Auszug - Information zum städtebaulichen Gutachterverfahren zur Mittelpunktbibliothek am Leopoldplatz  

 
 
31. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 3.2
Gremium: Bildung und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 11.11.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:40 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Hänisch berichtet, dass die Ergebnisse eines Gutachterverfahrens vorgestellt werden, welche bereits einen Beschluss entha

Frau Hänisch berichtet, dass die beiden Ergebnisse eines Gutachterverfahrens vorgestellt werden, wie und wo die zukünftige Mittelpunktbibliothek am Standort Rathaus Wedding angesiedelt werden soll. Nun ist das Verfahren noch nicht gänzlich abgeschlossen, da es im gestrigen Abschlusskolloquium nicht zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen ist. Deshalb hat das gestrige Abschlusskolloquium entschieden, eine grundsätzliche Ansiedlungsentscheidung auszusprechen, die das Bezirksamt nächste Woche beraten soll, und im Zuge dessen soll eine abschließende Empfehlung für eins der beiden Modelle ausgesprochen werden.

 

Herr Rogge erläutert beide Architekturvorschläge anhand einer Powerpoint-Präsentation.

Die Entwürfe sind unter den folgenden Links zu finden:

 

http://www.muellerstrasse-aktiv.de/downloads/

 

Entwurf 2 Haberland Architekten (4 MB)

Bebauung in pavillonartiger Struktur zur Müllerstr. hin unter Einbezug des BVV-Saals

http://www.muellerstrasse-aktiv.de/wp-content/uploads/2009/09/091109-Schiller-Bibliothek-Haberland_Architekten-Auszug.pdf

 

Entwurf 3 Bruno Fioretti Marquez Architekten (8 MB) Bebauung an der ehemaligen Limburger Str. hin zur Genter Straße in Abschluss des Platzes http://www.muellerstrasse-aktiv.de/wp-content/uploads/2009/09/091109-Schiller-Bibliothek-Bruno_Fioretti_Marquez_Architekten_Auszug.pdf

 

Die Entwürfe liegen dem BVV-Büro auch in Dateiform vor, wurden aber aufgrund der enormen Datenmenge nicht versendet.

 

Herr Arndt legt dar, dass das Bezirksamt für den ersten Entwurf gestimmt hat, da er die Möglichkeit beinhaltet, die Eingangssituation weiterhin von der Straße zu belassen.

 

Herr Hobrack spricht sich für den ersten Entwurf aus. Er ist der Meinung, dass ein Platz übersichtlich und mit einer festen Struktur konstruiert werden sollte. Zur Genter Straße (Rückfront) legt er dar, dass sich dort ein großes Potential entwickeln lässt.

 

Herr Dr. Pathe bezieht sich auf das Modell, das einen Bau in die Tiefe vorsieht und fragt nach, ob dieses Vorhaben bereits geprüft wurde. Er weist darauf hin, dass eine derartige Baumaßnahme u.U. aufgrund der Boddenbeschaffenheit in Berlin (Grundwasser) sehr teuer werden kann.

Herr Rogge teilt mit, dass noch keine Gutachten bezüglich des Untergrundbaus vorliegen. Es sind aber durch die bisherige Bebauungen an dieser Stelle keine Schwierigkeiten zu erwarten. Zur Kostenfrage legt Herr Rogge dar, dass mitgeteilt wurde, dass durch die Abschirmung des Erdreiches energetische Begünstigungen auftreten könnten.

Auf eine Nachfrage zur Beleuchtungssituation führt Herr Rogge aus, dass die Beleuchtung hauptsächlich durch Lichthöfe erzeugt werden soll, wodurch eine natürliche Beleuchtung entsteht. Er weist allerdings darauf hin, dass die umstehenden Gebäude (Hochhaus) Schatten werfen, dies wirkt sich natürlich auf die Lichtverhältnisse aus.

 

Frau Dr. Stiller legt dar, dass sie sich nicht abschließend für einen Entwurf aussprechen kann. Sie teilt mit, dass der erste Entwurf aus ihrer fachlichen Sicht eine einfachere Organisation von Nutzungsvorgängen vorsieht. Andererseits legt sie dar, dass sie keine Notwendigkeit für eine Schließung der Blockrandbebauung sieht, da an dieser Stelle zweimal wöchentlich ein Markt stattfindet, der ein sehr lebendiges Element im Kiez darstellt und auch dem multikulturellen Austausch im Bezirk Mitte dient.

Des weiteren bezieht sie sich auf die jetzige Nutzung des Cafés und legt dar, dass dieses Café eine besondere Errungenschaft darstellt, da es der erste etablierte kommerzielle Ort ist, an dem Frauen muslimischer Orientierung sich selbstständig treffen können. Sie bittet, dies bei weiteren Planungen entsprechend zu berücksichtigen, damit das Café weiterhin bestehen kann.

 

Herr Rogge teilt mit, dass die Betreiberin des Cafés bei dem Treffen am 09.11. auch anwesend war. Ihr wurde mitgeteilt, dass das Café durch die erste Ausbaustufe in keiner Weise gefährdet ist. Das Bezirksamt hat ein Interesse daran, diese Nutzung vor Ort zu erhalten, da auch darüber das Klientel, das die Bibliothek ebenfalls nutzen soll, erreicht wird.

Ferner teilt er mit, dass auch der Marktbetreiber am 09.11. anwesend war und auf die Historie und die Bedeutung des Marktes hingewiesen hat. Herr Rogge führt aus, dass eine Variante die Bedeutung des Platzes auf der Rückseite des Neubaus hervorhebt, möglicherweise mit der Erwartung, dass der Markt künftig auf der anderen Seite des Bibliotheksbaus durchgeführt wird.

Herr Lundkowski kritisiert eine Verlagerung des Marktes. Er schließt sich der Meinung von Frau Dr. Stiller an und verweist auf die große Bedeutung des Marktes. Er tendiere zum zweiten Entwurf, da der eigentliche Ansatz die Aktivierung der Müllerstraße vorsah. Dies wird im ersten Entwurf nicht berücksichtigt.

 

Frau Hänsich teilt mit, dass im Rahmen der Aktiven Zentren die Botschaft ausgesprochen wurde, den Schwerpunkt auf die Entwicklung des Leopoldplatzes, des Rathausplatzes und auf die Ansiedlung der Bibliothek zu legen. Dies wird der Müllerstraße insgesamt einen positiven Effekt bescheren. So ist beabsichtigt, über 2 Mio. Euro aus den Mitteln Aktive Zentren für die Aufwertung des Platzes zu nutzen. Frau Hänisch ergänzt, dass die Anforderung an die Platzgestaltung von den Entwürfen unabhängig ist.

 

Nach Beantwortung diverser Detailnachfragen der Ausschussmitglieder teilt Herr Rogge mit, dass es einer Entscheidung bedarf, um in die nächste Phase eintreten und die Drittmittel in Anspruch nehmen zu können. Die Maßnahmen, die sich möglicherweise außerhalb des Bibliotheksbaus befinden, werden nicht aus den EFRE-Mitteln zu finanzieren sein.

 

Frau Hänisch teilt mit, dass das Bezirksamt in der Sitzung am kommenden Dienstag zu den beiden Entwürfen beraten wird. Ob in der Bezirksamtssitzung eine Entscheidung fallen oder erneuter Beratungsbedarf gesehen wird, kann noch nicht gesagt werden.


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen