unterschwellig, dass die Schulen ihre Ergebnisse und Probleme verheimlichen würden und das Bezirksamt ihnen deshalb hinter die Kulissen schauen müsse. Das war jedenfalls genau die Haltung, die viele Schulleiter zu dieser Frage hatten und haben es auch so empfunden. Die stellvertretende Leiterin der Berliner Schulinspektion hat im Ausschuss jedoch klargestellt, dass 1. die Inspektionsberichte dem Bezirksamt vorliegen und dass es 2. gar keine Auffälligkeiten im Bezirk gibt im Vergleich zu den anderen Berliner Bezirken. Was nicht heißt, dass es nicht Schulen gibt, die nicht gut sind oder die verbesserungsfähig wären. Die Umsetzung des Konjunkturpaktes erscheint teilweise sehr impulsiert und seitens der Bauverwaltung in einen teilweise wenig auf Service und Kooperation ausgerichteten Geist. Wir vermissen hier eine deutlichere Klärung des Schulamtes unter Beteiligung der Betroffenen Schulen. Wir wollen mit diesen Beispielen zeigen, dass wir noch große Reserve sehen im Bereich der vertrauensvollen Zusammenarbeit und eines angemessenen Schulmanagements. Nicht nur auf bezirklicher Ebene. Zur weiteren Zusammenarbeit, auf die wir ja angewiesen sind, sind wir nachdrücklich bereit. Es würde uns freuen, schon auf unserem nächsten Schulleitertreffen im Dezember entsprechende konkrete Verbesserungen vermelden zu können. Das könnte auch jemand anderes übernehmen. Wir bedanken uns noch mal für den vielen guten Willen, den wir erfahren haben, für das offene Ohr und die viele Zeit, die Sie investiert haben. Uns allen Schulleitern, das können Sie uns wirklich glauben, liegt die Zukunft der Schulen, unserer Schulen und des Bezirks sehr am Herzen. Und es ist ja nicht zuletzt auch unsere Zeit und unser Engagement gewesen, dass wir hier auf die Missstände aufmerksam gemacht haben. Ich möchte schließen mit einem aktuellen Beispiel. Wir hatten letzte Woche an meiner Schule den ersten Tag der offenen Tür für dieses Schuljahr und da habe ich genau diese Verunsicherung der Eltern erfahren. Vielleicht bin ich auch in einer besonderen Situation, es sind viele Eltern aus anderen Bundesländern. Diese Eltern wundern sich sehr oft, was wir hier so machen. Ich sage das mal vorsichtig. Und ich glaube, da haben wir noch unglaublich viel zu tun, denn wir haben eine neue Situation. Wir sind ein Zuwandererbezirk, was Eltern angeht, jedenfalls in Mitte-Alt und an der Grenze zu Prenzlauer Berg. Wir stehen in Konkurrenz zu diesen Schulen. Und wenn wir auch eine bildungsorientierte Elternschaft halten wollen, wenn wir uns abgrenzen wollen von den Privatschulen im positiven Sinne, dann müssen wir das offensiv tun und aktiv. Vielen Dank.

 

Herr Allendorf möchte sich nochmals bei den SchulleiterInnen bedanken, bei den Mitgliedern des Ausschusses, der BVV, beim Bezirksamt und bei der Außenstelle des Senats. Er bedankt sich recht herzlich für die Mitarbeit und schließt die Sitzung.


 

 
 

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