Auszug - B-Planentwurf 1-60 - VzK DS 1183-III aus BVV 19.3.09 (Alexanderstraße-Schillingstraße Süd) BE: Bezirksamt  

 
 
36. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Sanieren, Bauen und Bebauungspläne
TOP: Ö 7.3
Gremium: Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 23.09.2009 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 21:25 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Gothe legt dar, dass festzustellen war, das einige Eigentumsübergange von Grundstücken gab, die im ersten Blick lediglich

Herr Gothe legt dar, dass es einige Eigentumsübergange von Grundstücken gab, die im ersten Blick lediglich als Abstandsgrün wahrgenommen wurden. Die neuen Eigentümer wollen eine bauliche Ausnutzung auf ihren Grundstücken haben, entsprechend wird das Bezirksamt mit diversen Bauvoranfragen konfrontiert, die eigentlich nicht im Einklang mit der städtebaulichen Idee der Karl-Marx-Allee (zweiter Bauabschnitt) stehen.

Das Bezirksamt sah keine andere Möglichkeit, als schnellstens ein Gutachten zu beauftragen, welches in der Logik des Städtebaus der Karl-Marx-Allee (zweiter Bauabschnitt) argumentiert und dies dann weiterentwickelt, um ein Konzept abzustimmen, welches als Grundlage eines B-Plans fungieren kann. Mit Hilfe des B-Plans soll versucht werden, die städtebauliche Ordnung gewissenhaft weiterzuverfolgen.

Herr Gothe legt dar, dass das Büro -MGHS Meyer Grosse Hebestreit Sommerer- ein diesbezügliches Konzept erarbeitet hat.

Frau Laduch erläutert die geplanten Vorhaben anhand eines Plans. Die bisherigen Investorenplanungen beabsichtigen 10geschossige Neubauten. Die Markthalle wurde an einen Luxemburger Investor verkauft, der hier ein 10geschossiges Hotel plant. Insgesamt sind ca. 6.000qm Wohn- und Gewerbefläche geplant.

Herr Diedrich teilt mit, dass in vergangenen Sitzung oft mitgeteilt wurde, dass an dieser Straße, welche nun zur Wohnstärkung bebaut wird, Wohnen nicht möglich ist. Er bittet um Erläuterung des offensichtlichen Sinneswandels.

Herr Gothe legt dar, dass, auf der einen Seite eine laute Straße besteht, auf der anderen Seite ist jedoch ein ruhiges und grünes Siedlungsgebiet vorhanden. Die geplante Bebauung auf der gegenüberliegenden Seite liegt dagegen zwischen S-Bahnviadukt und der lauten Alexanderstraße.

Frau Hilse kritisiert die erfolgten Verkäufe der bisherigen Grünflächen durch die Eigentümergemeinschaften der Häuser und erinnert daran, dass diese damals von der WBM als Wohngebäude mit Grünflächen verkauft wurden. Sie stellt die Frage, ob es angebracht ist, dass der Bezirk viel Zeit, Kraft und Geld aufwendet, um die falsche Verkaufspolitik der Eigentümer zu kompensieren.

Frau Laduch verweist darauf, dass die derzeitigen Planungsbemühungen des Bezirksamtes versuchen wollen, den Städtebau des Gebietes zu qualifizieren.

Herr Bausch fragt nach der Art und dem Maß der Nutzung. Herr Wesselhöfft antwortet, dass ein Mischgebiet vorgesehen ist. Zum Maß der Nutzung legt er dar, dass durch den Bestand der Hochhäuser die GFZ schon bei 2,5 liegt. Nach dem Ergebnis des Gutachtens wird die GFZ wahrscheinlich einen Wert von 3,5 betragen.

 

Herr Bausch kritisiert, dass in diesem Projekt keinerlei Städtebau realisiert wird, sondern eine Baugrundverwertungsfolgeplanung durchgeführt wird. Er ist der Ansicht, dass dieses Bauprojekt keinerlei Inspiration und Idee beinhaltet.

Herr Gothe legt dar, dass die Gutachter bemüht sind, in der Logik der Entwurfsideen weiterzudenken. Man versucht, die Hochhaussolitäre mit flacheren Gebäuden in einem bestimmten Rhythmus abzuwechseln. Bei den bezirklichen Planungen handelt es sich um den Versuch einer Schadensbegrenzung.

Frau Hilse fragt nach, ob weitere Eigentümergemeinschaften bestehen, die ebenfalls die Außenflächen entlang der Alexanderstraße veräußert haben. Dazu kann keine Aussage gemacht werden. Frau Hilse bittet, dies im Grundbuchamt zu erfragen.

Herr Bausch teilt mit, dass vor Jahren eine städtebauliche Konzeption für die Schillingstraße aufgestellt wurde, welche vorsah, die eingeschossigen Gebäude durch Würfelbauten zu ersetzen. Er fragt nach, ob dazu noch Unterlagen existieren und schlägt vor, diese Variante dem jetzigen Entwurf vorzuziehen. Er ist der Ansicht, dass Bemühungen angestrebt werden sollten, aus der Siedlungsstruktur heraus ein Konzept zu entwickeln, welches tragfähig ist. Er ist der Auffassung, dass die jetzige Variante nicht weiter verfolgt werden sollte.

Herr Gothe legt dar, dass eine Durchführung eines Wettbewerbs zur Konzepterstellung aus finanziellen Gründen (ca. 120.000€) nicht möglich war.

Herr Greiner ist der Auffassung, dass die Investorenideen eine direkte Folge des Planwerkes Innenstadt sind. Die bezirklichen Planungen sind dagegen eher ein uninspirierter Schadensbegrenzungsversuch.

Herr Dr. Schumann fragt nach, ob die angekündigte Nutzung eines betreuten Wohnens verbindlich ist. Herr Gothe verneint.

Herr Diedrich gibt zu bedenken, dass die bezirklichen Planungen u. U. Begehrlichkeiten von Investoren im nördlichen Teil des Gebietes wecken könnten.

Frau Laduch erwidert, dass weitere B-Planverfahren notwendig wären, jedoch hierfür keine Kapazitäten und Finanzmittel zur Verfügung stehen.


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen