Auszug - B-Planentwurf 1-60 - VzK DS 1183-III aus BVV 19.3.09 (Alexanderstraße-Schillingstraße Süd) BE: Bezirksamt
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Herr Gothe legt dar, dass es einige Eigentumsübergange von Grundstücken gab, die im ersten Blick lediglich als Abstandsgrün wahrgenommen wurden. Die neuen Eigentümer wollen eine bauliche Ausnutzung auf ihren Grundstücken haben, entsprechend wird das Bezirksamt mit diversen Bauvoranfragen konfrontiert, die eigentlich nicht im Einklang mit der städtebaulichen Idee der Karl-Marx-Allee (zweiter Bauabschnitt) stehen. Das Bezirksamt sah keine andere Möglichkeit, als
schnellstens ein Gutachten zu beauftragen, welches in der Logik des Städtebaus
der Karl-Marx-Allee (zweiter Bauabschnitt) argumentiert und dies dann
weiterentwickelt, um ein Konzept abzustimmen, welches als Grundlage eines
B-Plans fungieren kann. Mit Hilfe des B-Plans soll versucht werden, die
städtebauliche Ordnung gewissenhaft weiterzuverfolgen. Herr
Gothe legt dar, dass das Büro -MGHS Meyer Grosse Hebestreit Sommerer- ein
diesbezügliches Konzept erarbeitet hat.
Frau
Laduch erläutert die geplanten Vorhaben anhand eines Plans. Die bisherigen
Investorenplanungen beabsichtigen 10geschossige Neubauten. Die Markthalle wurde
an einen Luxemburger Investor verkauft, der hier ein 10geschossiges Hotel
plant. Insgesamt sind ca. 6.000qm Wohn- und Gewerbefläche geplant.
Herr
Diedrich teilt mit, dass in vergangenen Sitzung oft mitgeteilt wurde, dass an
dieser Straße, welche nun zur Wohnstärkung bebaut wird, Wohnen nicht möglich
ist. Er bittet um Erläuterung des offensichtlichen Sinneswandels.
Herr
Gothe legt dar, dass, auf der einen Seite eine laute Straße besteht, auf der
anderen Seite ist jedoch ein ruhiges und grünes Siedlungsgebiet vorhanden. Die
geplante Bebauung auf der gegenüberliegenden Seite liegt dagegen zwischen
S-Bahnviadukt und der lauten Alexanderstraße.
Frau Hilse kritisiert die erfolgten
Verkäufe der bisherigen Grünflächen durch die Eigentümergemeinschaften der
Häuser und erinnert daran, dass diese damals von der WBM als Wohngebäude mit
Grünflächen verkauft wurden. Sie stellt die Frage, ob es angebracht ist, dass
der Bezirk viel Zeit, Kraft und Geld aufwendet, um die falsche Verkaufspolitik
der Eigentümer zu kompensieren.
Frau Laduch verweist darauf, dass die
derzeitigen Planungsbemühungen des Bezirksamtes versuchen wollen, den Städtebau
des Gebietes zu qualifizieren.
Herr
Bausch fragt nach der Art und dem Maß der Nutzung. Herr Wesselhöfft antwortet,
dass ein Mischgebiet vorgesehen ist. Zum Maß der Nutzung legt er dar, dass
durch den Bestand der Hochhäuser die GFZ schon bei 2,5 liegt. Nach dem Ergebnis
des Gutachtens wird die GFZ wahrscheinlich einen Wert von 3,5 betragen.
Herr Bausch kritisiert, dass in diesem
Projekt keinerlei Städtebau realisiert wird, sondern eine
Baugrundverwertungsfolgeplanung durchgeführt wird. Er ist der Ansicht, dass
dieses Bauprojekt keinerlei Inspiration und Idee beinhaltet.
Herr Gothe legt dar, dass die Gutachter
bemüht sind, in der Logik der Entwurfsideen weiterzudenken. Man versucht, die
Hochhaussolitäre mit flacheren Gebäuden in einem bestimmten Rhythmus
abzuwechseln. Bei den bezirklichen Planungen handelt es sich um den Versuch
einer Schadensbegrenzung.
Frau
Hilse fragt nach, ob weitere Eigentümergemeinschaften bestehen, die ebenfalls
die Außenflächen entlang der Alexanderstraße veräußert haben. Dazu kann keine
Aussage gemacht werden. Frau Hilse bittet, dies im Grundbuchamt zu erfragen.
Herr
Bausch teilt mit, dass vor Jahren eine städtebauliche Konzeption für die
Schillingstraße aufgestellt wurde, welche vorsah, die eingeschossigen Gebäude
durch Würfelbauten zu ersetzen. Er fragt nach, ob dazu noch Unterlagen
existieren und schlägt vor, diese Variante dem jetzigen Entwurf vorzuziehen. Er
ist der Ansicht, dass Bemühungen angestrebt werden sollten, aus der
Siedlungsstruktur heraus ein Konzept zu entwickeln, welches tragfähig ist. Er
ist der Auffassung, dass die jetzige Variante nicht weiter verfolgt werden
sollte.
Herr
Gothe legt dar, dass eine Durchführung eines Wettbewerbs zur Konzepterstellung
aus finanziellen Gründen (ca. 120.000€) nicht möglich war.
Herr
Greiner ist der Auffassung, dass die Investorenideen eine direkte Folge des
Planwerkes Innenstadt sind. Die bezirklichen Planungen sind dagegen eher ein
uninspirierter Schadensbegrenzungsversuch.
Herr
Dr. Schumann fragt nach, ob die angekündigte Nutzung eines betreuten Wohnens
verbindlich ist. Herr Gothe verneint.
Herr Diedrich gibt zu bedenken, dass die bezirklichen Planungen u. U. Begehrlichkeiten von Investoren im nördlichen Teil des Gebietes wecken könnten. Frau
Laduch erwidert, dass weitere B-Planverfahren notwendig wären, jedoch hierfür
keine Kapazitäten und Finanzmittel zur Verfügung stehen. |
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