Auszug - Information zum aktuellen Sachstand Theaterhaus Mitte
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Frau Hänisch berichtet: Das Theaterhaus ist mit Wirkung von Ende Juli 2009 aus dem
Standort Koppenplatz 12 ausgezogen
und an den Standort Wallstraße, Haus C, umgezogen. Es führt dort nun seit
Anfang August offiziell den Betrieb weiter. Die Nutzung des Standorts Wallstraße muss zwingend durch
einen Vertrag begleitet werden, der noch nicht unterschrieben ist. Dieser
Vertrag wurde zwischen dem Bezirksamt und der GSE gGmbH ausgehandelt und wurde
der GSE Anfang August zur Unterschriftsleistung übermittelt. Dieser Vertrag
enthält auch einen Mustermietvertrag, der zwischen der GSE und dem Theaterhaus
zu folgenden Konditionen abgeschlossen werden soll: -
Entrichtung
einer Miete von 1 Euro pro qm der aktiv genutzten Fläche für die Leistungen,
die die GSE erbringt (Verwaltung, bauliche Unterhaltung, Versicherungspflichten
usw.) -
Erstattung
der für das Bezirksamt anfallenden Betriebskosten in Höhe von knapp 7.500 Euro
durch das Theaterhaus Frau Hänisch teilt mit, dass der ausgehandelte Vertrag nicht
unterschrieben wurde, weil das Theaterhaus der GSE mitgeteilt hat, dass es
nicht bereit ist, die Miete zu bezahlen, sondern nur 1 Euro für das gesamte
Objekt entrichten möchte. Somit besteht eine konfliktbehaftete Situation. Mit der GSE
wurde nunmehr verabredet, dass die GSE dem Theaterhaus eine Frist einräumt, zu
der sie den Vertrag unterschrieben vorzulegen haben, und zwar zu den im Vorfeld
verhandelten Konditionen. Ferner wurde dem Theaterhaus mitgeteilt, dass es
keine Zugeständnisse seitens der GSE und des Bezirksamtes geben kann. Wenn die GSE diese Unterschriftsleistung nicht erhält, wird
das Bezirksamt entsprechend feststellen, dass die Verhandlungen zur Nutzung der
Wallstraße gescheitert sind, es werden dann Schritte eingeleitet, um die
Beendigung der Nutzung durch das Theaterhaus vor Ort umzusetzen. Frau Hänisch legt dar, dass es sich hierbei um eine sehr
schwierige Situation handelt, da man inzwischen festgestellt hat, dass das
Theaterhaus ohne Zustimmung des Bezirksamtes am Standort Wallstraße ein Zelt
und einen Zirkuswagen errichtet hat. Das Theaterhaus beabsichtigt, ab Freitag
nächster Woche dort den Betrieb aufzunehmen. Dem Bezirksamt ist nicht bekannt,
ob die erforderlichen Genehmigungen zur Errichtung solcher fliegenden Bauten
vorliegen. Ferner ist dem Bezirksamt nicht bekannt, woher das Theaterhaus die
Medien entnimmt, um diese Einrichtung zu betreiben. Es besteht die Vermutung,
dass Strom aus dem Haus abgezweigt wird. Diese Leistungen sind in dem bisher
verhandelten Betriebskostenbudget nicht enthalten. Das Bezirksamt hat dem Theaterhaus die Nutzung dieser
Einrichtungen schriftlich untersagt und mitgeteilt, dass die entsprechenden
Genehmigungen und Nachweise über die Nutzung von Medien vorzulegen sind. Frau Hänisch führt aus, dass das Bezirksamt in dieser
Situation eine gewisse Härte zeigen wird. Sie legt dar, dass das Bezirksamt
weitgehende Möglichkeiten für die Weiterexistenz des Theaterhauses eröffnet
hat, indem alle Möglichkeiten genutzt wurden, um dem Theaterhaus einen
alternativen Standort anzubieten. Die veränderten Konditionen waren frühzeitig
bekannt, insofern wird das Projekt beendet, sollten die ausgehandelten
Konditionen nicht erfüllt werden. Zum Gespräch mit dem Senat führt Frau Hänisch aus, dass eine
unabdingbare Voraussetzung für die Nutzung des Theaterhauses am Standort
Wallstraße ab 01.01.2010 das Verlassen der Immobilie aus dem Bezirksvermögen
darstellt. Durch einen Dritten soll eine Eigentumsträgerschaft bestehen.
Zielstellung ist es, diese Immobilie (Haus C) an die GSE zu übertragen. Dazu
hat es in der Sommerpause Gespräche mit dem Senat gegeben, um eine zügige
Entscheidung herbeizuführen. Das Bezirksamt hat offensiv auf eine schnelle
Verständigung in dieser Frage gedrängt. Zwischenzeitlich wurde die Frage
aufgeworfen, ob die Gesamtimmobilie, die das Bezirksvermögen verlassen soll, an
die BIM übertragen werden soll. Somit würde die BIM die Trägerschaft des Hauses
übernehmen. Daraufhin hat das Bezirksamt Unterlagen aufgeliefert, die über die
Fläche, Kosten und sonstige Daten der Immobilie Auskunft geben. Die BIM hatte
zugesagt, auf Grundlage dieser Unterlagen eine Kostenmiete zu kalkulieren.
SenFin hatte daraufhin zugesagt, sich auf dieser Grundlage intern dazu zu verständigen,
ob sie eine Übertragung an die GSE oder an die BIM empfehlen will. Dazu liegt
noch keine abschließende Aussage vor. Das Bezirksamt hat sich deshalb im Rahmen des
Konsolidierungskonzeptes entschieden, diese beiden Immobilien aufzulisten und aktiv
von SenFin eine Aussage zu erwarten, so dass bei einer Absage alternative
Schritte eingeleitet werden könnten (Übertragung der Immobilie an den
Liegenschaftsfonds). Frau Hänisch teilt weiterhin mit, dass die
Senatskulturverwaltung einen aus ihrer Sicht sehr kritischen Part zur
vorliegenden Problematik einnimmt. Die Senatskulturverwaltung versucht,
jegliche Belastung ihres Hauses zu vermeiden und hat deutlich mitgeteilt, dass
eine Förderung des Theaterhauses nur auf ausdrücklichen Wunsch des Abgeordnetenhauses
entstehen könnte und nicht auf Wunsch der Senatskulturverwaltung. Frau Hänisch führt ergänzend aus, dass das Bezirksamt im
Rahmen des Konsolidierungskonzeptes auch ebenfalls von SenFin eine Entscheidung
zur Schwedter Straße/Milchhof erwartet. Diesbezüglich wird seit fünf Jahren der
Übertragungsprozess an die GSE betrieben. Dies hat entsprechende finanzielle
Folgen für den Bezirkshaushalt, weil der Prozess immer noch nicht abgeschlossen
ist und damit die Infrastrukturkosten weiterhin auf den Produkten des Bezirkes
verbucht werden und in der Budgetierung negativ aufschlagen. Herr Streb fragt nach, warum den Mietern des Theaterhauses Räume zur Verfügung gestellt wurden, ohne vorher eine vertragliche Bindung einzugehen. Herr Arndt legt dazu dar, dass das Bezirksamt bezüglich der
Immobilie des Koppenplatzes eine Eskalation um jeden Preis vermeiden wollte. Es
war stets das Ziel, zu einer Einigung mit dem Theaterhaus zu kommen.
Hintergrund war, dass das Haus C nach dem Freizug der Musikschule im April 2009 eine geeignete Immobilie war, um zu
einer Lösung zu kommen. Man hat deshalb keinen Vorvertrag oder ähnliches
abgeschlossen, da die Immobilie in ihrer kostenmäßigen Darstellung sehr schwer
zu handhaben ist. Es sind mehrere Nutzungen in dem Gebäude vorhanden, d.h. man
hätte die Betriebskosten beispielsweise separat berechnen müssen. Frau Hänisch führt ergänzend aus, dass es ein ausdrücklicher
Wunsch der BVV war, dem Theaterhaus ein entsprechendes Angebot für seine
Weiterexistenz zu unterbreiten, und zwar in Kenntnis der Verhaltensmuster der
Leitung des Theaterhauses. Frau Dr. Stiller bestätigt diese Aussage, weist aber darauf hin, dass es seitens des Ausschusses im Verlaufe des Prozesses sehr deutlich formulierte Zweifel an der Zuverlässigkeit des Theaterhauses gab. Sie führt aus, dass die jetzige Vorgehensweise zwei Seiten enthalten muss. Zum einen muss deutlich ein letzter Versuch gestartet werden, zu einer gütlichen tragfähigen Einigung zu kommen. Parallel dazu muss der Versuch Eskalationsstufen enthalten, die bis zur Räumungsklage gehen. Frau Hänisch teilt mit, dass der jetzige Vertrag am
31.12.2009 abschließend endet. Dies ist der Zeitraum, der dem Theaterhaus zur
Übergangslösung vorgeschlagen wird. Ab dem 01.01.2010 gibt es eine Lösung, die
vom Senat in einer anderen Eigentümerschaft getragen werden muss, oder es wird
keine Lösung für das Theaterhaus über diesen Zeitraum hinaus geben. Sie führt
weiter aus, dass das Theaterhaus dem Bezirksamt die Bereitschaft signalisiert
hat, die Betriebskostenerstattung zu bezahlen, allerdings nicht die Miete an
die GSE. Die SPD-Fraktion bittet das Bezirksamt, in der
vorgeschlagenen Vorgehensweise konsequent zu bleiben. Frau Hoff legt dar, dass die verfolgte Strategie der
Verweigerung seitens des Theaterhauses nicht funktionieren wird, da sich der
Bezirk eine Weiterfinanzierung nicht mehr leisten kann und auch nicht mehr
leisten möchte. Herr Lundkowski schließt sich dieser Meinung an. Er bittet
dennoch darum, sofort ein Signal zu setzen und dem Theaterhaus kurzerhand den
Strom abzustellen. Frau Hänisch weist darauf hin, dass das Gespräch mit der GSE
am gestrigen Tage stattfand, die Briefe wurden gestern bzw. heute früh
versendet. Die Frist wurde zum 18.09.2009 festgesetzt. Am Freitag wird ein
nächstes Gespräch stattfinden, bei dem das Theaterhaus über die nächsten
Schritte informiert wird. |
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