Herr BzStR von Dassel
- berichtet
über Scheinanmeldungen und dass sich die Bezirksstadträte in der
Bezirksstadträtesitzung entschieden haben und an den Staatssekretär zu
schreiben, dass die Mehrheit der Bezirke ab 01.11.2009 in den
Bürgerämtern bei An- und Ummeldungen die Vorlage des Mietvertrages
verlangen werden. Es gibt immer mehr Einzelfälle, wo das erleichterte
Anmeldeverfahren so weit führt, dass der verfassungsmäßige Schutz, der
Unverletzlichkeit der Wohnung gefährdet sei. Berichten zufolge ist es
vorgekommen, dass die Polizei die Wohnung stürmte, weil dort ein
gesuchter Straftäter wohnen solle. Es stellte sich aber heraus, dass nur
falsch angemeldet wurde. Das Bezirksamt hatte 20.000 Prüfungen nach An-
und Abmeldungen von Amtswegen durchgeführt. Es gab auch Fälle, wo sich
Bürger/innen an den Petitionsausschuss wandten. Mitte sieht hier akuten
Handlungsbedarf, denn die Tendenz geht dahin, dass man sich eventuell in
zwei Jahren nur noch durch das Internet anmeldet.
Das Schreiben an den Staatssekretär wird den Ausschussmitgliedern zur
Kenntnis übergeben.
Frau BV Fried (SPD) möchte wissen, ob diese Regelung auch für
Untermietver-
träge gelte. Herr von Dassel teilt mit, dass offiziell ein
Untermietvertrag auch ein
Mietvertrag sei, aber man habe die Meldung, wer 1. der Hauptmieter sei
und 2.
hat man die Quadratmeterzahl einer Wohnung vorliegen und könnte ggf.
nach-
fragen.
Herr BV Rauskolb (CDU) möchte wissen, ob die Mitarbeiter/innen auf
diesen
Konfliktfall vorbereitet sind. Was wird getan, wenn ein/e
Mitarbeiter/in sich rechts-
kundig macht und meint, wo das im Gesetz steht. Herr von Dassel teilt
mit, dass
alle Bezirksstadträte, die diese Forderung mittragen, aber sagen, dass
sie sich
strikt an das Melderecht halten. Sie haben berichtet, dass ihre
Mitarbeiter/innen dringend darum bitten, diese alte Regelung wieder
einzufüh-
ren. Herr von Dassel teilt weiter mit, dass es eine Arbeitsanweisung
gibt, die
heißt : In Zweifelsfällen kann man sich die Papiere vorlegen lassen.
Es fragt sich,
wie man diese Zweifellsfälle bestimmen soll.
- teilt
zu den Wohngeldanträgen mit, dass der Petitionsausschuss einige Bezirke
sehr stark wegen der Bearbeitungsdauer bei Wohngeldanträgen gerügt hat.
Mitte wurde hier nicht benannt. Trotzdem haben alle 12 Bezirke einen
klärenden Brief an den Petitionsausschuss geschrieben und geschildert,
dass die Bezirksämter die vorhandenen Probleme, die in den
Wohngeldämtern vorhanden sind, nur zum Teil zu verantworten haben. Der
Median wurde um Zweidrittel gekürzt. Deshalb sollten die Bezirke erst
einmal mit einem Drittel des Medians zurecht kommen, weil angeblich
alle, die Wohngeld beziehen, inzwischen beim JobCenter sind. Es gab
deutliche Einflussnahmen des Landes, die mit verantwortlich dafür sind,
dass es diese Probleme gibt. Herr von Dassel betont, auch wenn Mitte
hier nicht betroffener Bezirk sei, habe er sich dem Brief angeschlossen.
Sollten die Ausschussmitglieder an dem Brief interessiert sein, würde
Herr von Dassel den Brief allen zukommen lassen.
- berichtet
über Ausnahmegenehmigungen im Rahmen der Parkraumbewirtschaftung für
Gewerbetreibende folgendes: Seit dem 01.05.2009 sind 2900 Anträge für
Ausnahmegenehmigungen eingegangen. Davon unbearbeitet: 2300 Anträge. Der
Bearbeitungsrückstand beträgt 17 Wochen. Dieser Zustand sei unhaltbar.
Es mehren sich die Beschwerden. Das Bezirksamt Mitte ist aber nicht in
der Lage, daran etwas zu ändern. Herr von Dassel meint, dass Personal
aus dem Bürgeramt genommen werden könnte, um diese Ausnahmegenehmigungen
zu bearbeiten und zu erteilen, aber dann würden die Schlangen in den
Bürgerämtern noch länger. Der Leiter des Bürgeramtes meint, dass das
Gutachten zur Erweiterung der Parkraumbewirtschaftungszonen die Anzahl
der Ausnahmeanträge völlig unterschätzt wurde und damit die zusätzlich
zur Verfügung gestellte Personalstärke völlig unzureichend sei, das
Bezirksamt hat aber keine Möglichkeit, diesen Fehler zu korrigieren. Der
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurde gefragt, ob er Amtshilfe leisten
könnten. Eine Antwort steht noch aus. Mitte weist alle Antragsteller
darauf hin, dass man für 3 Jahre beantragen kann, um nicht nach einem
Jahr wieder zu beantragen.
Es wurden Kategorien gebildet: was sind einfache Anträge und
Folgeanträge.
Auch wird man beim ZeP nachfragen, ob sie Personal haben. Momentan wird
dieser Bereich maßgeblich durch ZeP-Kräfte gestärkt, die aber nur
maximal für 3 Monate zur Verfügung stehen. Herr von Dassel hofft ab dem
1.1.2010, wenn durch das Auslaufen des Anwendungstarifvertrages bei den
Angestellten mehr Arbeitszeit hinzukommen wird.
Herr BV Pawlowski (FDP) fragt, ob dadurch Mehrkosten produziert wurden
und werden diese Kosten gegen gerechnet gegen die Einnahmen von der
Parkraumbewirtschaftung. Herr von Dassel teilt mit, dass die
Gebührenordnung des Landes Berlin vorsieht, dass alle Gebühren
kostendeckend sind. Es wurde damals über die Anwohnervignetten
diskutiert. Diskussionen bei den Ausnahmegenehmigungen gibt es nicht
(kosten 90,00 € für ein Jahr) und decken die Verwaltungskosten. Das
Bezirksamt macht kein Defizit. Je mehr Anträge gestellt werden, je mehr
Arbeit gibt es und es gibt mehr Einnahmen.
Frau BV Dr. Reuter (Die Linke) teilt mit, dass Herr von Dassel vor der
Sommerpause über das Mobile Bürgeramt berichtete. Sie möchte
wissen, ob sich seit dem die Situation verbessert hat. Weiterhin möchte
sie wissen, ob Mitte bei Überlastung keine Wartenummern mehr ausgibt.
Herr von Dassel erklärte, dass das Mobile Bürgeramt im September
in einer Bibliothek eröffnet wird. Er betont, dass es die KLR erheblich
belasten wird. Der Rechnungshof teilte in einem Schreiben mit, dass das
Geldverschwendung sei und man solle davon Abstand nehmen. Das Mobile
Bürgeramt kann nie die Masse erreichen, die notwendig ist, um
kostendeckend zu arbeiten. Herr von Dassel sagt zu, das Schreiben vom
Rechnungshof dem Ausschuss zu übermitteln.
Die zweite Frage beantwortet Herr von Dassel wie folgt: Es gab bisher
keine Probleme in Mitte. Problem gibt es aber mit der
Samstagssprechstunde. Hier sei die Frequenz der Besucher/innen sehr
hoch. Eine Lösung konnte noch nicht gefunden werden.
- teilt
zu den Seniorenfreizeiteinrichtungen mit, dass er eine Vorlage zur
Beschlussfassung vorbereitete. Die BVV soll über die Schließung
einzelner Einrichtungen beschließen. Nun wurde die Frage aufgeworfen, ob
man für jede zu schließende Einrichtung einen BVV-Beschluss benötigt
oder ob das im Rahmen der Haushaltsplanaufstellung in den Anhängen bzw.
in den Erläuterungen aufgeführt werden könnte. Diese Frage wird dem
Ältestenrat gestellt.
- berichtet
über ein Gespräch mit der WBM. Die WBM hat Verständnis dafür, dass sich
das BA darüber wundert, warum einige Räume so teuer angemietet wurden
(Spandauer Straße, Almstedtstraße). Sie wird dem Bezirk Angebote
unterbreiten. Gleichzeitig hat die WBM akzeptiert, dass man sich in der
Einrichtung in der Almstedtstraße zusammen mit der GDM und dem Betreiber
und den Anwohnern/innen trifft, um zu diskutieren, ob man die Räume noch
benötigt und wer sie bezahlen soll.
Bezüglich der Einrichtung in der Torstraße wurde auch diskutiert. Die
WBM wird zusammen mit dem Träger ein Kosten- und Sanierungskonzept
vorlegen und daraus eine neue Miete errechnen, die aufgrund der
Sanierung nicht sehr viel billiger sein wird. Die WBM wird dann
verlangen, dass der Mietvertrag verlängert wird (nicht jedes Jahr
kündbar). Herr von Dassel betont, dass man abwarten muss, wie sich das
entwickeln wird. Er sagt zu, darüber zu berichten.
- berichtet
über einen stattgefundenen Workshop Hilde zur Pflege. Es wurden
viele Ideen entwickelt, wo durch stärkere Kontrollen der
Pflegedienstleister, durch Veränderungen von Modulen, Veränderungen von
Abrechnungsarten Einsparungen möglich sind. Herr von Dassel schlägt vor,
nach den Haushaltsberatungen über dieses Thema ausführlich im Ausschuss
zu diskutieren.
Es wurde der Versuch unternommen, externe Gutachter zur Begutachtung von
zu pflegenden Personen zu beauftragen (BA und Gesundheitsamt können es
nicht selbst leisten).
- informiert,
dass ab 10.09.2009 das Blaue Haus in der Perleberger Straße/Ecke
Lehrter Straße für den Kundenverkehr des JobCenters – U-25-Bereich -
eröffnet wird. Es wird keine offizielle Einweihung/Eröffnung geben.
- teilt
zu den entgeltfinanzierten Betreuungsleistungen mit, dass es im
Hauptausschuss kritische Nachfragen gab. Frau BV Matischok-Yesilcimen
meint, dass sie das nicht nachvollziehen kann und hat ihre Mitarbeit und
Beratung angeboten. Über das Ergebnis wird Herr von Dassel dem Ausschuss
berichten.
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